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Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Titel: Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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erschienen. Sie wirkten, als hätte jemand sie aus ihrem Nickerchen auf dem Rücksitz ihrer Wagen gerissen. Der KGB-Offizier hatte offenbar Eindruck gemacht, denn der zweite Lastwagen wurde wesentlich gründlicher durchsucht. Plötzlich herrschte aufgeregte Betriebsamkeit, und die Dunkelheit war erfüllt von lautstarken Befehlen und Antworten.
    Der Fahrer des Lastwagens war ausgestiegen, und ein Milizionär überprüfte seine Papiere. Mit Hilfe einer Taschenlampe verglich er das Foto im Ausweis mit dem Gesicht des Mannes, während andere Soldaten mit starken Lampen die Fahrerkabine durchsuchten. Die Plane des Lastwagens wurde hochgeklappt, und weitere Soldaten kletterten auf die Pritsche, während ihre Kameraden das Fahrgestell mit Spiegeln an langen Stangen und hellen Lampen absuchten.
    Slanski fühlte, wie Anna seine Hand krampfhaft festhielt, während sie die Szene beobachtete. Er zählte zwölf Milizionäre und Soldaten, dazu den KGB-Offizier mit dem Lederhandschuh und dessen Fahrer. Fünf angsterfüllte Minuten verstrichen, ohne daß man Anstalten machte, den Lastwagen weiterfahren zu lassen. Hinter ihnen war die Schlange noch länger geworden.
    Sinow hieb mit der Faust auf das Steuerrad. »Verdammter Mist! Wenn das so weitergeht, können wir von Glück reden, wenn wir es bis Mitternacht nach Leningrad schaffen.«
    Plötzlich wurde der Laster weitergewinkt, und der Wagen vor ihnen fuhr vor. Er wurde genauso gründlich durchsucht und die Papiere des Fahrers penibel überprüft, während der KGB-Mann alles interessiert beobachtete. Er lehnte an einer Wand und rauchte eine Zigarette. Slanski fluchte leise. Ihm brach am ganzen Körper der Schweiß aus.
    Er knüpfte unauffällig die Klappe seines Pistolenhalfters auf und schob mit dem Finger den Sicherungshebel der Tokarew auf ›Frei‹. Dann beugte er sich zu Anna, deren wachsende Angst er spürte.
    »Mach dich bereit, falls wir weglaufen müssen«, flüsterte er. »Versuch, zur Schenke zurückzukommen.«
    Sinow drehte sich plötzlich um. »Haben Sie etwas gesagt?«
    Slanski lächelte. »Vielleicht hätten wir den Zug nehmen sollen, Oberst.«
    »Verzeihen Sie bitte. Das alles ist vollkommen lächerlich.«
    »Es ist ja nicht Ihre Schuld.«
    »Natürlich nicht, aber ich glaube, ich muß mal ein Wörtchen mit dem verantwortlichen Offizier sprechen. Wir können doch nicht den ganzen Tag hier vertrödeln. Sonst kommen wir beide zu spät.«
    Dann aber kamen sie an die Reihe, als der Wagen vor ihnen durchgewinkt wurde. Die Schranke wurde wieder herabgelassen, während der Oberst den Emka bis zur Sperre rollen ließ und hielt. Er kurbelte das Fenster herunter. Das Licht der Neonröhre tauchte das Wageninnere in gleißende Helligkeit. Ein Milizionär trat an den Wagen.
    »Steigen Sie aus, und halten Sie Ihre Papiere bereit.«
    Sinow lief vor Wut über die Grobheit des Milizionärs rot an. Er hielt ihm seinen Ausweis vor die Nase. »Sie sprechen mit einem Oberst des KGB. Nehmen Sie sich gefälligst zusammen.« Er deutete auf die Barriere. »Und lassen Sie uns schleunigst durch!«
    Der Milizionär warf einen Blick auf Sinows Ausweis und schüttelte den Kopf. »Alle werden überprüft, und sämtliche Fahrzeuge müssen durchsucht werden. Also tun Sie,was man Ihnen befohlen hat, dann können Sie rasch weiter.«
    Sinow konnte seine Wut über die Unverfrorenheit des Milizionärs kaum zügeln. »Das werden wir ja sehen. Wer ist hier verantwortlich?«
    »Das spielt zwar keine Rolle, Genosse Oberst, aber der Mann heißt Major Lukin, KGB Moskau. Steigen Sie bitte aus.«
    Slanski und Anna zuckten bei dem Namen zusammen, doch Sinow verlor nun völlig die Beherrschung.
    »Halt’s Maul, du Schwachkopf, und sag dem befehlshabenden Offizier, daß ich ihn sprechen will! Sofort!«
    Der Mann fuhr zusammen, als Sinow ihn anbrüllte, drehte sich um und hob die Hand. Der KGB-Mann namens Lukin hatte die Szene beobachtet.
    Er stieß sich von der Wand ab und kam herüber. »Gibt es ein Problem?«
    »Hören Sie, Lukin, oder wie immer Sie heißen«, fuhr Sinow ihn an. »Sie sprechen mit einem Oberst des KGB. Meine Freunde und ich haben es eilig. Wir werden dringend in Leningrad erwartet.«
    »Leider darf niemand passieren, ohne daß er überprüft und durchsucht worden ist.«
    »Auf wessen Befehl?«
    Lukin holte seinen Dienstausweis hervor und hielt ihn Sinow hin. »Auf meinen. Wir suchen feindliche Agenten.«
    Sinow betrachtete Lukins Ausweis. »Das ist ja alles sehr schön, aber wie Sie sich denken

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