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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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doch Pitt hätte nicht sagen können, aus welchem Land sie stammte. Sie blickte auf und musterte die beiden Männer einen Augenblick lang gleichgültig, als handelte es sich um Vertreter. Dann stand sie auf. Sie hatte einen traumhaften Körper und trug ein elegantes Kleid, dessen Silhouette an einen Sari erinnerte. Die Frau öffnete die Tür zwischen den Skulpturen und bat sie schweigend mit einer Handbewegung hineinzugehen.
    Pitt und Giordino betraten einen großen Raum mit hoher Decke, dessen vier Wände Bücherregale bildeten, die man aus dem Felsen geschlagen hatte. Der ganze Raum war eine gigantische Skulptur.
    Ein riesiger, halbrunder Schreibtisch aus Stein wuchs aus dem Boden.
    Die Arbeitsfläche war mit technischen Zeichnungen und Papieren bedeckt. Vor dem Schreibtisch standen zwei lange Steinbänke, die durch einen elegant geformten niedrigen Tisch getrennt waren.
    Abgesehen von den Büchern und den Sachen auf dem Schreibtisch war der einzige Gegenstand, der nicht aus Stein war, das hölzerne Modell eines Minenschachtes.
    Ein außerordentlich hochgewachsener Mann stand auf der gegenüberliegenden Seite in ein Buch vertieft. Er trug die rote Robe eines Nomaden und ein weißes Kopftuch. Unter seinem Umhang schauten unpassenderweise ein paar Cowboystiefel aus Schlangenleder hervor. Pitt und Giordino standen eine ganze Weile da, bevor er sich umdrehte und ihre Gegenwart mit einem flüchtigen Blick zur Kenntnis nahm. Dann konzentrierte er sich wieder auf das Buch, so, als hätten ihn seine Besucher bereits wieder verlassen.
    »Schön haben Sie’s hier«, bemerkte Giordino laut, und seine Stimme hallte. »Muß eine Stange Geld gekostet haben.«
    »Ein paar Fenster wären nicht schlecht«, schloß Pitt sich an und studierte die Bücherregale. Dann blickte er nach oben. »Ein Oberlicht würde für größeren Lichteinfall sorgen.«
    O’Bannion schob das Buch lässig ins Regal zurück und sah die beiden amüsiert und neugierig an.
    »Man müßte sich 120 Meter weit durch massiven Felsen vorarbeiten, bevor man die Oberfläche und das Sonnenlicht erreichen würde. Das wäre die Ausgabe nicht wert. Für meine Arbeiter habe ich wichtigere Aufgaben.«
    »Wollten Sie nicht Sklaven sagen?« fragte Pitt.
    O’Bannion zuckte leicht die Achseln. »Sklaven, Arbeiter, Gefangene – in Tebezza sind sie alle gleich.«
    Pitt war noch nie mit jemandem zusammengetroffen, der ihn um einen halben Meter überragte. Er mußte den Kopf in den Nacken legen, um seinem Kerkermeister in die Augen sehen zu können.
    »Und wir sind die Neuzugänge in Ihrer Drohnenarmee.«
    »Wie Mr. Massarde Sie zweifellos informiert hat, ist die Arbeit in den Minen wesentlich weniger schmerzhaft als die Folter durch die Schurken General Kazims. Sie sollten sich glücklich schätzen.«
    »Es besteht nicht zufällig die Hoffnung auf Begnadigung, Mr…?«
    »Mein Name ist Selig O’Bannion. Ich leite die Mine. Nein, keine Begnadigung! Wenn Sie erst einmal in den Schächten verschwunden sind, kommen Sie nicht mehr heraus.«
    »Nicht einmal zur Beerdigung?« fragte Giordino ohne die geringste Furcht.
    »Für diejenigen, die von uns gehen, haben wir ein unterirdisches Gewölbe«, erklärte O’Bannion.
    »Sie sind genauso ein Mörder wie Kazim«, erklärte Pitt.
    »Vielleicht noch schlimmer.«
    »Ich habe von Ihren Heldentaten unter Wasser gelesen, Mr. Pitt«, erwiderte O’Bannion und überging Pitts beleidigende Worte. »Es ist höchst erfreulich, jemanden hier zu haben, dessen Intellekt dem meinen entspricht. Vor allem Ihre Berichte über den Bergbau unter Wasser fand ich außerordentlich interessant.
    Sie müssen von Zeit zu Zeit mit mir zu Abend essen und mir von Ihren Unterwasserprojekten erzählen.«
    Pitts Miene wurde eisig. »Privilegien, so kurz nach der Gefangennahme? Nein danke, lieber würde ich mit einem Kamel speisen.«
    O’Bannions Lippen verzogen sich leicht nach unten. »Wie Sie wünschen, Mr. Pitt. Vielleicht ändern Sie Ihre Meinung, wenn Sie einige Tage unter Melikas Fuchtel gearbeitet haben.«
    »Unter wem?«
    »Meiner Aufseherin. Sie hat eine ungewöhnlich grausame Ader. Sie beide sind in einem guten körperlichen Zustand. Ich nehme deshalb an. wenn wir uns das nächste Mal sehen, hat sie Sie in kriecherisches Ungeziefer verwandelt.«
    »Eine Frau?« fragte Giordino neugierig.
    »Eine Frau, wie Sie keine mehr erleben werden.«
    Pitt sagte nichts. Die Welt wußte über die berüchtigten Salzminen in der Sahara Bescheid. Die »Arbeit in den

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