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Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Titel: Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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Oktoberplatz blockierte. Es sah chaotisch aus. Lukin fluchte. Er hielt einen Fußgänger an, der mit gesenktem Kopf aus Richtung der Unfallstelle kam. »Was ist da hinten los?«
    Der Mann zuckte mit den Schultern. »Ein Lastwagen blockiert die Fahrbahn. Zwei Wagen sind zu schnell über die Brücke gerast, und der Lastwagen mußte ausweichen, sonst wären sie zusammengestoßen.«
    Lukin konnte Romulkas Sis nirgends sehen. Die Mistkerle hatten anscheinend den Unfall verursacht und waren einfach weitergefahren. Er lief zum Wagen zurück, stieg ein und schlug frustriert auf das Lenkrad.
    »Was ist los?« fragte Pascha.
    Lukin erzählte es ihm.
    »Das hat uns gerade noch gefehlt«, meinte der Mongole. »Jetzt holen wir Romulka nie mehr ein.«
    Lukin fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und dachte krampfhaft nach. Unter der Auffahrt zur Brücke lag die Einfahrt zum Gorki-Park, der sich an der zugefrorenen Moskwa erstreckte. Weiter entfernt sah er die Umrisse des Hotels Warschau, von dem ein kleiner Weg zum Lenin-Prospekt führte. Es war zwar die falsche Richtung, aber nur so konnten sie diesen Stau umgehen.
    »Halt deinen Hut fest«, sagte er zu Pascha. »Jetzt wird’s richtig spannend.«
    Er legte den Gang ein, scherte aus der Reihe aus und fuhr auf den Bürgersteig, wo er mit Lichthupe und Signalhorn die Fußgänger verscheuchte, als er in Richtung Park fuhr.
    Massey saß auf einem Stuhl, und seine Tokarew war auf ihn selbst gerichtet.
    Er blickte Slanski unbewegt an. »Es ist vorbei, Alex, ganz gleich, wie Sie es auch drehen und wenden. Lebel ist vom KGB entführt worden, und es kann nicht lange dauern, bis er redet. Das kann nur eins bedeuten: Die Jungs in Schwarz werden dieser Datscha sehr bald einen Besuch abstatten.«
    »Wenn Sie glauben, daß ich jetzt aufgebe, dann sind Sie schief gewickelt, Jake.«
    »Ich habe doch gesagt, es ist vorbei. Warum benehmen Sie sich wie ein Idiot?«
    Slanski lächelte, aber seine Stimme klang überhaupt nicht belustigt. »Instinkt, wenn Sie so wollen. Lebenslang eingeübte schlechte Gewohnheiten. Außerdem wäre es eine ungeheure Verschwendung, diese Gelegenheit nicht zu nutzen.«
    Massey schüttelte den Kopf. »Sie werfen nicht nur Ihr Leben weg, sondern auch das von Anna und Irina.«
    »Washington hat Sie doch nicht den weiten Weg hergeschickt, nur um mit mir zu plaudern. Sie sind hier, um mir eine Kugel in den Kopf zu jagen, stimmt’s nicht, Jake?«
    Massey schwieg, doch Slanski konnte an seiner Miene die Antwort ablesen. »Würden Sie das fertigbringen, Jake? Könnten Sie Anna und mich töten?«
    »Wenn es sein muß«, erwiderte Massey tonlos.
    »Ihr Blick spricht aber eine ganz andere Sprache. Eigentlich wollen Sie es nicht tun, Jake.«
    »Es steht mehr auf dem Spiel, nicht nur euer Leben. Moskau will euch lebend fangen. Und sobald man euch als Beweis vorzeigen kann, haben die Russen Grund genug, einen Krieg anzuzetteln.«
    »Was bedeutet, daß in Washington Köpfe rollen, wenn das hier schiefgeht.« Slanski stand auf. »Sie sind nicht allein hergekommen, stimmt’s?«
    »Die Datscha ist vorn und hinten gedeckt«, erwiderte Massey ruhig. »Es gibt keinen Ausweg.«
    Slanski dachte einen Augenblick nach. »Welche Beweise hat Moskau, daß ich hier bin, um Stalin zu töten?«
    »Sie haben Beweise, das habe ich Ihnen doch gesagt. Und man wird sie auch benutzen, sobald man Sie gefunden hat.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher, mal ganz abgesehen davon, daß ich mich nie lebend erwischen lassen würde. Glauben Sie tatsächlich, daß Moskau vor aller Welt zugeben würde, jemand wäre nahe genug an Stalin herangekommen, um ihn zu töten? Da irren Sie sich. Es wäre der größte Gesichtsverlust, den der Kreml jemals erlebt hätte. Sie werden schön den Mund halten und so tun, als wäre nichts passiert. Und wenn ich Erfolg habe, werden einige Leute vielleicht sogar erleichtert sein.«
    Massey wollte aufstehen.
    »Bleiben Sie, wo Sie sind«, befahl Slanski.
    »Darf ich rauchen?«
    »Bewegen Sie sich schön langsam. Und wenn Sie gerade dabei sind, können Sie mir auch eine anzünden.«
    Als Massey ihm die Zigarette reichte, setzte Slanski sich wieder. »Ich hätte nie gedacht, daß es einmal dazu kommen würde, Jake. Sie und ich. Es ist wie in dem Western ›Zwölf Uhr mittags‹.«
    »So muß es nicht laufen. Geben Sie mir Ihr Wort, daß Sie die Operation abbrechen, und ich nehme Sie und die Frau mitzurück. Es ist zwar gegen meine Befehle, aber auf das Risiko habe ich mich

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