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Opfer der Lust

Opfer der Lust

Titel: Opfer der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henka Sandra
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hatte.
    „Mein Name ist Melinda Phraser“, stellte sich die Blonde vor, die um die Couch herumgegangen war, damit Beth sie sehen konnte. „Tun Sie das nicht. Wir müssten Sie ebenfalls verhaften und Sie würden wegen Mordes viele, viele Jahre im Gefängnis sitzen. Das ist er nicht wert.“
    Beth war hin- und hergerissen. Sie brauchte nur den Abzug zu drücken und würde Mantis ins Jenseits schicken, so wie er es mit ihr vorgehabt hatte. Aber dann wäre sie nicht besser als Mantis.
    Bethany schluchzte und warf die Pistole auf das Sofa. Miss Phraser nahm sie sofort an sich und sicherte sie.
    Dann geschah alles rasend schnell. Bevor Vaughn ihn packen konnte, attackierte Mantis Beth. Er stürzte sich wie von Sinnen auf sie. Mit seinem ganzen Gewicht lag er auf ihr und umfasste ihren Hals, der immer noch vom Würgedraht brannte, mit seinen Händen. Beth hatte vermutet, dass er sich endlich ergeben würde, aber er kämpfte offensichtlich bis zum bitteren Ende, anstatt einzusehen, dass er endgültig verloren hatte. Sie kämpfte gegen ihn an, aber er war zu stark, als dass sie seine Hände von ihrer Kehle hätte losreißen können.
    Plötzlich zog jemand ihn gewaltsam von ihr herunter. Beth sah, dass es Kade war, der sich neben ihr aufgerichtet hatte. Wutentbrannt fasste er Mantis am Kragen, schleuderte ihn gegen die Wand und schlug ihm mit der Faust ins Gesicht. Dann war auch schon McCormick zur Stelle, der Mantis herumdrehte, sodass er mit dem Bauch auf den Boden lag. Er las ihm seine Rechte vor und fesselte seine Handgelenke mit Handschellen hinter dem Rücken.
    „Es war die richtige Entscheidung, nicht zu schießen, Babe“, sagte Kade und streifte mit dem Handrücken Beths glühende Wange.
    Sie schmiegte sich an seine Hand, wie ein Kätzchen, das nach Zuneigung dürstet. Ihr Herz klopfte so stark, dass sie befürchtete, es könnte ihren Brustkorb sprengen. Ihr Lächeln reichte von einem Ohr bis zum anderen. Am liebsten wäre sie ihm um den Hals gefallen, aber sie befürchtete, ihm aufgrund seiner Wunde wehzutun.
    Kade hatte bemerkt, dass sie das Einschussloch anstarrte. „Ich trage ein Flak Jacket aus Kevlar“, erklärte er und knöpfte sein Hemd auf. Darunter kam eine ballistische Schutzweste zum Vorschein, auf der ebenfalls die Buchstaben FBI standen. „Es tat weh, aber die Kugel steckt noch in der Weste. Sie ist glücklicherweise nicht durchgegangen, obwohl Mantis bedrohlich nah vor mir stand.“ Dann rieb er sich über den Schädel. „Aber ich bin auf den Hinterkopf gefallen. Das hat mich kurz ausgeknockt.“
    „Wir haben den Aufschrei von Miss Hart gehört und wollten nicht länger auf dein Zeichen warten“, warf die Blondine ein. Sie schaute McCormick hinterher, der den tobenden Mantis unsanft aus der Wohnung zerrte. Die restlichen Special Agents folgten ihnen. Hier gab es nichts mehr für sie zu tun.
    Kade nickt ihr zu. „Richtige Entscheidung. Ich nehme das Protokoll auf.“
    „Ich verstehe“, sagte Melinda Phraser zwinkernd und ging.
    Bethany blieb mit Kade allein zurück. Die zertrümmerte Wohnungs- und Terrassentür waren ihr egal, sie würde ohnehin keine Minute länger in diesem Haus wohnen bleiben.
    Kade setzte sich auf den Boden, lehnte sich gegen die Wand gegenüber der Couch und zog Beth in seine Arme. „Ich entschuldige mich aufrichtig, dass ich dich die ganze Zeit belogen habe, aber meine Gefühle für dich waren echt.“
    „Du bist FBI-Agent?“
    Zärtlich küsste er ihr Haar. Er streichelte ihren Oberarm und strich mit seinem Zeigefinger entlang der Würgemale an ihrem Hals. „Wir wissen schon seit Längerem, dass Mantis Hart einen Menschenhandel betreibt, aber uns fehlten die Beweise. Wir ahnten, dass er sich bald absetzen würde und wir dann keine Chance mehr gehabt hätten, ihn zu überführen und zu verhaften. Deshalb mussten wir dringend handeln.“
    Das erklärte, weshalb seine Fingerabdrücke in der Polizeidatenbank unter Verschluss waren. Beth hatte ebenfalls wie Aaron vermutet, dass er ein Verdächtiger in einem brisanten Fall war, doch es verhielt sich alles ganz anders.
    Er fuhr fort: „Wir dachten, du würdest Medizin studieren und Daryl heiraten, um ins Familiengeschäft einzusteigen.“
    „So hatte sich Mantis meine Zukunft wohl auch vorgestellt.“ Beth sah ihn an. „Aber ich wusste bis vor Kurzem von alldem nichts. Das musst du mir glauben.“
    Lächelnd tippte er ihre Nasenspitze an. „Das ahnte ich, als du mir deinen heimlichen Berufswunsch anvertraut

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