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Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Titel: Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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Angelegenheit war völlig aus den Fugen geraten, und er wußte nicht einmal genau, was er tun wollte, wenn er die Datscha erreichte. Falls es sich überhaupt um die richtige Adresse handelte! Er wollte nicht, daß Pascha mitkam, wußte aber, daß es sinnlos war, mit ihm zu streiten. Außerdem hatte er keine Zeit dafür. Der Mongole mißachtete seinen Befehl eher aus Loyalität als aus Mangel an Respekt.
    »Ich habe eine bessere Idee«, sagte Lukin plötzlich. »Wo ist dieser Lebel?«
    »In der Gefängnisklinik. Der Arzt flickt ihn immer noch zusammen.«
    »Hol Lebel und bring ihn auf den Hof. Wir nehmen ihn mit. Ich könnte mich irren, was Irina Dezowa angeht. Vielleicht erzählt er uns auch, was er Romulka gestanden hat.«
    »Der Wachposten meinte, er hätte kaum gehen können.«
    »Laß dir vom Arzt Morphium geben. Tu, was nötig ist, aber schaff mir diesen Franzosen her!« Er gab Pascha Berijas Brief. »Wenn einer fragt, zeig ihm einfach das hier.«
    Er nahm den Autoschlüssel vom Tisch und ging zur Tür. »Wir müssen uns beeilen. Romulka hat einen ziemlichen Vorsprung.«

54. KAPITEL
    Massey brauchte fünf Minuten, um sich einen Weg durch den Wald zur Rückseite der Datscha zu bahnen. Als er unter den Bäumen heraustrat, stand er vor einem Garten mit verwitterten, schneebedeckten Obstbäumen.
    Die Jalousien auf der Rückseite der Datscha waren offen,aber die Fenster waren alle geschlossen, und durch die Vorhänge drang kein einziger Lichtschimmer. Links von ihm stand ein Gebäude, das wie ein großer Holzschuppen aussah. Ein Wagen parkte davor.
    Massey hielt sich im Schatten, als er weiterging und schließlich die kleine, gepflasterte Veranda erreichte. Vorsichtig drehte er den Griff der Hintertür. Sie war nicht verschlossen, und er drückte leicht dagegen. Die Tür knarrte ein wenig und schwang dann schnell auf.
    Im Inneren des Hauses war es stockfinster. Massey blieb einige Sekunden stehen und wartete auf eine Reaktion. Er spürte den Schweiß auf seinem Gesicht, während er angestrengt lauschte und wartete.
    Nichts geschah.
    Die Stille war quälend.
    Schließlich trat er über die Schwelle. Drinnen stank es nach ranzigem Essen. Dem Geruch nach zu urteilen, mußte er sich in der Küche befinden.
    Er knipste die Taschenlampe an. Der Raum war groß und schlicht eingerichtet. Massey sah einen Tisch, ein paar Stühle. Töpfe und Haushaltsgeräte. Vor ihm war der Flur und auf halber Höhe eine Tür, unter der ein Lichtschein schimmerte. Er ging vorsichtig auf das Licht zu. Sein Herz hämmerte gegen die Rippen.
    Als er die Tür erreichte, zögerte er und lauschte erneut. Schweigen. Er hob die Tokarew.
    Klick.
    In der Stille kam ihm das schwache Geräusch wie eine Explosion vor. Himmel!
    Wieder wartete er auf eine Reaktion.
    Nichts.
    Er holte tief Luft, öffnete die Tür und trat rasch ins Zimmer. Noch während er vergeblich ein Ziel suchte, spürte er die kalte Mündung einer Waffe am Hals.
    Er erstarrte und wollte sich umdrehen, als die Person hinter der Tür hervortrat.
    »Versuchen Sie’s lieber nicht, Jake.« Es war Slanskis Stimme. »Und lassen Sie die Waffe fallen. Wir müssen uns unterhalten.«
    Als der BMW über die Lushnikowski-Brücke in Richtung Oktoberplatz fuhr, wischte sich Lukin den Schweiß von der Stirn und schaute auf die Uhr.
    Halb zwölf.
    Lebel stöhnte laut auf. Der Franzose saß auf dem Rücksitz und hatte die Augen geschlossen. Lukin hatte ihm Handschellen angelegt, doch wie es aussah, war es vollkommen überflüssig. Der Mann war immer noch benommen von den Drogen. Die Kombination aus Skopolamin und Morphium wirkte nach Auskunft des Arztes wie ein starkes Schmerzmittel, verursachte aber Benommenheit. Vielleicht war es ja Zeitverschwendung, daß sie den Franzosen überhaupt mitgenommen hatten.
    Pascha schaute nach vorn. »Wenn das so weitergeht, können wir von Glück reden, wenn wir vor Sonnenuntergang in Ramenki ankommen.«
    Aus irgendeinem Grund staute sich der abendliche Verkehr auf der Brücke.
    »Irgendwas stimmt da vorn nicht.«
    Der Platz der Oktoberrevolution lag am anderen Ende der Brücke. Dort stand der Verkehr ebenfalls, und die Fahrer stiegen aus ihren Wagen. Lukin hatte keine Sirene, und Romulka hatte bereits fünf Minuten Vorsprung.
    Er bremste, und Pascha wollte aussteigen, aber Lukin kam ihm zuvor.
    »Bleib hier. Ich finde raus, was da los ist.«
    Lukin lief zu dem Stau. Weiter vorn sah er, daß ein Lastwagen über die Brücke geschleudert war und den Verkehr zum

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