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Opfer der Lust

Opfer der Lust

Titel: Opfer der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henka Sandra
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abklingen.
    Es war Himmel und Hölle zugleich.
    Beth war entrückt. Sie bekam nur entfernt mit, wie Kade aufstöhnte und über ihr zusammenbrach.
    Er hechelte. Dann bewegte er sich, aber sie konnte nicht sagen, was er tat. Vielleicht wischte er sich den Schweiß von der Stirn. Möglicherweise betrachtete er auch ihren wunden Schoß oder seinen beanspruchten Penis. Eventuell beobachtete er aber auch sein Sperma, das aus ihr herauslief und sich soeben mit ihrer Feuchtigkeit vermischt hatte, eine Art Blutsbrüderschaft, nur dass sie anstatt Blut andere Körperflüssigkeiten ausgetauscht hatten.
    Es war Bethany egal. Sie lag einfach nur unter ihm und genoss die Wärme seines Körpers. Als er sein erschlaffendes Glied aus ihr entfernte, seufzte sie betrübt.
    Er lachte leise, band ihre Handgelenke los und schob die Augenbinde über ihren Kopf, aber sie hielt ihre Augen geschlossen und rührte sich nicht, weil sie zu erschöpft war.
    Sie spürte gerade noch, wie Kade sie auf die rechte Seite rollte, sich an ihren Rücken schmiegte und die Daunendecke über sie legte.
    Im nächsten Moment war sie eingeschlafen.

13. KAPITEL
    Als Beth erwachte, spürte sie als Erstes das leichte Brennen zwischen ihren Schenkeln. Es war ihr keineswegs unangenehm, berichtete es doch von ihrem hemmungslosen Liebesspiel mit Kade. Sie hatte Muskelkater und das dringende Bedürfnis zu duschen.
    Bethany spähte zum Wecker hinüber.
    „Schon zwölf“, sagte sie erschrocken.
    Sie schob ihr Nachthemd, das immer noch bis über ihren Busen aufgerollt war, herunter und wollte aufstehen, doch Kade hinderte sie daran.
    Sein Arm lag wie ein Stahlring um ihre Hüften. „Es ist Samstag. Du hast heute keine Vorlesungen.“
    „Wenn ich in die Uni müsste, wäre ich sowieso schon hoffnungslos zu spät. Aber ich habe trotzdem viel zu erledigen.“
    „Was denn?“, fragte er und zog sie zurück ins Bett.
    Beth legte sich auf den Rücken und versuchte erfolglos seinen Arm zu lockern. „Von dir loszukommen zum Beispiel.“
    „Für heute oder für immer?“
    Sie bemerkte die ernste Miene, mit der er sie ansah, und wusste nicht, ob sich hinter seiner Fassade Regenwolken bildeten oder ein Orkan aufzog.
    Wieso war Kade nicht der Klischee-Verbrecher, widerlich und brutal? Nach seiner Verführung am Morgen konnte sie nicht länger leugnen, dass sie sich zu ihm hingezogen fühlte. Er war fordernd und dennoch zärtlich. Die Lust war durch ihn in ihr Leben zurückgekehrt. Es würde von jetzt an schwerer werden, ihn loszuwerden, weil sie es in Wirklichkeit gar nicht wollte.
    Da kam ihr eine Idee. Am leichtesten würde es ihr fallen, wenn sie seine schlechte Seite zum Vorschein brachte. Sie fasste den Entschluss, ihn rauszuekeln, indem sie ihn verärgerte. Wenn sie sich erst wie die Kesselflicker stritten, würde das positive Bild von ihm, das sich immer mehr in ihrem Hinterkopf formte, bröckeln und der Kampf konnte weitergehen.
    Wie sie einen Streit anzetteln konnte, wusste sie auch schon. Sie musste nur über ihren Vater reden, denn Kade konnte ihn aus unerfindlichen Gründen nicht leiden. Mantis Hart war nicht einfach, das gab Beth gerne zu, aber er war der Typ ‚harte Schale – weicher Kern‘. Man musste ihn nur näher kennenlernen.
    Unvermittelt fragte sie: „Woher willst du wissen, dass mein Vater genug Geld hat, um zwei Häuser zu kaufen?“
    „Möchtest du jetzt über deinen Vater sprechen?“ Kade fuhr sich durch die Haare. Er lag angezogen im Bett, lediglich seine Hose hing ihm um die Knie.
    „Du greifst andauernd meinen Dad an, dabei kannst du dir doch denken, dass mich das auf die Palme bringt.“ Absichtlich gab sie ihrer Stimme eine übertriebene Schärfe.
    „Ich rede niemandem nach dem Mund, sondern sage immer offen meine ehrliche Meinung.“
    „Kennst du ihn? Es macht fast den Anschein.“
    „Ich habe ihn noch nie getroffen.“ Kade murrte. Es war offensichtlich, dass ihm das Gespräch nicht gefiel.
    „Wie kannst du dann über ihn urteilen?“
    Schwungvoll setzte sich Kade auf. Er zog seine Hose hoch und schloss den Reißverschluss. Mit um die Knie geschlungenen Armen blieb er sitzen. „Ich habe so einiges gehört.“
    „Er arbeitet sehr hart, um meiner Mutter und mir ein gutes Leben zu ermöglichen. Jahrelang sind meine Eltern nicht verreist, weil er sogar in seinem Urlaub als Aushilfe bei Maternity Help arbeitet, damit er unser Haus abbezahlen und mein Medizinstudium unterstützen kann.“
    „Oh, bitte.“ Kade winkte ab und stand auf.

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