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Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Titel: Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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alles erklären.«
    Branigan öffnete eine Schublade seines Schreibtisches miteinem Schlüssel, den er aus seiner Hosentasche nahm. Er zog einen lederfarbenen Aktenordner hervor und legte ihn auf den Tisch. Oben auf der Seite stand mit roten Buchstaben gestempelt: Streng geheim! Nur für den Präsidenten! Er blickte Massey an. Der sagte bloß: »Kommentar überflüssig. Diese Klassifikation spricht für sich.«
    Branigan nahm sein Jackett von der Stuhllehne und zog es an. Ein Unterton von Aggression schwang in seiner Stimme mit, als er verkniffen lächelnd sagte:
    »Damit wir uns richtig verstehen: Sie werden niemandem vom Inhalt dieses Aktenordners erzählen, es sei denn, man gestattet es Ihnen. Dieser Fall wird aber nicht eintreten, das garantiere ich Ihnen. Nicht in einer Million Jahren. Ich lasse Sie jetzt eine Viertelstunde allein. Sie sollen das Schriftstück gründlich lesen und sich auf das vorbereiten, was Sie später zu hören bekommen. Wenn ich zurückkomme, fahren wir zu Wallace. Er erwartet uns bei sich zu Hause. Noch was. Wenn Sie auf’s Klo müssen, dann gehen Sie jetzt.«
    »Warum?«
    Branigan hielt einen anderen Schlüssel in die Höhe. »Weil ich die Tür hinter mir abschließen werde, während ich einen Kaffee trinke und Sie das da in Ruhe lesen lasse. Niemand in diesem Gebäude außer mir und Ihnen wird den Inhalt dieses Ordners zu Gesicht bekommen. Und ich habe angeordnet, daß niemand anklopft, damit Sie nicht gestört werden. Also, müssen Sie auf’s Klo?«
    »Ich glaube nicht.«
    Branigan erhob sich. »Gut. Noch zwei wichtige Instruktionen. Erstens: Dieses Treffen hat niemals stattgefunden. Zweitens: Ab heute befinden Sie sich offiziell aus gesundheitlichen Gründen auf unbefristetem Urlaub. Bei vollen Bezügen. Für die Unterlagen: Sie leiden an Depressionen und brauchen eine Pause von der Geheimdienstarbeit.«
    Massey runzelte die Stirn. »Würden Sie mir vielleicht mal erzählen, was hier eigentlich vorgeht?«
    Branigans Stimme klang eine Spur gereizt. »Es steht alles in dem Ordner. Und auf diesen Seiten finden Sie auch den Grund, aus dem Max Simon und sein Kind ermordet worden sind. Es ist keine angenehme Lektüre.«
    Als Branigan sah, wie Massey ihn anstarrte, zuckte er mit den Schultern. »Es sind nicht meine Befehle.« Er deutete mit dem Daumen an die Decke. »Sie kommen von hoch oben.«
    »Wie hoch?«
    »Vom Präsidenten.«
    Branigan sah die Verblüffung auf Masseys Gesicht. »Lesen Sie den Ordner, dann werden Sie verstehen, warum.«
    Einen Augenblick später hörte Massey, wie die Tür hinter ihm geschlossen und der Schlüssel umgedreht wurde.
    Er lauschte Branigans Schritten, die sich auf dem Flur entfernten, und schlug den Ordner auf.

11. KAPITEL
    Washington, D.C.
22. Januar, 16.00 Uhr
    Das weißgestrichene Haus in Georgetown wirkte so eindrucksvoll wie die anderen Häuser in diesem erlesenen Viertel, in dem sich Washingtons Elite niedergelassen hatte.
    Das dreigeschossige Holzhaus im Kolonialstil lag geborgen in einem riesigen, von einer Mauer umgebenen Garten mit Kirsch- und Birnbäumen. Obwohl es Winter war, saßen die drei Männer auf der Terrasse an der Rückseite des Hauses auf schmiedeeisernen Gartenstühlen.
    Der stellvertretende Direktor, William G. Wallace, Yale-Absolvent, Ende Fünfzig, hatte silbergraues Haar, und seine gebräunte Haut zeugte noch von einem kürzlich genossenen Winterurlaub in Miami.
    Nach dem kurzen Austausch von Höflichkeitsfloskeln blickte der stellvertretende Direktor Massey an und brachte ein künstlich wirkendes Lächeln zustande. »Haben Sie die Akte gelesen, Jake?«
    Massey nickte.
    »Haben Sie noch Fragen?«
    »Jede Menge.«
    »Schießen Sie los.«
    »Erstens: Wer weiß davon?«
    »Außer Ihnen, Branigan und mir? Nur der Präsident und der Direktor.« Wallace lächelte. »Es gibt noch jemanden, den ich erwähnen sollte. Er ist sich unserer … sagen wir, unserer Absichten bewußt, weiß aber nichts von dem, was Sie gelesen haben. Aber darauf kommen wir später, weil …«
    Branigan unterbrach ihn: »Vielleicht sollte ich lieber die Lücken schließen, Sir?«
    Der stellvertretende Direktor nickte. »Das ist wohl besser, Karl. Ich möchte, daß Jake die Tragweite dessen, was er da zu Gesicht bekommen hat, so deutlich wie nur möglich wird.«
    Branigan fuhr sich mit der Hand über sein Stoppelhaar und blickte Massey ernst an.
    »Jake, was Sie da in dem Büro gelesen haben, war ein vertraulicher Bericht von Josef Stalins Leibärzten. Es ist der

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