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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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an. »Selbst fünf Männer könnten diese Tonne nicht auf die Wälle hieven – jedenfalls nicht, wenn sie voll Dieselöl ist.«
    »Schon mal einen Torsionsfederbogen gesehen?«
    »Noch nie«, grunzte Giordino. »Wäre es zu viel verlangt, wenn ich dich bäte, das Ding mal zu zeichnen?«
    Zu Giordinos Überraschung kniete Pitt sich nieder, zog ein zweischneidiges Kampfmesser aus der Scheide an seinem Bein und fing an, im Sand eine Konstruktionszeichnung zu skizzieren. Der Entwurf war nicht sonderlich ausgefeilt, doch Giordino erkannte, worauf es Pitt ankam. Als Pitt fertig war, blickte er hoch.
    »Meinst du, wir könnten so einen bauen?«
    »Ich sehe keinen Grund, weshalb nicht«, erklärte Giordino.
    »Im Fort gibt’s jede Menge Balken, von denen wir uns passende aussuchen könnten. Die Mannschaftstransporter haben Kletterseile und Abschleppleinen aus Nylon an Bord. Der springende Punkt ist, wenn ich das richtig sehe, daß wir etwas brauchen, das als Zugfeder dienen kann.«
    »Die Blattfedern der Hinterachsen?«
    Giordino dachte einen Moment lang nach und nickte dann.
    »Könnte funktionieren. Ja, tatsächlich, die wären genau richtig.«
    »Vielleicht reine Zeitverschwendung«, meinte Pitt mit einem Blick auf seine Zeichnung. »Eigentlich besteht kein Grund, weshalb sich eine von Kazims Patrouillen hierher verirren und Alarm schlagen sollte, bevor der Zug abfährt.«
    »Elf Stunden noch, bis es dunkel wird. Der Zusammenbau würde uns die Zeit vertreiben.«
    Pitt ging auf den Eingang zu. »Du fängst damit an, die Teile zu sammeln. Ich muß noch etwas erledigen.«
    Pitt lief an einer Gruppe von Männern vorbei, die beschäftigt waren, das Haupttor zu verrammeln, und ging um die Mauern des Forts. Sorgsam achtete er darauf, seine Fußabdrücke zu verwischen. Dann sprang er in eine kleine Senke und ging weiter, bis er an einen Erdhügel in der Nähe eines steilen Abhangs kam.
    Der Avions Voisin stand unberührt da.
    Der größte Teil des Sandes, den Giordino und er hastig über Dach und Haube geschaufelt hatten, war fortgeweht worden, doch es war genug übriggeblieben, um Kazims Aufklärungsflugzeugen die Entdeckung schwerzumachen. Er öffnete die Tür, setzte sich hinter das Steuer und drückte auf den Anlasser. Bei der ersten Umdrehung sprang der Motor an. Pitt saß ein paar Minuten da, voller Hochachtung für die Handwerker, die das Auto gebaut hatten. Dann schaltete er die Zündung aus, stieg aus dem Wagen und tarnte die Karosserie wieder mit Sand.
    Als Pitt die Stufen hinabstieg, die zum Arsenal führten, erblickte er Eva. Obwohl sie immer noch ausgezehrt und blaß aussah – ihre Kleider schlotterten um den abgemagerten Leib –, half sie, einen kleinen Jungen zu füttern, der sich in die Arme seiner Mutter schmiegte. Sie schaute zu Pitt auf, und ihre Miene spiegelte neuerwachte Stärke und Entschlossenheit.
    »Wie geht’s ihm?« fragte er.
    »Sobald er erst mal etwas Ordentliches gegessen und ordentlich Vitamine geschluckt hat, wird er wieder Soccer spielen.«
    »Ich spiele Fußball«, flüsterte der Junge.
    »In Frankreich?« fragte Eva neugierig.
    »Bei uns heißt es Soccer«, erklärte Pitt lächelnd, »in jedem anderen Land heißt es Fußball.«
    Der Vater des Jungen, einer der französischen Ingenieure, die die Anlage von Fort Foureau konstruiert hatten, kam herbei und schüttelte Pitts Hand. Er sah aus wie eine Vogelscheuche. Er trug grobe Ledersandalen, sein Hemd war zerrissen und dreckig, und seine Hose wurde von einer Kordel gehalten. Die eine Gesichtshälfte verbarg sich unter einem schwarzen Bart, die andere war dick verbunden.
    »Ich bin Louis Monteux.«
    »Dirk Pitt.«
    »Im Namen meiner Frau und meines Jungen«, sagte Monteux mit schwacher Stimme, »möchte ich Ihnen danken, daß Sie uns das Leben gerettet haben.«
    »Wir sind noch nicht aus Mali raus«, warnte Pitt.
    »Lieber einen schnellen Tod als Tebezza.«
    »Morgen um diese Zeit werden wir den Einflußbereich General Kazims verlassen haben«, versicherte Pitt ihm.
    »Kazim und Massarde«, stieß Monteux hervor, »das sind mordende Kriminelle erster Garnitur.«
    »Der Grund, weshalb Massarde Sie und Ihre Familie nach Tebezza bringen ließ«, fragte Pitt, »war, Sie davon abzuhalten, das Betrugsmanöver von Fort Foureau an die große Glocke zu hängen, nicht wahr?«
    »Ja, die Gruppe Wissenschaftler und Ingenieure, die ursprünglich die Anlage entworfen und gebaut haben, erkannten erst nach der Fertigstellung, daß Massarde vorhatte, sehr

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