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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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er mit schwerem russischem Akzent. »Ich brauch dich nicht.«
    Richter glaubte ihm aufs Wort. Orlow ebenfalls.
    »Tu, was er sagt. Mach ihm nur die Tür auf.«
    Juri schleifte Richter aus dem Zimmer und zum Treppenabsatz. Richter fragte sich kurz, wie er jemals hinuntergelangen sollte. Er sollte es rasch erfahren.
    Juri gab ihm kurzerhand einen Schubs. Richter verlor das Gleichgewicht, wollte nach dem Geländer greifen, verpasste es, und stürzte vornüber. Er war gerade noch geistesgegenwärtig genug, den Kopf einzuzie-hen, als er fiel, und versuchte sich abzurollen, so gut es ging. Doch als er am ersten Absatz landete, hatte er das Gefühl, als wäre er in einem Fass die Niagarafälle hinuntergestürzt.
    Richter bewegte sich vorsichtig, aber anscheinend war nichts gebrochen. Noch nicht. Er hatte sich gerade auf die Knie aufgerappelt, als Juri bei ihm war. Der Russe trat zu und traf Richter im Bauch, worauf er bis 424

    zum Fuß der Treppe kullerte und krachend aufschlug.
    Richters Unterleib schmerzte fürchterlich – seiner Meinung nach könnte Juri auch als Fußballer bestehen, falls er es irgendwann einmal satt haben sollte, als Leibwächter zu fungieren. Aber diesmal war Richter schneller. Er war auf den Beinen, ehe Juri bei ihm war, krümmte sich aber vornüber und schlang die Arme um den Leib.
    Juri packte Richter am Arm und riss ihn hoch. Richter stöhnte leise. Es fiel ihm nicht schwer. Juri verpasste ihm vorsichtshalber zwei Schläge in den Bauch und gab ihm einen weiteren Stoß. Richter torkelte durch den Flur und bekam einen Türgriff zu fassen. Juri packte ihn, riss ihn herum und rammte ihn mit dem Gesicht voran gegen die Holztäfelung, dann öffnete er die Tür und stieß ihn in das Zimmer.
    Richter stolperte über irgendetwas, fiel zu Boden und knallte mit dem Hinterkopf gegen ein Tischbein, was umso schlimmer war, weil es keinen Millimeter nachgab. Als das Licht anging, erkannte er, warum. Es war ein Billardtisch, der mit einem fast bis zum Boden reichenden Tuch abgedeckt war. Richter brauchte vor allem eine Waffe, irgendeine Waffe, und mit einem Mal wurde ihm klar, dass er hier möglicherweise fündig werden könnte.
    Richter schaute zu Juri. Er hatte sich umgedreht, um die Tür zu schließen, und streifte gerade sein Schulterholster ab. Richter streckte die rechte Hand aus und tastete unter dem Tuch nach der Ecktasche.
    Er hoffte inständig, dass die Kugeln dort lagen und 425

    nicht in einem der Schränke aufbewahrt wurden.
    Wenn sie irgendwo in einer Kiste verstaut waren, war er so gut wie tot.
    Seine Finger stießen auf das Netzgeflecht der Tasche, dann auf etwas Rundes, Hartes, das in der Auf-fangrinne unmittelbar darunter lag. Nur eine Kugel, aber mehr brauchte er nicht. Er schloss die Finger darum und ließ den Arm sinken, als Juri sich zu ihm umdrehte.
    Juri hatte den Türschlüssel in der Hand. Er lächelte Richter zu und steckte ihn in die Hosentasche. Dann kam er zum Tisch. Etwa anderthalb Meter vor ihm blieb er stehen und blickte auf ihn herab. »Ich werde das auskosten, Engländer. Mein Bruder war ein tüchtiger Mann, ein guter Kommunist. Du wirst dir wünschen, dass du nie geboren wärst. Steh auf.«
    Richter lehnte am Bein des Billardtisches, hatte die rechte Hand hinter den Rücken gelegt und hielt die Kugel fest umklammert. Er schüttelte den Kopf. »Geht nicht«, japste er. »Kann mich nicht bewegen.«
    Juri schnaubte abfällig und trat einen Schritt näher.
    Richter hoffte, dass ihn der Russe zunächst hochzer-ren wollte, damit er ihn dann wieder niederschlagen konnte. Viele Schläger genossen so etwas, wie Richter aus Erfahrung wusste. Juri bückte sich und packte mit beiden Händen das Revers von Richters Lederjacke.
    »Hoch mit dir, du englischer Mistkerl, hab ich gesagt.«
    Juri war stark, und Richter wusste, dass er nur diese eine Chance hatte. Wenn er die versiebte, wür-426

    de Juri ihm die Arme brechen und ihn anschließend zu Brei schlagen. Juri legte sich ins Zeug. Richter machte sich so schwer wie möglich, spürte aber, wie er langsam hochgezerrt wurde. Er blickte zu dem Russen auf, schätzte die Entfernung ab und senkte die rechte Schulter. Sobald er auf den Füßen stand, handelte er.
    Sein rechter Arm hing immer noch herunter, aber jetzt riss er mit aller Kraft, die er noch aufbieten konnte, die Hand hoch und drückte gleichzeitig die Knie durch. Er schlug zwischen Juris Armen hindurch und erwischte ihn mit der schweren Kugel genau unter dem Kinn. Der Kopf des

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