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Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Titel: Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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Idee gekommen?«
    »Es war eine Entscheidung auf höchster Ebene.«
    »Das heißt?«
    Der stellvertretende Direktor lächelte. »Das heißt, die Antwort unterliegt der Geheimhaltung.«
    Massey runzelte die Stirn und erhob sich ruckartig. »Bei allem Respekt, Sir, aber was Sie da vorschlagen, ist vollkommen unmöglich. Es wäre reiner Selbstmord für jeden, der es versucht.«
    »Genau deshalb wird es klappen. Moskau würde niemals damit rechnen. Stalin ist dreiundsiebzig; ein alter Mann mit angegriffener Gesundheit. Sie könnten fragen: ›Warum warten wir nicht einfach, bis er stirbt?‹ Jake, er könnte noch fünf bis zehn Jahre leben. Dieses Risiko dürfen wir nicht eingehen. In diesem Kampf müssen wir schmutzige Tricks anwenden. Bei einer Wirtshausschlägerei können Sie nicht nach den Regeln des Marquis von Queensberry kämpfen. Wir stehen kurz vor einem Präventivkrieg, und wir sind in keiner Weise darauf vorbereitet. Unter diesem Gesichtspunkt ist es die einzige vernünftige Lösung, die uns bleibt. Wir können uns nicht zurücklehnen und ein zweites Pearl Harbour zulassen. Niemals.Natürlich birgt diese Lösung ein gewisses Risiko. Deshalb wird die Mission auf eine kleine Zahl von Personen begrenzt, die draußen operieren. Wir werden uns von Ihnen distanzieren, wenn die Sache schieflaufen sollte. Dann haben wir nie von Ihnen gehört. Die Operation ist allein Ihre Sache. Das ist kein Befehl, Jake. Allerdings könnte ich einen daraus machen, wenn es sein muß.«
    »Warum ich?«
    Der stellvertretende Direktor lächelte. »Ganz einfach. Ich wüßte keinen Mann, der qualifizierter oder erfahrener wäre. Jake, Sie haben doch mehr Menschen durch den Eisernen Vorhang geschleust, als ich mir auch nur vorstellen kann.«
    Massey trat ans Ende der Terrasse, blickte über die Schulter zum stellvertretenden Direktor und schüttelte den Kopf. »Es ist trotzdem eine verrückte Idee.«
    »Wir hatten schon früher Glück mit verrückten Ideen. Und hätten wir damals eher etwas Ähnliches unternommen, hätte ein gewisser Adolf Hitler gar keinen Krieg angefangen.«
    Massey schüttelte den Kopf. »Sie verstehen das nicht. Jemanden so dicht in Stalins Nähe zu bringen, daß er ihn ermorden könnte, ist unmöglich. Es hat schon vorher Leute gegeben, die das versucht haben. Emigranten, Nazis. Erinnern Sie sich an den NTS-Bericht?«
    Der stellvertretende Direktor nickte, und Massey bemerkte seinen betroffenen Gesichtsausdruck. »Natürlich erinnere ich mich daran.«
    Die NTS, oder Narodni Trudowoi Sojus * , war eine von der CIA kontrollierte Gruppe emigrierter Russen und Ukrainer aus Europa und Amerika, die sich verschworen hatte, das Sowjetregime zu vernichten. Viele ihrer Mitglieder hatten sich nach dem Krieg freiwillig mit dem Fallschirm über sowjetischem Territorium absetzen lassen, um für die CIA zu spionieren. Die meisten hatten mit dem Leben dafür bezahlt, sowohl in Rußland als auch im Ausland. Sie fielen Stalins Mörderschwadronen zum Opfer, die über ganz Europa und Amerika ausschwärmten, um sämtliche prominenten Sowjetemigranten zu töten, die aktiv gegen Moskau opponierten. Zwei Jahre nach Kriegsende hatte die NTS sich entschlossen, ihren Feldzug zu beschleunigen und leitete eine Untersuchung ein, um die Möglichkeiten eines Attentats auf Stalin in Moskau einzuschätzen.
    Massey blickte den stellvertretenden Direktor an. »Der Bericht spricht für sich selbst. Erstens sind Stalins Unterkünfte im Kreml uneinnehmbar. Die Wände sind acht Meter hoch und ein Meter fünfzig dick. An bestimmten Stellen sind sie noch dicker und höher. Dann sind da die Sicherheitsvorkehrungen, die Stalin getroffen hat. Über fünfhundert handverlesene Wachposten sind in der inneren Kremlgarnison stationiert. Alle sind Stalin fanatisch ergeben. Weniger als eine halbe Meile entfernt steht eine Reserve mit dreitausend Kremlsoldaten Gewehr bei Fuß. Und das sind nur die sichtbaren Abschreckungsmittel.
    Sie wissen beide, daß es im Kreml noch aus der Zarenzeit Geheimgänge und Ausgänge gibt, die jederzeit benutzt werden können. Und in Stalins Villa in Kunzewo ist seine persönliche Sicherheitszone ebenfalls nicht zu durchbrechen: ein vier Meter hoher Zaun, der ständig von Wachen mit Hunden kontrolliert wird. Wenn man das Waldgebiet betritt, das die Villa umgibt, und eine Meile ohne Spezialpassierschein geht, ist man tot. Entweder erschossen oder bei lebendigem Leib zerfleischt.
    Und das ist noch nicht alles. Jeder Bissen, den Stalin ißt,

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