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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Salzminen« war längst zu einem Synonym für elende Schufterei geworden. Doch eine ganz und gar unbekannte Goldmine war etwas Neues. Zweifellos hatte General Kazim seine Hand im Spiel, doch die Anlage sah eher nach einem weiteren Unternehmen von Yves Massarde aus. Die Solar-Verbrennungsanlage und die Goldmine und, weiß Gott, was sonst noch alles. Dies hier war ein Konzern, der wie die Arme einer Krake überall hinreichte. Das Ziel war Macht.
    O’Bannion ging zu seinem Schreibtisch und betätigte einen Knopf auf einer kleinen Konsole. Die beiden Wachposten betraten den Raum und blieben hinter Pitt und Giordino stehen.
    Giordino warf Pitt einen schnellen Blick zu, suchte nach einem Nicken oder einer Augenbewegung als Zeichen für den gemeinsamen Angriff auf die beiden Wachen. Doch Pitt stand reglos da. Ihm war klar, daß er all seine Sinne darauf konzentrieren mußte, Sandecker das Geheimnis von Fort Foureau zuzuspielen.
    »Ich würde gern wissen, für wen ich arbeite«, sagte Pitt.
    »Haben Sie das nicht gewußt?« fragte O’Bannion trocken.
    »Massarde und seinen Kumpel, Kazim?«
    »Zwei von dreien. Nicht schlecht.«
    »Wer ist der dritte?«
    »Ich natürlich«, erwiderte O’Bannion geduldig. »Eine höchst befriedigende Lösung. Massarde Enterprises liefert die Ausrüstung und sorgt für die Vermarktung des Goldes. Kazim besorgt die Arbeitskräfte, und ich leite die Minenoperation – was nur fair ist, da ich die Goldader entdeckt habe.«
    »Und mit welchem Prozentsatz ist das malische Volk daran beteiligt?«
    »Mit null Prozent natürlich«, erwiderte O’Bannion lässig.
    »Was soll ein Volk von Bettlern mit Reichtümern anfangen, die ihm plötzlich in den Schoß fallen? Die Malier würden das Geld durchbringen oder von gerissenen ausländischen Geschäftsleuten, die jeden Trick kennen, aufs Kreuz gelegt werden. Nein, den Armen geht’s besser, wenn sie arm bleiben.«
    »Kennen diese Menschen Ihre Einstellung?«
    O’Bannions Blick verriet Verdruß. »Was wäre das für eine langweilige Welt, wenn wir alle reich wären.«
    Pitt hakte weiter nach. »Und wie viele Menschen sterben hier jährlich?«
    »Das ist unterschiedlich. Zweihundert, mal dreihundert. Das hängt von Epidemien und Grubenunglücken ab. Darüber führe ich wirklich nicht Buch.«
    »Erstaunlich, daß die Arbeiter nicht streiken«, sagte Giordino.
    »Keine Arbeit, kein Essen«, erwiderte O’Bannion lapidar.
    »Und Malika bringt die Leute normalerweise auf Trab, indem sie den Anführern die Haut vom Leib peitscht.«
    »Mit Pickel und Schaufel habe ich überhaupt keine Erfahrung«, meldete sich Giordino zu Wort.
    »Darin werden Sie schnell zum Experten. Wenn nicht, oder wenn Sie Ärger machen, versetzt man Sie in die Sonderabteilung.«
    O’Bannion schwieg und warf einen Blick auf seine Uhr. »Sie haben noch Zeit für eine 15-Stunden-Schicht.«
    »Wir haben seit gestern nichts gegessen«, beschwerte sich Pitt.
    »Sie werden auch heute nichts essen.« O’Bannion nickte den Wachen zu. »Nehmt sie mit.«
    Die Wachen stießen sie aus dem Raum. Abgesehen von der Empfangsdame und zwei Männern in beigefarbenen Overalls mit Grubenhelmen auf dem Kopf, die sich in französischer Sprache unterhielten und ein Stück Erz unter einem Vergrößerungsglas untersuchten, waren keine weiteren Menschen zu sehen, bis sie einen eleganten Aufzug mit Teppichboden und Chromwänden erreichten.
    Die Türen gingen auf, und der Fahrstuhlführer, ein Tuareg, winkte sie herein. Ratternd schlossen sich die Türen. Von den Wänden des Schachts wurde das Summen der Maschinen zurückgeworfen, während sie nach unten fuhren.
    Obwohl der Aufzug schnell abwärts fuhr, schien die Fahrt endlos. Schwarze Höhlen schossen vorbei; die runden Öffnungen markierten die Eingänge zu den oberen Stollen. Pitt schätzte, daß sie mehr als einen Kilometer in die Tiefe gefahren waren, als der Aufzug langsamer wurde und schließlich hielt.
    Der Fahrstuhlführer öffnete die Tür. Vor ihnen lag ein enger Stollen, der sich im Fels verlor. Die beiden Wachen führten sie zu einer schweren Eisentür. Einer der Männer zog einen Schlüsselbund aus seinem Umhang, wählte einen Schlüssel aus und drehte ihn im Schloß. Pitt und Giordino wurden gegen die Tür geschoben, so daß sie sich öffnete. Im Innern befand sich ein sehr viel größerer Stollen, über dessen Boden schmale Gleise führten. Die Wachposten verschlossen die Tür wieder und ließen Pitt und Giordino einfach stehen.
    Routinemäßig

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