Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf
Meinung.«
»Aber vergessen Sie nicht: Die Frau hat oberste Priorität. Wir wollen sie. Sollten Massey und Slanski dabei sein, wenn wir uns die Frau holen, ist es gut. Dann kümmern wir uns um sie. Aber wenn nicht, dann sorgen Sie dafür, daß Sie dieses Weibsstück erwischen. Und sagen Sie Ihren Leuten, sie sollen vorsichtig sein. Nach allem, was man so hört, ist dieser Wolf ein verdammt gefährliches Kaliber.«
New Hampshire
Popow erholte sich rasch von der Demütigung, und die folgenden Tage verstrichen mit der Ausbildung an den Waffen. Er machte Anna keine Vorwürfe, doch Slanski entging nicht der Zorn im Blick des Ukrainers, wenn er sie anschaute. Der Mann verdiente sich sein Geld wirklich sauer.
Am frühen Nachmittag hatte leichter Schneefall eingesetzt. Wald und Wiesen waren bald von einer dünnen Schicht Weiß überzogen. Sie verbrachten eine Stunde damit, russische Waffen zu inspizieren, die Popow im Wohnzimmer auf dem Tisch ausgebreitet hatte.
»Einigen von diesen Waffen werden Sie auf Ihrer Reise vielleicht begegnen, also müssen Sie wissen, womit Sie es dann zu tun bekommen und wie Sie die Waffen benutzen müssen.«
Er nahm die erste Waffe in die Hand. »Das Kalaschnikow-Sturmgewehr«, sagte er. »Eigentlich ist es kein Gewehr, sondern eine Kombination aus Maschinenpistole und Gewehr. Es kann Einzelschüsse abgeben, aber auch halbautomatisches oder vollautomatisches Dauerfeuer. Es wurde 1947 von einem gleichnamigen Unteroffizier der Roten Armee erfunden. Deshalb hat es auch die Modellnummer AK 47. Die Waffe verschießt 7.62er Munition. Ich muß zugeben, daß die Kalaschnikow hervorragend ist. Sie blockiert so gut wie nie, und man kann sie in den Dreck werfen und darauf herumtrampeln, sie schießt trotzdem weiter.«
Er legte die Kalaschnikow auf den Tisch und nahm eine andere Waffe mit einem Trommelmagazin. »Das PPsH-Maschinengewehr, die Standardbewaffnung der sowjetischen Unteroffiziere während des Krieges. Es ist laut, ungenau und schießt zu schnell. Teilweise besteht es aus Preßstahl. Diese Waffe ist noch in allen Ländern hinter dem Eisernen Vorhang gebräuchlich. Wenn Sie dicht an Ihrem Opfer sind oder ein Geländestück schnell mit Schüssen abdecken müssen, ist es nützlich. Ansonsten ist es eine verdammte Zeitverschwendung.«
Er legte die Waffe zurück und nahm eine weitere hoch. »Und jetzt die Crème de la Crème: die deutsche MP40-Maschinenpistole, manchmal auch als die Schmeißer bezeichnet, was nichtganz richtig ist. Die Russen haben von den Deutschen mehrere tausend Stück von diesem Modell erbeutet. Während des Krieges haben sie diese Waffe lieber benutzt als ihre eigenen. Einige Milizen der Sowjetstaaten sind nach dem Krieg damit ausgerüstet worden, bis sie von den neuesten russischen Waffen ersetzt wurden. Eine tödliche Waffe, die ihrer Zeit weit voraus war. Verschießt 9-Millimeter-Parabellum-Patronen. Das Magazin faßt zweiunddreißig Geschosse. Diese Waffe ist meiner Meinung nach die beste von allen, die Sie hier gesehen haben.«
Popow legte die deutsche Maschinenpistole auf den Tisch und kam jetzt zu den Handfeuerwaffen.
»Eigentlich sind nur zwei davon wichtig: Die Tokarew TT-33 Automatik und der Nagant-Revolver. Beide sind einigermaßen genau und verläßlich. Die Nachteile der Tokarew liegen in ihrer Plumpheit und ihrer schlechten Verarbeitung. Der Nagant ist eigentlich eine belgische Waffe, aber die Sowjets haben eine sehr gute Kopie hergestellt. Es ist eine solide und zuverlässige Waffe.«
Er schaute Anna an. »Nehmen Sie sie in die Hand, bedienen Sie sie. Gewöhnen Sie sich an das Gewicht und an die mechanische Handhabung. Du auch, Alex. Man kann nie genug Übung haben. Wir treffen uns in zehn Minuten draußen im Wald.«
Anna fühlte sich wieder fit. Die Waldläufe und das harte Training hatten ihren Körper gestählt. Sie fühlte sich so lebendig wie seit langem nicht mehr. Slanski hatte ihr die Grundlagen des Fallschirmspringens beigebracht, und zusammen mit Popow hatte er einen Übungsturm errichtet, mit dessen Hilfe sie lernte, wie man richtig landete. Durch diese ständigen Anforderungen hatte sie kaum Zeit zum Grübeln. Tagsüber mußte sie sich auf das konzentrieren, was sie tat, und nachts schlief sie vor Erschöpfung wie eine Tote.
Am letzten Tag der Ausbildung schneite es. Nach dem Abendessen räumten Wasili und Slanski den Tisch ab. Anna warf sich ihren Mantel über die Schultern und ging hinunter an den See.
Einige Minuten später hörte sie
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