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Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Titel: Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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dieser Gegend des Baltikums trostlos und finster. Meistens schien die Sonne nur drei Stunden am Tag. Lukin fand diese Jahreszeit äußerst deprimierend. Er sehnte sich nach der warmen Sonne auf der Krim, nach dem Duft der Orangenblüten und dem wilden Jasmin und nach dem warmen Wind auf seinem Gesicht. Er hatte Nadja versprochen, mit ihr diesen Sommer auf der Krim zu verbringen. Und jetzt fragte er sich, ob er überhaupt so lange leben würde, damit er dieses Versprechen halten konnte.
    Er dachte an seine Frau und malte sich aus, was aus ihr würde, falls er versagte. Er durfte nicht scheitern. Lukin seufzte resigniert auf und konzentrierte sich wieder auf die Berichte. Er fühlte sich vor Enttäuschung und Nervosität so gespannt wie eine Stahlfeder.
    Einundzwanzig Deserteure, ein Schwarzhändler und ein Junge von fünfzehn mit einer rostigen, illegalen deutschen Luger. Allerdings hatte er keine Munition bei sich gehabt. Man hatte den Jungen über den Fallschirmabsprung befragt, aber es war offensichtlich, daß er nichts wußte. Wenn man zwischen den Zeilen des Berichtes las, den der örtliche KGB verfaßt hatte, erkannte man, daß der Junge beim Verhör gefoltert worden war. Dabei war es eher unwahrscheinlich, daß er zu den Partisanen zählte. Sie versteckten sich in den Wäldern. Es waren mutige estnische Frauen und Männer, deren Unternehmungen allerdings aussichtslos waren. Ihre Bewaffnung bestand aus altersschwachen deutschen Waffen, aber immerhin setzten sie der Roten Armee zu, seit der Krieg vor acht Jahren zu Ende gegangen war.
    Lukin schüttelte sich, als er den Bericht weglegte. Der arme Junge wurde vermutlich erschossen. Illegaler Waffenbesitz in den besetzten Gebieten bedeutete unweigerlich Exekution, ungeachtet des Alters.
    Er schob den Stuhl zurück, zündete sich eine Zigarette an und inhalierte den starken marokkanischen Tabak bis tief in seine Lungenspitzen. In diesem Augenblick klopfte jemand an die Tür. Kaman trat ein und salutierte.
    »Der Wagen steht für die Inspektionsfahrt bereit, Genosse Major. Der erste Kontrollpunkt ist der Ostturm, glaube ich.«
    Lukin drückte seine Zigarette aus. »Gut, Kaman, dann auf zum Ostturm.«
    Es war stockfinster und eiskalt, als der Emka über die schmale Kopfsteinpflasterstraße der Altstadt rumpelte.
    Wie die meisten russischen Autos war auch dieses Fahrzeug spartanisch ausgestattet und hatte keine Heizung. Sinow trug eine dicke Schaffelljacke, damit er nicht fror. Er hatte Anna und Slanski geraten, sich nach hinten zu setzen und die dicke Wolldecke zu benutzen, die sich die Mitfahrer über die Beine legen konnten. Als er auf eine schmale Straße abbog, die zu einem der uralten Granittürme führte, sahen sie den Kontrollpunkt vor sich.
    Eine Gruppe von Männern in Zivilkleidung und Uniformierte der Miliz standen an einer provisorischen roten Schranke, die zwischen zwei Ölfässern auf der Straße errichtet worden war. Die Barriere befand sich unmittelbar vor dem Turm. Drei Fahrzeuge warteten davor auf ihre Abfertigung, zwei Lieferwagen und ein Personenwagen. Die Milizionäre schienen mit dem ersten Lastwagen fertig zu sein. Er fuhr weiter, nachdem sie die Sperre beseitigt hatten.
    Sinow bremste und stellte sich hinten an die Schlange. Ungeduldig tippte er mit dem Finger auf das Lenkrad.
    »Mist. Ich fürchte, wir können nicht viel mehr tun als abwarten, bis wir dran sind.« Er drehte sich zu Slanski und Anna um, während er eine Zigarette aus einer Schachtel schüttelte. »Möchte jemand rauchen? Schwarzer Krim. Husten wird garantiert.«
    Slanski nahm an, doch Anna lehnte ab. Er gab Sinow Feuer und blickte dann Anna an. Sie preßte angespannt die Lippen zusammen und erwiderte seinen Blick.
    Sie hörten das Rumpeln eines Fahrzeugs auf dem Pflaster. Slanski blickte nach vorn. Ein grüner Sis der Armee fuhr von der anderen Seite bis zum Kontrollpunkt und hielt. Ein Mann stieg aus. Er trug die schwarze Uniform des KGB, eine Offiziersmütze, einen dicken Wintermantel und schwere Stiefel. Slanski bemerkte den schwarzen Lederhandschuh an seiner linken Hand, die steif wirkte. Slanski vermutete, daß es eine Prothese war.
    Der KGB-Mann ging schnurstracks zu einem uniformierten Offizier und redete mit ihm. Er wirkte aufgebracht. Sekunden später drehte der Offizier sich um und brüllte Befehle. Die Milizionäre am Kontrollpunkt machten sich sofort daran, genauer zu kontrollieren.
    Lampen flammten auf und tauchten die Straße in grelles Licht. Weitere Milizionäre

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