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Operation Zombie

Operation Zombie

Titel: Operation Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks
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so dankbar für eine ruhige Schicht. Ich war müde, Rücken und Füße taten weh. Ich war gerade auf dem Weg nach draußen, um eine Zigarette zu rauchen und den Sonnenaufgang zu betrachten, als ich hörte, wie mein Name durchgerufen wurde. Die Schwester der Notaufnahme war neu und konnte den Dialekt nicht richtig verstehen. Es habe einen Unfall oder Ausbruch einer Krankheit gegeben. Ein Notfall, das stand fest, und ob wir bitte unverzüglich Hilfe schicken könnten. Was sollte ich sagen? Die jüngeren Ärzte, die die Medizin lediglich für eine gute Methode halten, ihr Bankkonto aufzufüllen, die würden ganz sicher nicht da rausfahren, nur um einem »Nongmin« zu helfen. Ich nehme an, dass ich im Grunde meines Herzens immer noch ein Revolutionär der alten Schule bin. »Es ist unsere Pflicht, Verantwortung für das Volk zu übernehmen.« Mir persönlich bedeuten diese Worte noch etwas ... und ich versuchte, mich ihrer zu erinnern, während mein Hirsch über unebene Feldwege holperte, die laut unserer Regierung zwar asphaltiert werden sollten, wozu es aber leider nie kam.
    Ich hatte ungeheure Probleme, den Ort überhaupt zu finden. Offiziell existierte er ja gar nicht und war demzufolge auch auf keiner Karte eingezeichnet. Ich verfuhr mich mehrmals und musste Einheimische, die dachten, ich meinte die Museumsstadt, nach dem Weg fragen. Als ich die kleine Gruppe der auf einem Hügel gelegenen Häuser schließlich erreichte, befand ich mich in gereizter Stimmung. Ich weiß noch, ich dachte: Das sollte aber wirklich ein verdammt ernster Fall sein. Als ich ihre Gesichter sah, bedauerte ich meinen Wunschgedanken.
Es waren insgesamt sieben, alle auf Pritschen, alle kaum bei Bewusstsein. Die Dorfbewohner hatten sie in ihren neuen öffentlichen Gemeindesaal gebracht. Wände und Boden aus nacktem Beton. Die Luft war kalt und feucht. Natürlich sind die krank, dachte ich. Ich fragte die Dorfbewohner, die sich um diese Leute gekümmert hatten. Sie sagten nein, es wäre nicht »sicher«. Mir fiel auf, dass die Tür von außen abgeschlossen war. Die Dorfbewohner lebten offenkundig in Todesangst. Sie wanden sich und tuschelten; manche blieben sogar fern und beteten. Ihr Verhalten machte mich wütend, aber nicht auf sie, das müssen Sie verstehen, nicht als Individuen, sondern auf das, was sie für unser Land repräsentierten. Nach Jahrhunderten der Unterdrückung durch Fremde, Ausbeutung und Demütigung forderten wir endlich unseren rechtmäßigen Platz als das mittlere Königreich der Menschheit ein. Wir waren die reichste und dynamischste Großmacht der Welt, Herren über alles, vom Weltraum bis zum Cyberspace. Wir befanden uns am Anbeginn der Ära, die schlussendlich als das »chinesische Jahrhundert« in die Annalen der Weltgeschichte eingehen sollte, und dennoch lebten noch so viele von uns wie diese unwissenden Bauern, so rückständig und abergläubisch wie die frühesten Wilden von Yangtschao.
    Ich widmete mich immer noch meiner überlegenen Kulturkritik, als ich mich niederkniete, um die erste Patientin zu untersuchen. Sie hatte hohes Fieber, vierzig Grad, und schlotterte heftig. Sie war kaum bei Sinnen und wimmerte leise, als ich versuchte, ihre Gliedmaßen zu bewegen. Ich entdeckte eine Verletzung an ihrem rechten Unterarm, eine Bisswunde. Als ich sie eingehender untersuchte, stellte ich fest, dass der Biss nicht von einem Tier stammte. Bissradius und Zahnabdrücke deuteten auf einen kleinwüchsigen oder möglicherweise jugendlichen Menschen hin. Obwohl ich darin den Infektionsherd vermutete, schien mir die tatsächliche Verletzung überraschend sauber zu sein. Ich fragte die Dorfbewohner abermals, wer diese Patienten versorgt hatte. Wieder wurde mir gesagt: niemand. Ich wusste, dass das nicht stimmen konnte. Der menschliche Mund ist voll von Bakterien, schlimmer als beim unhygienischsten Hund. Wenn niemand diese Wunden gereinigt hatte, warum hatten sie sich dann nicht entzündet?
Ich untersuchte die sechs anderen Patienten. Alle zeigten dieselben Symptome, alle wiesen ähnliche Bisswunden an unterschiedlichen Stellen des Körpers auf. Ich fragte einen Mann, den Hellsten der Gruppe, wer oder was ihnen diese Verletzungen zugefügt hätte. Er erzählte mir, das sei passiert, als sie versucht hätten, »ihn« zu beruhigen. »Wen?« fragte ich.
     Ich fand »Patient Zero« hinter der verschlossenen Tür eines leerstehenden Hauses auf der anderen Seite des Ortes. Er war zwölf Jahre alt. Hand- und Fußgelenke hatte man ihm

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