Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Titel: Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
Vom Netzwerk:
jeder Schluck, den er trinkt, wird vorgekostet für den Fall, daß jemand ihn vergiften will. Er hat sogar eine Frau, die sich nur um seinen Tee kümmert. Jeder Teebeutel wird in einem verschlossenen Safe verwahrt, bevor Onkel Joe der Tee serviert wird. Einmal hat man einen Beutel gefunden, der nicht ganz verschlossen war. Wissen Sie, was passiert ist? Die Teefrau wurde in den Keller der Lubjanka geschleppt und erschossen.«
    Branigan unterbrach ihn. »Jake, jeder Panzer hat seine Schwachstelle. Das Problem ist, sie zu finden. Das wissen Sie selbst.«
    Massey schüttelte entschieden den Kopf. »In Stalins Fall gibt es keine Schwachstellen, keine Ritzen und keine Fugen. Seine Sicherheitsmaßnahmen sind luftdicht. Einige Leutehaben geglaubt, daß es Schwachstellen gibt, und haben versucht, Stalin zu töten. Sie alle sind gescheitert. Selbst die Deutschen haben es nicht geschafft. Und wenn selbst die skrupellosen und im Morden erfahrenen Nazis es nicht hingekriegt haben, welche Hoffnung bleibt uns da noch?«
    Alle drei Männer hatten vom Plan der Nazis gehört.
    Als Hitler 1944 erkannte, daß er in Rußland einen aussichtslosen Kampf führte, beauftragte er den deutschen Geheimdienst damit, eine Möglichkeit zu finden, Stalin umzubringen. Die Deutschen brüteten einen Plan aus, der vorsah, ein Team von Killerkommandos mit dem Fallschirm über Moskau abzusetzen. Sämtliche Männer waren handverlesen, hervorragend ausgebildet und sprachen fließend russisch. Sie wurden von der Abwehr mit falschen Papieren und Identitäten ausgestattet und sollten einen waghalsigen und selbstmörderischen Anschlag auf Stalins Wagenkonvoi am Roten Platz ausführen, wenn er den Kreml verließ. Mit einem geglückten Anschlag wollte Hitler den Verlauf des Krieges ändern. Aber die Deutschen mußten den Plan aufgeben, als sie die Hindernisse erkannten, die sich ihnen entgegenstellten: Stalins persönliche Sicherheitsmauer war unüberwindlich.
    »Und das sind nur die Versuche, von denen wir wissen«, fügte Massey hinzu. »Gott allein weiß, was mit all den anderen Menschen geschehen ist, die es versucht haben, ohne daß wir Kenntnis davon haben.«
    Der stellvertretende Direktor beugte sich vor. »Jake, wenn ich Ihnen nun sage, daß wir einen Plan haben? Und eine Möglichkeit, so dicht an Stalin heranzukommen, daß wir ihn töten können? Im Augenblick ist es noch eine Rohfassung, wenn Sie so wollen, aber mit Ihrer Erfahrung könnten Sie genug Detailwissen beisteuern, damit unser Mann nach Moskau eingeschleust werden und den Plan ausführen kann.«
    »Das möchte ich mir gern anhören. Aber zuerst: Wer ist der Mann, der diesen Plan ausführen soll?«
    »Sie.«
    »Das meinte ich nicht. Ich möchte wissen, wen Sie nach Moskau schicken wollen.«
    Branigan lächelte. »Wir wissen alle, daß dafür nur ein Mann in Frage kommt: Alex Slanski. Er kann perfekt einenRussen spielen, und er würde keine Sekunde zögern, Stalin eine Kugel in den Kopf zu jagen.«
    Massey dachte einen Augenblick nach. »Was Slanski angeht, haben Sie sicher recht. Aber wieso gehen Sie davon aus, daß er mitmacht?«
    Wallace erhob sich. »Im Prinzip hat er schon eingewilligt. Slanski ist diese andere Person, die unseren Plan kennt, ohne über die Einzelheiten informiert zu sein. Er hat zwar die Akte noch nicht gelesen, aber das können wir einrichten.«
    Massey lehnte sich zurück und schüttelte den Kopf. »Sir, wenn Sie Slanski allein nach Moskau schicken, wäre das Selbstmord. Er ist Amerikaner. Er wurde zwar in Rußland geboren, war aber seit seiner Kindheit nicht mehr in Moskau.«
    Der stellvertretende Direktor lächelte. »Daran haben wir auch gedacht. Er wird Unterstützung brauchen. Jemanden, der sich auf der Reise nach Moskau als seine Frau ausgibt und ihm hilft, sich zurechtzufinden. Es gibt da eine Frau namens Anna Chorjowa. Sie ist über die Grenze geflohen. Ich glaube, Sie haben Chorjowa in Helsinki kennengelernt. Sie ist seit fast drei Monaten in Amerika.«
    Massey runzelte die Stirn. »Sie ist Russin.«
    Wallace lächelte wieder. »Ich würde sagen, das paßt perfekt in unseren Plan. Sie scheint genau der Typ zu sein, den wir brauchen, und außerdem ist sie unsere einzige geeignete Kandidatin. Sie kennt Moskau. Und was das Ziel der Reise angeht: Sie wird nicht einmal erfahren, wer Slanski eigentlich ist. Sobald sie ihm in Moskau geholfen hat, holen wir sie wieder zurück. Aber ich muß Ihnen eine Frage stellen, Jake. Sind Sie sich über Annas Charakter immer noch

Weitere Kostenlose Bücher