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Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Titel: Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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Knie hoch. Einen Zentimeter vor Popows Gesicht hielt er inne; dann hämmerte er die Hand auf Popows Hals.
    Der Mann erzitterte, aber er war kräftig, und als Slanski erneut zuschlug, knurrte Popow, riß sich los, packte Slanskis Haar und zog ihm mit aller Kraft den Kopf zurück.
    Slanski schrie nicht, aber er riß das Knie hoch und rammte es Popow in die Lenden, bevor der große Mann losließ, sich herumdrehte und lachte, als würde er sich amüsieren.
    »Schon besser. Aber noch nicht gut genug. Du hättest mich zwar getötet, aber nicht lautlos. Wir werden daran arbeiten. Vergiß nicht, rechne immer mit allem. Die SS hat ihre Leute darauf gedrillt, stets mit allem zu rechnen.« Er schaute Anna an und grinste. »Und jetzt Sie. Bitte, treten Sie vor, Madam.«
    Popow sprach das Wort Madam so aus, daß es fast wie eine Verhöhnung wirkte. Anna trat zwei Schritte vor. Das Grinsen des Ukrainers wurde noch selbstgefälliger.
    »Bei Frauen«, sagte Popow, »ist es noch schwieriger. Sie haben nicht die Körperkraft eines Mannes. Aber selbst Weichlingen kann man eine Technik beibringen. Denken Sie daran, daß Sie immer mit allem rechnen und darauf reagieren müssen. Und es muß schnell gehen, sonst ist Ihr Leben verwirkt. Kapiert?«
    »Ich glaube schon.«
    »Gut, wir werden sehen. Dasselbe noch mal. Versuchen Sie es, und denken Sie daran, was Alex gemacht hat. Greifen Sie mich von hinten an.«
    Popow drehte sich herum und zeigte Anna seinen Rücken.
    Es gab ein zischendes Geräusch, und Popow bekam die Kraft des Trittes zu spüren, als Annas Fuß mit voller Wucht zwischen seine Beine fuhr. Er übergab sich würgend, als er in die Knie ging, und sein Gesicht lief rot an, während er mit den Händen an seine Genitalien griff.
    Gleichzeitig trat Anna vor ihn. Ihre Hand sauste durch die Luft und traf mit voller Wucht Popows Hals.
    Als Popow sich schmerzerfüllt wand, sah Slanski einen Augenblick das kaum verhüllte Lächeln auf Annas Gesicht. Im nächsten Moment war es verschwunden, und sie blickte ihn todernst an.
    »Sein Fehler war, daß er seinen eigenen Rat, immer mit allem zu rechnen, nicht beachtet hat. Das verrät einen schlechten Ausbilder.«
    Slanski grinste. »Da muß ich Ihnen recht geben. Was hatten Sie vor? Wollten Sie ihn töten?«
    »Es gibt viele Möglichkeiten, einen Bären aufzuhalten. Die mongolischen Truppen, unter denen ich vor Stalingrad gedient habe, haben mich das gelehrt. So haben sie seit den Zeiten Dschingis Khans Wachposten zum Schweigen gebracht. Ein wuchtiger, genau gezielter Tritt zwischen die Beine auf die verwundbarste Stelle des Mannes. Der Schmerz ist so groß, daß er nicht einmal schreien könnte, wenn er es wollte. Er verschlägt ihm die Sprache. Dann kann man ihn umbringen.«
    Slanski betrachtete lächelnd Popow, der sich auf dem Boden wälzte. »Ich glaube, Sie waren deutlich genug.«
    »Dann richten Sie ihm bitte aus, ich hoffe, daß das restliche Training besser wird. Und erinnern Sie ihn daran, daß ein guter Ausbilder immer praktizieren sollte, was er lehrt. Ich warte drinnen, bis Ihr Freund sich erholt hat.«
    Slanski schaute ihr nach, wie sie zum Haus zurückging. Popow rappelte sich langsam auf und massierte sich stöhnend vor Schmerz die Genitalien.
    Slanski lachte und zündete sich eine Zigarette an. »Ich glaube, sie ist besser, als du gedacht hast, Dmitri.«
    Moskau
12. Februar
    Es war fast Mittag, als die finnische DC-3 mit Henri Lebel an Bord auf dem Wnukowo-Flughafen landete.
    Wnukowo lag etwa zehn Meilen südwestlich von Moskau und war der größte zivile Flughafen der Stadt. Gleichzeitig jedoch diente er als Luftwaffenstützpunkt, der von einem Hochsicherheitszaun abgeriegelt und von einem Bataillon Elite-Fallschirmspringer gesichert wurde.
    Lebel blieb ruhig auf seinem Platz sitzen, obwohl die Maschine schon längst ausgerollt war. An diesem Donnerstagmorgen war nur ein Dutzend Passagiere an Bord. Unter ihnen erkannte Lebel einige vertraute Gesichter von früheren Flügen nach Moskau. Zwei bekannte holländische Diamantenhändler, einen deutschen Ölmagnaten und einen kleinen Angestellten der finnischen Botschaft. Sie alle besuchten Moskau häufig und warteten geduldig auf ihren Plätzen, weil sie das Ritual kannten.
    Lebel blickte aus dem Fenster und sah einen Emka über das verschneite Rollfeld auf das Flugzeug zusteuern. Es standen wie immer nur wenige westliche Maschinen auf dem Vorfeld. Eine Zweipropellermaschine – eine SAS-Scandia – und eine weitere zweimotorige

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