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Opfer der Lust

Opfer der Lust

Titel: Opfer der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henka Sandra
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„Du tust gerade so, als würde er körperlich hart schuften, dabei sitzt Mantis Hart nur in seinem Chefsessel und delegiert.“
    „Chefsessel?“, hakte sie nach. Irritiert runzelte sie die Stirn. „Er ist nur ein kleiner Verwaltungsangestellter.“
    Eigentlich hätte sie triumphieren können, denn sie hatte es zumindest schon einmal geschafft, Kade aus dem Bett zu vertreiben, doch es wollte keine rechte Freude bei ihr aufkommen.
    Kopfschüttelnd stand er vor dem Bett und stemmte die Hände in die Hüften. „Du willst einen Narren aus mir machen, oder? Das glaubst du nicht wirklich.“
    „Was meinst du?“
    „Dass dein Vater ein Angestellter ist.“
    „Natürlich. Was denn sonst?“
    Eine Weile sah er sie abwägend an. Schließlich seufzte er und zuckte mit den Achseln. „Mantis Hart ist Gründer und Inhaber von Maternity Help.“
    „Niemals!“ Sie sprang aus den Federn und stellte sich ihm gegenüber. „Er ist mein Vater. Ich müsste das doch wissen.“
    „Anscheinend nicht.“
    „Woher hast du diese Information?“ Sie tippte ihn auffordernd an die Schulter.
    „Aus dem Handelsregister. Überprüfe den Eintrag. Dort steht es schwarz auf weiß.“ Nachdenklich kratzte er sich am Kinn. „Ich weiß immer noch nicht, ob ich dir das abnehmen soll. Wie du schon sagtest, du bist seine Tochter und solltest wissen, dass dein geliebter Dad Eigentümer einer Firma ist.“
    „Ich zweifele an deinen Worten genauso wie du an meinen.“ Aufmüpfig reckte sie ihr Kinn in die Höhe und stakste ins Badezimmer, wo sie ihre Pantoffeln und ihren weißen Baumwollbademantel anzog. Ihr Blick fiel auf ihren Kosmetikschrank. Sie erinnerte sich an das Döschen mit den Folsäuretabletten, das Kade herausgenommen hatte, und an die Worte ihres Vaters, als er ihr die Pillen überreichte.
    „Als Mitarbeiter kann ich die Tabletten zum Einkaufspreis erwerben.“ Mantis hatte ihr über die Haare gestreichelt, wie einem Kind, dabei war sie genauso groß wie er.
    „Du tust schon so viel für mich, Dad. Kauf Mom lieber mal einen Blumenstrauß.“
    „Mach dir keine Sorgen, Pumpkin. Ich habe kein Vermögen dafür ausgegeben. Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben. Blumen sind vergänglich, aber die Tabletten sind eine Investition in deine Zukunft. Vielleicht steigst du irgendwann bei Maternity Help ein. Ich kann beizeiten mit meinem Chef reden.“
    Konnte es sein, dass Kade die Wahrheit sagte? War es möglich, dass ihr Vater ihr Medizinstudium finanziell unterstützte, weil er sie mit ins Boot holen wollte? Aber weshalb verschwieg er ihr, dass er der Besitzer der Firma war?
    „Nein, das kann nicht sein! Du versuchst nur meine Familie und mich zu entzweien, um ein leichtes Spiel mit mir zu haben.“ Beth trat zu Kade ins Wohnzimmer und hielt die Hand auf. „Und nun gib mir deine Kopien meines Haus- und Wohnungsschlüssels.“
    „Das klingt wie ein Befehl“, murrte er. „Meinst du, du kannst dir diesen Ton erlauben?“
    „Ich will die Schlüssel!“
    Suchend sah er sich um. „Wo sind die hübschen Fotos, die ich dir gestern überreicht habe?“
    Bethany spürte einen Stich im Herzen. Die übergroßen Schnappschüsse hatte sie bewusst in ihrem Firebird gelassen, weil ihre Eltern zwar einen Ersatzschlüssel für ihre Wohnung, aber nicht für ihr Auto besaßen. Im Wagen waren die Bilder am sichersten.
    „Du darfst sie niemandem zeigen“, flehte sie ihn an und entschied, ihre Beziehung zu Daryl außen vor zu lassen, damit Kade nicht wütend wurde und etwas Unüberlegtes tat. „Aaron hat eine Familie, die er sehr liebt.“
    „Wieso geht er dann fremd?“, stichelte Kade.
    Beth musste ihm recht geben, behielt das aber für sich. „Sadie und er haben einen kleinen Jungen. Joey würde seinen Dad verlieren, weil Sadie sehr eifersüchtig ist und ausflippen würde, sollte sie die Fotos jemals zu sehen bekommen. Kade, ich bitte dich, zerstöre diese junge Familie nicht. Aaron hat einen Fehler gemacht, aber ich bin trotzdem sicher, dass er ein guter Familienvater ist.“
    Kade verschränkte die Arme vor dem Oberkörper. „Tu, was ich dir sage, und niemand wird die Fotos je zu sehen bekommen.“
    „Was willst du von mir?“
    „Das sagte ich doch bereits.“ Er seufzte gespielt, als würde er bald die Geduld verlieren. „Ich möchte nur ein wenig Zeit mit dir verbringen.“
    Beth konnte es immer noch nicht glauben. Das sollte seine einzige Forderung sein? Nein, das war unwahrscheinlich. Er hatte erwähnt, dass es einen Grund gab,

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