Operation Sahara
ungefähr Rang 86 ein.«
»Meine Herren«, unterbrach der Präsident, »bitte, meine Herren.« Die Sorgenfalten auf seiner Stirn waren eher Theater als Zeichen echten Ärgers. Insgeheim genoß er es, wenn sich seine Beamten und Regierungsmitglieder in die Haare gerieten.
»Ich bin überzeugt, daß wir uns in einer sehr ernsten Situation befinden, und es wäre besser, wenn wir alle gemeinsam an der Lösung des Problems arbeiten würden.«
Willover stieß einen Seufzer der Erschöpfung aus. »Ich werde selbstverständlich Ihre Anweisungen befolgen.«
»Solange ich nicht herumschreien muß, damit mich jemand hört«, erklärte Sandecker ruhig, »und solange ich mich darauf verlassen kann, die notwendige Unterstützung zu erhalten, um die Quelle verstopfen zu können, werden Sie mit mir leichtes Spiel haben.«
»Was schlagen Sie vor, sollen wir tun?« fragte der Präsident.
»Die NUMA-Wissenschaftler arbeiten bereits rund um die Uhr an der Entwicklung einer Chemikalie, die die Rote Flut entweder neutralisiert oder zerstört und dabei die Meeresökologie nicht aus der Balance bringt. Wenn Pitt beweisen sollte, daß die Kontamination tatsächlich von Fort Foureau ausgeht, Mr. President, liegt es an Ihnen, alles in Ihrer Macht Stehende zu unternehmen, die Anlage stillzulegen.«
Es entstand eine Pause. Dann sagte Willover langsam: »Selbst in Anbetracht der finsteren Aussichten, wenn wir für den Augenblick annehmen, daß der Admiral recht hat, wird es nicht einfach sein, eine milliardenschwere Anlage zu schließen, die der französischen Industrie gehört und in einem souveränen Staat liegt.«
»Wir hätten einiges zu erklären«, gab der Präsident zu, »wenn ich der Air Force den Befehl gäbe, die Anlage in Schutt und Asche zu legen.«
Der Präsident sah Sandecker an. »Wie steht’s mit den Wissenschaftlern in den übrigen Ländern? Sind die sich schon der Problematik bewußt?«
»Nicht im vollem Ausmaß«, erwiderte der Admiral. »Noch nicht.«
»Wie sind Sie überhaupt dahintergekommen?«
»Erst vor zwölf Tagen hat einer der NUMA-Experten für Meeresströmung auf Fotos, die von unseren SeaSat-Kameras aufgenommen worden waren, eine ungewöhnlich große Fläche der Roten Flut ausgemacht und ist dem Phänomen auf den Grund gegangen. Durch die schnelle Ausbreitung völlig überrascht, hat er mich sofort in Kenntnis gesetzt. Nach einer sorgsamen Überprüfung der Angelegenheit habe ich entschieden, nicht an die Öffentlichkeit zu gehen, solange wir das Problem nicht unter Kontrolle bringen können.«
»Sie hatten kein Recht, die Sache selbst in die Hand zu nehmen«, knurrte Willover.
Sandecker zuckte die Achseln. »Das offizielle Washington schenkte meinen Warnungen kein Gehör. Ich hatte den Eindruck, keine andere Wahl zu haben, als auf eigene Faust zu handeln.«
»Welche unmittelbaren Maßnahmen schlagen Sie vor?« fragte der Präsident.
»Im Augenblick können wir kaum etwas tun, außer Daten zusammenzutragen. Generalsekretärin Hala Kamil hat sich bereit erklärt, die führenden Ozeanographien der Welt zu einem vertraulichen Gespräch ins Hauptquartier der UN nach New York einzuladen. Mich hat sie dazugebeten. um die Situation zu erläutern und ein internationales Komitee von Meereswissenschaftlern zu gründen, das die Anstrengungen koordinieren und für den Austausch der Daten sorgen soll, so lange wir nach einer Lösung suchen.«
»Sie haben freie Hand, Admiral. Bitte setzen Sie mich von den Fortschritten in Kenntnis, egal ob bei Tag oder Nacht.«
Dann wandte der Präsident seine Aufmerksamkeit Willover zu. »Sie alarmieren Doug Gates im Außenministerium und meinen Nationalen Sicherheitsrat. Falls Fort Foureau tatsächlich dafür verantwortlich sein sollte und wir seitens der betroffenen Länder keine Unterstützung bekommen, greifen wir ein und kümmern uns selbst um die Anlage.«
Willover sprang auf. »Mr. President, ich rate dringend zur Geduld. Ebenso wie die Wissenschaftler bin ich der Meinung, daß diese Meeresseuche oder wie man sie auch betiteln mag, wieder verschwindet.«
»Ich vertraue auf Admiral Sandeckers Einschätzung«, erklärte der Präsident und sah Willover in die Augen. »In all den Jahren, die ich in Washington verbracht habe, habe ich es nie erlebt, daß der Admiral grundlos Krach geschlagen hätte.«
»Vielen Dank, Mr. President«, sagte Sandecker. »Es gibt jedoch noch eine Angelegenheit, die ich Ihrer Aufmerksamkeit empfehlen mochte.«
»Und die wäre?«
»Wie ich
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