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Operation Cyborg

Operation Cyborg

Titel: Operation Cyborg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Riess
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Ermittlungen ebenfalls untergekommen ist. Wir sind nur kurze Zeit nach Ihnen losgefahren«, erwiderte Lang.
    »Ach wirklich?«, sagte Tätschner interessiert. »Über welchen Namen reden wir?«
    »Tom Sanders«, antwortete Lang und musterte Tätschner erwartungsvoll.
    »Die mutmaßliche Geisel?«, stutzte Tätschner. »Hängt das Ganze etwa doch mit Ihrem Fall zusammen?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Lang ehrlich. »Aber unser Hauptverdächtiger belastet mit seiner Aussage einen gewissen Tom Sanders schwer.«
    »Hmm ... Ich sagte Ihnen ja schon. An solcherlei Zufälle glaube ich nicht«, meinte Tätschner und Lang nickte. »Aber ich kann mir wirklich keinen Reim darauf machen. Wir haben den Anruf vom Marktleiter eines Baumarktes bekommen. Ein Angestellter hatte im Radio unsere Fahndungsmeldung gehört und den mutmaßlichen Amokschützen und seine Geisel erkannt. Wir erhielten noch zwei weitere Anrufe von Kunden des Baumarktes, die aufgrund der Personenbeschreibung ebenfalls reagierten. Ich habe bereits einige Leute vor Ort, die die Zeugen befragen. Was nach dem Baumarktbesuch geschah, können wir nicht einmal vermuten. Möglich aber, daß der Amokschütze bemerkte, daß er erkannt worden ist und dann versuchte, sich hier einen denkwürdigen Abgang zu verschaffen«, Tätschner sah zur brennenden Tankstelle und in der heraufziehenden Dämmerung schimmerte sein Gesicht im Schein des Feuers gespenstisch. »Verdammt. Das ist ihm auch gelungen«, fügte er grimmig an. »So wie es aussieht sind sowohl der Amokschütze als auch seine Geisel verbrannt. Möglicherweise gibt es noch ein drittes Opfer. Der Fahrer des Geländewagens. Von ihm fehlt jede Spur«, Tätschner deutete mit der Hand auf das brennende Wrack, des schwarzen Wagens, das vom herabgefallenen Dach an der Beifahrerseite zerquetscht war.
    »Wenn ich die Einsatzleiter der Feuerwehr richtig verstanden habe«, sprach Tätschner weiter, »wird es noch eine ganze Weile dauern, bis die Spurensicherung und die Forensiker loslegen können. Noch ist unklar, ob es nicht weitere unterirdische Tanks gibt. Aber auch wenn nicht: Löschen ist im Moment noch auf keinen Fall möglich. Selbst für die erfahrenen Männer der Berufsfeuerwehr ist es noch viel zu gefährlich, sich der Tankstelle überhaupt zu nähern. Also abwarten und Tee trinken. Vielleicht erfahren wir nachher mehr.«
    »Sicher, daß das keiner der Beteiligten überlebt hat?«, fragte Lang nachdenklich.
    »Nein, sicher sind wir nicht. Wir lassen auch weiter die Suchmeldungen im Radio ausstrahlen, aber wenn Sie mich fragen, finden wir später da drüben die Überreste von mindestens zwei Leichen«, sagte Tätschner.
    »So wie das brennt, bezweifele ich, daß wir da drüben später überhaupt noch etwas finden werden«, steuerte nun auch Toni einen Kommentar bei.
    »Ja, kann natürlich auch sein, aber wir können nichts anderes tun als warten«, entgegnete Tätschner. »Wollt ihr Jungs vom BKA einen Kaffee? Das DRK hat ein paar Thermoskannen dabei, wie ich sehe.«
    Lang sah zu Toni, aber der zuckte nur mit den Schultern. Dann würden sie eben warten. Gleichzeitig schmorte Markus Schäfer im eigenen Saft. Schaden konnte das eigentlich nicht. Es sei denn sie bekamen hier nichts raus – und danach sah es leider gerade aus. Seufzend folgten sie Tätschner zum Wagen der Rettungssanitäter, während sich rings um sie herum Feuerwehr und THW nach Kräften bemühten, die Ausbreitung der Flammen zu verhindern.
    *
    Tom rannte durch das Feld aus hüfthohem, ungemähtem Gras und erreichte eine kleine eingezäunte Weide. Rechts neben dem Gelände verlief ein Feldweg. Er kannte die Gegend zwar nicht so gut, aber er wußte ungefähr wo er war und wichtiger noch, wo sich eine S-Bahnstation befand. Leons Wohnung war hier ganz in der Nähe – im Nachbarort, wenn er sich nicht irrte. Im Dauerlauf folgte er dem Weg. Einmal stolperte er und stürzte schwer, aber glücklicherweise verletzte er sich auf dem weichen Boden nicht. Er rappelte sich gleich wieder auf und joggte weiter, bis er Seitenstechen bekam. Er wußte nicht genau, warum er sich so beeilte von der Tankstelle wegzukommen. Er war sich sicher, daß der Cyborg bei der Explosion zerstört worden war. Und doch wollte er einfach nur weg. In seinem Rücken vernahm er gelegentlich das Rumpeln kleinerer Explosionen, die die Tankstelle erschütterten, obwohl er bestimmt schon über einen Kilometer entfernt war. Er verschnaufte kurz und sah hinter sich. Dunkler Qualm stieg in

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