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Operation Cyborg

Operation Cyborg

Titel: Operation Cyborg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Riess
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in seiner Erzählung kurz inne. Tom, der wie gebannt gelauscht hatte, sah zu dem Norweger hinüber. Magnus hatte die Lippen zusammengekniffen und man konnte förmlich sehen, wie die Ereignisse vergangener Tage vor seinem geistigen Augen ein weiteres Mal abliefen. »Mein Bruder starb bei diesem Marsch, kurz bevor wir die deutschen Widerstandskämpfer erreichten«, fuhr er schließlich fort und seine Stimme klang rauh. »Ohne seine Führungskraft und Weitsicht wurden wir fast noch vernichtet. Wie gesagt: nur wenige schafften es – darunter ich«, erneut legte Magnus eine Pause ein und Tom gewährte ihm die Zeit, wieder Fassung zu gewinnen. »Nun, um es an dieser Stelle kurz zu machen: Beim Widerstand lernten wir uns kennen und wir wurden Freunde. Hab' deinen Aufstieg zum Messias miterlebt«, Magnus versuchte zu grinsen, aber Tom spürte, daß er nur überspielte, wie sehr ihn die Erinnerungen schmerzten.
    »Du sprichst ziemlich gut deutsch«, kommentierte Tom, um Magnus auf andere Gedanken zu bringen.
    »Oh, das hatte ich lange Jahre in der Schule und habe es dann während meiner Zeit beim Widerstand verfeinert.«
    Toms Laptop piepste. Die Erstellung des Datenimages war abgeschlossen. Der Datencontainer war immerhin etwa 1,5 Gigabyte groß geworden. Wahrscheinlich waren auch Audio-und Videodateien darin enthalten, überlegte Tom. Er zog den Datenstick ab.
    »Warum hast du eigentlich keine Waffen aus der Zukunft mitgebracht«, fragte Tom beiläufig während er den Datenstick betrachtete. »So ein Plasmagewehr wäre doch jetzt sehr viel praktischer.«
    »Das hätte nicht funktioniert«, antwortete Magnus. »Dein zukünftiges Ich hatte das ganz richtig antizipiert: Das Energiefeld, welches die Zeitmaschine erzeugt, wird von anorganischem Material reflektiert und damit bei der Zeitreise ausgegrenzt. Es geht nur durch, wenn es von organischem Gewebe umgeben ist. Als ich hier eintraf, war ich jedenfalls nackt, so wie Gott mich schuf. Es wäre also nicht möglich gewesen, einen Gegenstand – wie etwa eine Waffe – durch die Zeit zu bringen«, erklärte Magnus.
    »Aber dieser Datenstick...«, setzte Tom erneut an.
    »Da wo der mitgereist ist, paßte leider kein Plasmagewehr rein... und wieder raus«, meinte Magnus und grinste schief.
    »Oh«, sagte Tom und dann nochmal lauter »Oh!«, als er verstanden hatte.
    »Keine Bange, ich habe ihn gründlich gereinigt«, entgegnete Magnus, dann lachte er prustend und auch Tom mußte lachen.
    »Nimm ihn trotzdem wieder«, sprach er. »Ich habe ja das Datenimage auf meinem Laptop. Damit läßt sich im Zweifelsfall sowieso besser arbeiten.«
    »Ay, ay mein Kapitän«, entgegnete Magnus immer noch lachend als er den Datenstick nahm, ihn in die Brusttasche seiner Jacke steckte und dann nochmal prüfend darauf klopfte.
    »So jetzt laß uns unsere Besorgungen machen«, meinte Tom und legte sorgfältig seine Tragetasche mit dem Laptop um.
    Beide stiegen aus dem Auto aus und wanderten zum Baumarkt hinüber.
    *
    »Wenn Sie glauben, Sie könnten uns für dumm verkaufen Schäfer, werden Sie sich noch wundern«, drohte Lang, während er dem jungen Mann, der ihm am Tisch gegenüber saß, einen finsteren Blick zuwarf. Markus Schäfer hatte die Arme verschränkt und starrte trotzig zurück.
    »Ich weiß immer noch nicht, warum ich überhaupt hier bin«, entgegnete er hochnäsig. Er war sich ziemlich sicher, daß die gar nichts gegen ihn in der Hand haben konnten. Sein gescheiterter Versuch, sich in die Datenbank eines schwedischen Möbelhauses zu hacken lag schon 2 Jahre zurück. Deswegen hatten sie ihn bestimmt nicht festgenommen. Oder etwa doch?.
    »So? Das wissen Sie nicht?«, stichelte Lang. »Vielleicht hilft Ihnen das auf die Sprünge!«
    Er knallte triumphierend einen Stapel bedruckter Blätter geräuschvoll auf den Tisch. Markus griff die Papiere und erkannte schon beim Blick auf die erste Seite, daß es ein Ausdruck des Quellcodes war, den er Tom geklaut hatte. Seine Selbstsicherheit bekam den ersten kleinen Knacks. Was auch immer der Zweck dieses Programms gewesen sein soll, Markus hatte es nicht herausfinden können. Jedesmal wenn er das Programm gestartet hatte, machte es scheinbar gar nichts. Er hatte den Quellcode untersucht und darin Steuerparameter gefunden, aber auch wenn er das Programm damit gestartet hatte, geschah offenbar nichts. Als die Polizei ihn festnahm, war er bereits fast zwei Stunden damit beschäftigt, die Algorithmen zu verstehen, mit denen die im Quellcode

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