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Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Titel: Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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ihn. Seine stechenden blauen Augen wirkten arrogant unter der breiten Offiziersmütze, und mit seinen blankpolierten Stiefeln, den steifen Schulterstücken eines Hauptmanns und dem enganliegenden Uniformrock sah er ziemlich echt aus.
    »Ich muß zugeben, daß sie dir steht. Aber versuch, nicht ganz so bedrohlich dreinzublicken.«
    »Ich bin russischer Offizier. Das gehört sich so. Gut, laß mich sehen, was du trägst.«
    Anna hatte die Kleider angelegt, die sie am Morgen tragen wollte. Es war ein dunkler, plissierter Rock und eine Bluse, die sie am Hals offengelassen hatte. Ihr Haar trug sie offen, und ihr Make-up betonte ihr hübsches Gesicht. Slanski schüttelte den Kopf. »Eine Offiziersfrau sollte zwar attraktiv sein, aber so attraktiv nun auch wieder nicht. Du mußt deine Bluse bis zum Hals zuknöpfen und dein Haar aufstecken. Versuch ein bißchen schlichter auszusehen.«
    »Danke.«
    Er hielt ihr Haar hoch und band es mit einer Haarschleife zurück.
    »Das ist besser. Jeder Milizionär wird sich ein hübsches Gesicht genauer ansehen. Schmink dich so, daß du nicht ganz so umwerfend aussiehst, und wickel dir den Schal um den Hals. Trägst du Unterwäsche?«
    »Wie bitte?«
    Er lächelte kurz. »Du hast mich verstanden. Trägst du Unterwäsche? Die reizvolle Variante oder etwas Robusteres und Wärmeres, worauf meine alte Babuschka geschworen hat?«
    »Draußen sind es zehn Grad unter Null! Was glaubst du wohl, was ich da anziehe?«
    Slanski lächelte. »Gut. Versteck das hier morgen in deiner Unterwäsche.« Er reichte ihr seine falschen Papiere. »Du solltest dasselbe mit deinen Dokumenten tun. Nur für den Fall, daß sie an den Kontrollpunkten Leibesvisitationen vornehmen. Normalerweise würde ein Polizist einer Frau nicht zwischen die Beine fassen, es sei denn, er ist ein Vieh. Falls es doch passiert, mußt du improvisieren.«
    Anna nahm ihm die Papiere aus der Hand.
    Slanski erhob sich. »Deine Pistole solltest du besser bei Toomas lassen, bevor wir gehen. Wenn wir angehalten und durchsucht werden, würde es alles nur verkomplizieren, wenn sie die Waffe bei dir finden.«
    »Und was ist mit dir?«
    »Ich trage eine Uniform.«
    »Wie würdest du den Nagant mit Schalldämpfer erklären?«
    Er lächelte. »Das laß ruhig meine Sorge sein.« Dann wurde seine Miene wieder ernst, und er schaute ihr in die Augen. »Von nun an wird es ernst, Anna. Ist dir das klar?«
    »Ja, das weiß ich.«
    »Und du weißt auch, was du tun mußt, wenn wir getrennt werden und das Risiko besteht, daß du gefangengenommen wirst?«
    Sie nickte feierlich.
    Helsinki
    Branigan stand am Fenster des zweiten Stocks der amerikanischen Botschaft und trank schon seine dritte Tasse Kaffee. Massey saß in einem Sessel und starrte grimmig auf die Lichter der Inseln in der Bucht von Helsinki.
    Jemand klopfte an die Tür, und Douglas Canning trat herein. Er hielt ein kleines Stück Papier in der Hand.
    Massey stand besorgt auf.
    »Ich fürchte, es gibt schlechte Nachrichten. Ich habe getan, was Sie verlangt haben. Nach Auskunft unserer Funküberwachung hier in der Botschaft ist in Tallinn die Hölle los. Jede Menge Funkverkehr. Hört sich so an, als würde jemand gesucht. Unsere Jungs haben rausgehört, daß die Russen nach zwei Personen fahnden, einer Frau und einem Mann. Sieht aus, als würden Ihre beiden Freunde in ernsten Schwierigkeiten stecken.«
    Massey wurde leichenblaß.
    Branigan stellte die Tasse hin und riß Canning den Papierstreifen aus der Hand, warf einen kurzen Blick darauf, knüllte ihn dann wütend zusammen und schleuderte ihn an die Wand.
    »Verdammt …«
    »Will mir denn niemand sagen, was hier eigentlich los ist?«
    Massey antwortete nicht, und Branigan starrte Canning finster an. »Ich habe Ihnen doch schon gesagt, daß Sie keine Fragen stellen sollen. Die Angelegenheit ist Top secret. Bewahren Sie Stillschweigen, wie ich es Ihnen befohlen habe, sonst stopfe ich Ihnen das Maul!«
    Der CIA-Mann lief vor Wut rot an. »Also wirklich! Auch wenn es mich einen feuchten Dreck angeht, was Sie sagen, und auch wenn ich nicht weiß, was hier los ist – die Frage, was hier vor sich geht, ist trotzdem erlaubt. Wollen Sie und Ihre Leute hierbleiben?«
    Branigan seufzte und schüttelte den Kopf. »Wir spielen einfach zwei völlig verschiedene Sportarten.« Er warf Massey einen Blick zu. »Ich hatte recht. Sie haben es gründlich vermasselt, Jake. Und zwar gewaltig.«
    »Was ist denn jetzt schon wieder passiert?« Massey war

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