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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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nördlichsten Suchgitters wurden ebenfalls erfolglos überprüft und abgehakt. Bis bestenfalls hierher, so hatte Webster angenommen, hätten sie zu Fuß kommen können.
    Greenwald hatte das Seine zur Suche beigetragen und wollte gerade aufgeben, um nach Hause zu seiner Frau zu fahren, als er sich für einen letzten Versuch entschied. Eine jahrelange Erfahrung hatte ihn gelehrt, daß sich das Objekt nie dort befand, wo man es suchte. Er sortierte die Satellitenfotos aus, die die abgelegeneren Gegenden der Azaouad zeigten, und ließ sie schnell durchlaufen.
    Die Einöde schien so tot wie das Tote Meer.
    Fast hätte er es übersehen. Er hätte es bestimmt übersehen, wenn er nicht das unbestimmte Gefühl gehabt hätte, daß dieses winzige Objekt sich von seiner Umgebung unterschied. Es hätte als Felsen oder eine kleine Düne durchgehen können, doch der Umriß war nicht so ungleichmäßig wie eine geologische Formation, die von der Natur gebildet wird. Die Linien waren gerade und ganz deutlich.
    Seine Hand bewegte sich über eine Reihe von Knöpfen, und das Objekt wurde vergrößert und erschien schärfer auf dem Bildschirm.
    Greenwald wußte, daß da etwas nicht stimmte. Er war zu sehr Experte, als daß er sich hätte täuschen lassen. Während des Kriegs mit dem Irak war er dank seines perfekten Gespürs, versteckte Bunker, Panzer und Geschützstellungen der Iraker auszumachen, zu einer lebenden Legende geworden.
    »Ein Wagen«, murmelte er vor sich hin. »Ein mit Sand getarnter Wagen, damit man ihn nicht erkennen kann.«
    Bei genauerem Hinsehen bemerkte er zwei winzige Punkte daneben. Greenwald wünschte, er hätte das Foto eines Spionagesatelliten vor sich. Dann hätte er die Zeit auf den Zifferblättern der Armbanduhren seiner Zielpersonen erkennen können. Doch die Kameras des GeoSat waren für die hohe Auflösung nicht konstruiert. Selbst mittels der Feineinstellung konnte er die beiden Punkte lediglich als zwei Menschen identifizieren.
    Greenwald lehnte sich zurück und grübelte einen Moment lang über seine Entdeckung nach. Dann ging er zum Telefon und wählte eine Nummer. Geduldig wartete er und hoffte, daß sich nicht eine Stimme auf Band mit der Bitte, eine Nachricht zu hinterlassen, melden würde. Nach dem fünften Läuten meldete sich atemlos ein Mann.
    »Hallo.«
    »Chip?«
    »Ja. Bist du das, Tom?«
    »Warst du joggen?«
    »Meine Frau und ich haben uns im Hof mit den Nachbarn unterhalten«, erklärte Webster. »Ich bin wie der Teufel losgerannt, als ich das Telefon hörte.«
    »Ich habe etwas, das dich interessieren könnte.«
    »Meine beiden Männer. Du hast sie tatsächlich auf den Fotos des GeoSat entdeckt?«
    »Sie befinden sich mehr als 100 Kilometer weiter nördlich, als du angenommen hast«, erklärte Greenwald.
    Stille.
    »Bist du sicher, daß du sie nicht versehentlich mit zwei Nomaden verwechselst?« fragte Webster. »Die Männer, die ich meine, hätten niemals in 48 Stunden so weit durch die sengende Hitze der Wüste marschieren können.«
    »Die sind nicht marschiert, sondern gefahren.«
    »Gefahren? Mit einem Auto?« fragte Webster verdattert.
    »Einzelheiten sind schwer auszumachen. Sieht aus, als tarnten sie den Wage n tagsüber mit Sand, um Suchflugzeugen zu entgehen, und führen nachts. Es muß sich um die beiden Männer handeln, nach denen du suchst. Wer sonst sollte sich die Mühe machen, in einer Gegend Versteck zu spielen, in der nicht mal Gras wächst.«
    »Kannst du mir sagen, ob sie auf die Grenze zufahren?«
    »Nein, außer sie hätten einen miserablen Orientierungssinn.
    Die beiden halten sich mitten in Nordmali auf. Die nächste Grenze ist 350 Kilometer weit entfernt.«
    Webster brauchte einige Zeit, bevor er antwortete. »Es muß sich um Pitt und Giordino handeln. Doch, wo zum Teufel, haben die einen Wagen aufgetrieben?«
    »Scheinen pfiffige Burschen zu sein.«
    »Die müßten eigentlich schon längst die Suche nach der Ursache der Umweltverschmutzung aufgegeben haben. Was ist bloß in die gefahren?«
    Diese Frage konnte Greenwald nicht beantworten. »Vielleicht wollen sie von Fort Foureau aus anrufen«, vermutete er halb scherzhaft.
    »Sie sind auf dem Weg zur französischen Solarverbrennungsanlage?«
    »Sie haben nur noch 50 Kilometer vor sich. Und in der Gegend ist es der einzige Vorposten der westlichen Zivilisation.«
    »Vielen Dank, Tom«, sagte Webster ernst. »Ich schulde dir einen Gefallen. Wie wär’s, wenn wir zusammen mit unseren Frauen zu Abend essen

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