Operation Sahara
Exerzierplatz fahren konnte.
»Darf ich darauf hinweisen, Colonel«, sagte Pitt taktvoll, »daß wir gerade noch so viel Zeit haben, daß ein paar von Ihren Leuten unsere Reifenspuren von den Schienen zum Fort verwischen können. Für mißtrauische Augen soll es aussehen, als sei ein malischer Militärkonvoi aus der Wüste gekommen und die Gleise entlang in die Müllentsorgungsanlage eingefahren.«
»Gute Idee«, stimmte Levant zu.
Pembroke-Smythe, Giordino und die übrigen Offiziere Levants versammelten sich um ihren Kommandeur und warteten auf Befehle.
»Die vordringlichste Aufgabe besteht darin, die Wagen zu tarnen und einen Unterschlupf für die Frauen und Kinder zu finden«, erklärte Levant. »Für den Fall, daß die Malier erkennen, daß sie auf der falschen Fährte sind und Reifenspuren von uns entdecken, die der Wind nicht verweht hat, bereiten wir das Fort für einen Angriff vor.«
»Wann wollen Sie sich von hier absetzen, Sir?« erkundigte sich ein Offizier mit schwedischem Akzent.
Levant wandte sich an Pitt. »Was meinen Sie, Mr. Pitt?«
»Wir halten den ersten Zug an, der nach Einbruch der Dunkelheit vorbeikommt und bringen ihn in unsere Gewalt«, erklärte Pitt.
»Die Züge sind mit Funk ausgerüstet«, warf Pembroke-Smythe ein. »Der Zugführer wird Zeter und Mordio schreien, wenn Sie versuchen, seinen Zug unter Kontrolle zu bringen.«
»Wenn die Malier Lunte riechen, werden sie den Schienenstrang blockieren«, fügte der Schwede hinzu.
»Zerbrechen Sie sich darüber bloß nicht den Kopf«, erwiderte Pitt. »Überlassen Sie das einfach dem alten Jesse James Pitt und Butch Cassidy Giordino. Wir haben Erfahrung in der altmodischen Kunst des lautlosen Zugüberfalls, und zwar genau seit…«
Er sah Giordino an. »Al?«
»Seit vergangenem Donnerstag vor einer Woche«, erwiderte Giordino.
Pembroke-Smythe warf Levant einen traurigen Blick zu. »Man hätte uns wenigstens raten können, die Versicherungsprämien zu erhöhen.«
»Dafür ist es jetzt zu spät«, erwiderte Levant und musterte das dunkle Innere des Forts. »Diese Mauern wurden nicht gebaut, um Luft-Boden-Raketen oder schwerer Artillerie standzuhalten.
Kazims Truppen können das Fort innerhalb von 30 Minuten in Schutt und Asche legen. Wenn wir Probleme vermeiden wollen, muß es einen unbewohnten Eindruck machen. Ausgucksposten auf die Brustwehren«, befahl er. »Anschließend suchen wir den Kellereingang. Ich erinnere mich, bei meinem damaligen Besuch ein Arsenal für Granaten und Munition gesehen zu haben.«
Levant hatte recht. Die Stufen, die in den Keller führten, wurden unter dem Boden einer der Wohnbaracken entdeckt. Die beiden kleinen unterirdischen Räume waren leer bis auf zwei Metallkisten, die früher einmal Gewehrmunition enthalten hatten. Die Gefangenen von Tebezza wurden schnell nach unten gebracht. Sie waren froh, die Mannschaftstransporter verlassen zu können und wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.
Die Sanitäter machten es ihnen so bequem wie möglich und kümmerten sich um alle, denen es schlechtging.
Bald darauf waren auch die Fahrzeuge der Truppe versteckt und so getarnt, daß sie wie Abfallhaufen aussahen. Als schließlich die Sonnenstrahlen die Wälle trafen, lag das Fort verlassen da. Die beiden Hauptrisiken, mit denen sich Levant konfrontiert sah, waren eine Entdeckung vor Einbruch der Abenddämmerung und die Verwundbarkeit bei einem Luftangriff. Er fühlte sich keineswegs sicher.
Pitt inspizierte die ehemalige Garage, deren Dach eingestürzt war. Hier stand ein Dutzend Stahlfässer mit Dieselöl, die halb unter einem Müllberg verborgen waren. Er schraubte gerade die Verschlüsse auf, als Giordino hereinkam.
»Willst du Feuer machen?« erkundigte er sich.
»Wäre keine schlechte Idee, wenn Panzerfahrzeuge angreifen sollten«, erwiderte Pitt. »Die UN-Truppe hat ihre Panzerfäuste verloren, als das Flugzeug in die Luft geflogen ist.«
»Dieselöl«, überlegte Girodino, »das Zeug muß von den Arbeitern, die die Bahnstrecke gebaut haben, hier gelagert worden sein.«
Pitt steckte einen Finger durch das Spundloch und hielt ihn hoch.
»So rein wie an dem Tag, als es aus der Raffinerie kam.«
»Wozu soll das gut sein, außer für Molotow-Cocktails?«
erkundigte sich Giordino mit zweifelnder Miene. »Es sei denn, du willst es zum Kochen bringen und wie die Ritter früher bei einem Angriff über die Mauern kippen.«
»Du kommst der Sache näher.«
Giordino verzog das Gesicht und sah das Faß
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