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Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Titel: Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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rechts von Ihnen. Wenn Sie einen Mucks von sich geben, töte ich Sie.«
    Stalins Gesicht lief vor Wut rot an. »Was hat das zu bedeuten?«
    »Setzen Sie sich! Oder ich schieße Ihnen auf der Stelle eine Kugel in den Kopf.«
    Stalin setzte sich zitternd auf den Stuhl. Slanski nahm die Offiziersmütze ab. Stalin starrte erschrocken in das Gesicht und dann auf die Hand, welche die Nagant hielt.
    »Sie … Sie sind nicht Lukin. Wer sind Sie? Und was wollen Sie?«
    »Die Antworten auf beide Fragen sollten Ihnen mittlerweileklar sein, finde ich. Aber ich fange mit der zweiten an: Ich will Sie.«
    Nackte Furcht lag auf Stalins Gesicht, als hätte der Alkoholnebel sich plötzlich verflüchtigt und alles läge klar auf der Hand.
    Slanski lächelte eisig. »Aber zuerst werde ich Ihnen eine Geschichte erzählen, Genosse.«
    Lukin schlug die Augen auf. Er war von der eisigen Schwärze des Luftschutzbunkers umgeben und schüttelte sich heftig.
    Die Kälte drang in seine Knochen, und ihm brummte der Schädel. Lukin schüttelte den Kopf, und eine Million Sterne schien in seinem Hirn zu explodieren.
    Eine Zeitlang saß er da und rieb sich den Nacken, bevor er schließlich die Kraft fand, sich aufzurichten.
    Er lehnte sich zitternd an eine feuchte, kalte Wand und roch den Müll. Durch die offene Tür sah er, daß es schneite. Es dauerte eine Weile, bis das Pochen in seinem Kopf verebbte; dann wankte er aus der Tür und die Treppe hinauf. Er kniff vor Schmerz die Augen zusammen und atmete tief durch. Sein Gesicht dampfte in der eiskalten Luft.
    Jetzt erst begriff er, wo er sich befand und was passiert war.
    Dann überschlugen sich seine Gedanken, und sein Herz pochte wie wild. Wie lange war er bewußtlos gewesen? Er versuchte in der Dämmerung die Zeiger seiner Uhr zu erkennen.
    Zwanzig nach eins.
    Er mußte mehr als fünf Minuten bewußtlos gewesen sein.
    Plötzlich fiel ihm der Lieferwagen ein. Das Fahrzeug parkte nur einen halben Kilometer entfernt. Wenn er lief, brauchte er fünf Minuten. Nadjas Gesicht tauchte vor seinem inneren Auge auf. Schmerz und Trauer stiegen in ihm auf, doch er zwang sich dazu, das Bild und die Erinnerung beiseite zu schieben und ließ nur den Zorn in seinem Inneren kochen – einen wilden Zorn und eine schreckliche Gier nach Vergeltung. Er wußte, was er zu tun hatte. Diesen Augenblick wollte er sich nicht nehmen lassen.
    Er konnte es noch bis zu Stalins Villa schaffen.
    Lukin suchte hastig nach den Autoschlüsseln, fand sie und stolperte durch den Schnee zur Straße.
    »Der Name meines Vaters lautete Ilja Tarakanow. Erinnern Sie sich an ihn?«
    Stalin schüttelte den Kopf.
    »Nein.«
    »Denken Sie nach.«
    Irgendwo tickte leise eine Uhr, und durch die Eichentüren drangen gedämpfte Geräusche. Schwache Stimmen, das Klacken von Absätzen auf dem Parkett. Stalins Blick glitt nervös zur Tür, dann wieder zu Slanski.
    »Ich erinnere mich nicht an ihn.«
    Slanski preßte ihm den Nagant an die Schläfe.
    »Denk nach!«
    »Ich … ich weiß wirklich nicht, wovon Sie reden.«
    »Juri Lukin ist mein Bruder. Ilja Tarakanow war unser Vater. Sie haben ihn umbringen lassen. Seine Frau auch. Und seine Tochter. Unsere Schwester. Sie haben alle getötet, fast unsere ganze Familie.«
    Slanskis Blick bohrte sich in Stalins Augen, in denen nun die nackte Angst stand. »Aber das genügte Ihnen nicht. Sie haben meinen Bruder gegen mich aufgehetzt.«
    »Nein … Sie irren sich. Wer hat Ihnen das gesagt? Wer hat Ihnen gesagt, daß ich dafür verantwortlich war? Alles Lügen.«
    Der alte Mann fuhr sich mit der zitternden Hand unter den Kragen. Slanski schlug die Hand zur Seite.
    »Wenn Sie sich noch einmal bewegen, reiße ich Ihnen das Herz raus!«
    Ein Windstoß wirbelte den Schnee vor der Datscha auf und ließ die Fensterläden klappern. Stalin lief der Schweiß übers Gesicht, und sein Atem ging in kurzen Stößen.
    »Bitte … einen Schluck Wasser …!«
    Eine Wasserkaraffe stand auf dem Getränkewagen, doch Slanski ignorierte Stalins Bitte.
    »Ich will Ihnen die Lügen ins Gedächtnis rufen, von denen Sie gesprochen haben. Mein Vater war Landarzt. Wir lebten inder Nähe von Smolensk. Eines Tages kam die Geheimpolizei in unser Dorf. Sie wollten die Sommerernte haben. Es war die Zeit der Bauernkriege, und es herrschte Hungersnot. Eine Hungersnot, die Sie vorsätzlich herbeigeführt haben. Die Dorfbewohner hatten kaum genug zu essen, um ihre Kinder zu füttern. Viele sind verhungert. Männer, Frauen und Kinder waren zu

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