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Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Titel: Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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so attraktive Frau fällt auf.«
    »Warum haben Sie dann zugestimmt, daß sie mitkommt?«
    Slanski lächelte. »Vielleicht aus eben diesem Grund. Sie kennen mich doch, ich falle immer auf hübsche Gesichter herein.«
    Massey erwiderte das Lächeln und schüttelte den Kopf. »Ausgerechnet Sie sagen das, mein Freund. Aber wir können das Problem beseitigen, wenn es soweit ist. Sie werden überrascht sein, wie sehr ein falsches Make-up und eine billige Frisur eine Frau verunstalten können.«
    »Da sprechen Sie wohl aus persönlicher Erfahrung, Jake.«
    »Sehr komisch.«
    Massey nahm einen Umschlag aus der Innentasche seines Jacketts und reichte ihn Slanski.
    »Hier ist die Liste Ihrer Kontaktpersonen in Rußland und auf dem Baltikum. Sie müssen sich bis zur Ihrer Abreise alle Einzelheiten einprägen und die Liste dann vernichten.«
    Slanski warf einen Blick auf den Umschlag. »Sind Sie sicher, daß die Leute alle verläßlich sind?«
    »So weit, wie die Umstände es erlauben. Vollkommen verläßliche Leute sind dünn gesät, aber denen hier traue ich. Es gibt jeweils zwei für die größeren russischen Städte, durch die Ihre Route verläuft, bis Sie Moskau erreichen. Ein Hauptkontakt und eine Reserve. Einige Leute auf dieser Liste sind Schläfer – Agenten, die ich seit Jahren nicht mehr eingesetzt habe.«
    »Wie haben Sie denn mit denen Verbindung aufgenommen?«
    »Das habe ich nicht. Noch nicht. Aber überlassen Sie das nur mir. Falls es Änderungen bei den Namen gibt, benachrichtige ich Sie. Ich habe einen Kontakt mit unseren Partisanenfreunden in Tallinn vorbereitet. Die werden Sie nach Ihrer Landung aufsammeln, vorausgesetzt, daß alles nach Plan verläuft.«
    Slanski schob den Umschlag in die Tasche. »Und was soll ich bis dahin mit dem Mädchen anfangen?«
    »Lassen Sie ihr ein paar Tage Zeit, sich hier einzugewöhnen. Dann bringen Sie sie in Form. Und sich selbst auch. Tägliche Dauerläufe und Übungen. Nehmen Sie sie hart ran. Es ist nur zu ihrem Besten. Von Tallinn bis Moskau ist es ein langer Weg, und Sie wissen nicht, was Sie erwartet. Also sollten Sie beide in bester Verfassung sein. Noch eins: Da Sie beide mit dem Fallschirm abspringen und wir keines unserer üblichen Trainingslager benutzen können, müssen Sie in diesem Punkt so gut wie möglich improvisieren. Anna ist noch nie Fallschirm gesprungen, also sollten Sie ihr die Grundlagen beibringen, damit sie sich bei der Landung nicht verletzt.«
    »Und was machen Sie, während wir hier schwitzen?«
    »Ich?« Massey lächelte. »Ich werde mich in Paris amüsieren.«

16. KAPITEL
    Als die Rote Armee auf ihrem Weg nach Berlin bei der Zerschlagung des Dritten Reiches durch Polen rollte, befreite sie einen gewissen Henri Lebel aus dem Konzentrationslager Auschwitz.
    Der russische Offizier, der mit seinen Männern die Lagerbaracken auf der Suche nach Lebenden unter all den Leichen inspizierte, warf nur einen Blick auf den ausgemergelten Körper des Franzosen, der ausgestreckt auf seiner verwanzten Liege lag, und sah die spindeldürren Arme und die seelenlosen Augen. »Laßt ihn liegen«, befahl er seinen Männern, »der arme Teufel ist tot.«
    Erst als sie Lebel zum Massengrab schleppten, um ihn mit den anderen Leichen zu verscharren, hörten die Soldaten die schwachen Atemzüge und sahen das Flackern seiner Augen. Der Mann lebte noch!
    Er verbrachte zwei Monate in einem russischen Feldlazarett, wo man ihn aufpäppelte, bevor er den Briten übergeben wurde und in seine Heimatstadt Paris zurückkehren durfte.
    Lebel hatte zwar den Krieg überlebt, aber seine Frau verloren.Sie war erst vergast und dann in den Öfen von Auschwitz verbrannt worden. Nicht nur wegen ihrer jüdischen Herkunft, sondern auch, weil Lebel in Frankreich ein Mitglied der Résistance war.
    In den acht Jahren nach dem Krieg hatte er den Pelzhandel fortgeführt, den sein Vater, ein emigrierter russischer Jude, in Paris eröffnet hatte. Henri Lebel hatte ihn Schritt für Schritt zu einem florierenden Unternehmen ausgebaut. Mittlerweile stattete er die französischen Reichen mit bestem russischen Zobel und anderen Pelzen aus. Dadurch war er selbst sehr wohlhabend geworden, bewohnte ständig eine Suite im Ritz und besaß eine luxuriöse Villa in Cannes.
    Er reiste häufig nach Moskau, wo seine politische Vergangenheit ihm das Wohlwollen der sowjetischen Behörden verschaffte. Das half ihm, aus seinem Unternehmen nahezu ein Monopol zu machen. Er allein hatte in Europa das Recht, die

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