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Opfer fliegen 1. Klasse

Opfer fliegen 1. Klasse

Titel: Opfer fliegen 1. Klasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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nein,
wird! dein Vater machtvoll einhaken — aber wieso mußte Armin Leipel so handeln,
so heimtückisch, hinten herum und verdreht? Nur die Flörchinger weiß es, und da
sich starker Verdacht der Mitwisserschaft gegen sie richtet, wird aus der
Vernehmung ein Verhör — mit dem Ergebnis: Sie gesteht. Malakaputtschino ist
geklärt, und alles Geld fällt den Kühnerts zu. Denn die Mitwisserin an einem
Massenmord kann nicht Erbin sein.“ Tims Freunde nickten beeindruckt.
    „Ich hätte der harschen Tante
ja gern eine Brücke gebaut“, sagte Tim, „so von der Art: Ihr verstorbener
Ex-Mann hat Sie sicherlich schwer bedroht, so daß Sie nichts sagen konnten —
wegen Lebensgefahr. Aber so wie die Dame uns angepfiffen hat — nee, diese
Chance hat sie verspielt.“
    „Und nun?“ fragte Gaby.
    „Sie geht heute abend ins
Grandhotel ,Königssohn’ zum Überlebenden-Treffen. Diese Gelegenheit nutzen wir.
Wir dringen in die Villa ein und finden die Todesfälle.“
    „Einfach so“, sagte Karl zum
zweiten Mal.
    Tim lächelte listig wie der
Fuchs hinterm Hühnerstall. „Wie ich schon sagte: Ich ahne, wo der Leipel seine
Konstruktion installiert hat.“
    „Wo?“ Gaby hatte die
Kornblumenaugen weit geöffnet. „In der Schwimmhalle.“
    „Ach?“
    „Es bietet sich an.“
    „Wieso?“
    „Leipel wußte, daß sie viel und
gern schwimmt oder schwimmen muß. Und Wasser kann ein tödliches Element sein.“
    Das allgemeine Nachdenken
dauerte eine halbe Minute. Auch Oskar schien sich zu beteiligen. Jedenfalls
stand er ruhig bei Fuß. Gaby hatte ihn bereits untersucht, eine Zecke im Fell
gefunden und herausgedreht.
    Unter den Bäumen des
Brigitten-Wegs war es angenehm schattig. Ein Schmetterling tänzelte vorbei, ein
Pfauenauge war’s mit leuchtenden Farben.
    „An deiner Überlegung ist was
dran“, meinte Gaby. „Hach! So eine Schwimmhalle wäre mein Traum. Ein Becken für
mich ganz allein. Immer frisches Wasser. Stille. Man verschleißt keine
Badeanzüge, weil man keine trägt. Und nach dem Schwimmen gleich ins Bett oder
in die Küche zu einem kühlen Glas Milch.“
    Karl lachte auf. „Ich sehe
schon kommen: Wenn wir uns heute abend dort umsehen, wirst du ein paar Runden
drehen.“
    „Aber mit Badeanzug“, grinste
Tim. „Und erst wenn wir überprüft haben, daß das Wasser keine giftigen
Chemikalien enthält.“
    „Oder ob ein Hai durch die
Fluten swingt“, meinte Klößchen. „Nein, der würde auffallen. Leipel hat
sicherlich kleine Mörderfische im Swimmingpool ausgesetzt. Piranhas. Die sind
winzig, jagen aber im Rudel und nagen ihre Beute in Sekunden bis aufs Skelett
ab. Himmel, wir würden von der Flörchinger nur noch Knochen vorfinden.“
    Entsetzt nahm Gaby die Hände an
den Mund. „Und wenn sie heute schon schwimmt, wenn sie jetzt gerade ins Wasser
steigt.“
    Richtig! dachte Tim. Der Tag
ist ja erst zur Hälfte verstrichen. Also müssen wir sie warnen, aber ohne
zuviel zu verraten. Wie machen wir das?
    Er wollte gerade mit dem Denken
anfangen, wurde aber im selben Moment der Sorge enthoben. Denn Irene
Flörchinger trat aus dem Haus.
    TKKG standen noch vor der
Einfahrt, auf die Bikes gestützt.
    Die Flörchinger hatte sich eine
leichte Sommerjacke übergeworfen und verbarg die kalten Augen hinter einer
Mephisto-Sonnenbrille, die dieses Jahr jeder Schicki trägt, der was auf sich
hält.

    Die Frau ging zu dem Coupé und
blickte dabei zu den Kids.
    „Vielleicht kommen wir nachher
nochmal“, rief Tim, „weil wir Ihnen dann was wirklich Wichtiges mitteilen
müssen.“
    „Noch so eine Unverschämtheit?“
Sie machte ein heftige Geste. „Ich verzichte darauf.“
    „Nein, nein! Was Erfreuliches!“
    „Was du nicht sagst!“
    „Sind Sie nachher wieder hier?“
fragte Tim.
    „Nein, erst morgen wieder. Ich
fahre jetzt zu meinem Haus in der Hackenbeulstraße. Nummer 21. Dort bin ich zu
erreichen.“
    „Danke! Gut zu wissen.
Wiedersehen!“
    Sie stieg in das scharlachrote
Coupé, fuhr dicht an ihnen vorbei, hielt, betätigte ein elektronisches
Handgerät, worauf sich das Tor schloß, und zischte dann ab in Richtung ihrer
Adresse.
    „Na also!“ meinte Karl. „Aber
wie kommen wir rein?“
    „Nichts leichter als das“,
wußte Klößchen. „Wir zertrümmern eine Fensterscheibe.“
    „Wie bei den Eberts?“ fragte
Gaby spitz. „Da waren es zwei dank deiner Geistesgegenwart.“
    „Der Zweck heiligt die Mittel.
Schließlich suchen wir nach einer Todesfälle. Was ist denn nun wichtiger,
Pfote, eine

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