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Opfergrube: Kriminalroman (Darmstadt-Krimis) (German Edition)

Opfergrube: Kriminalroman (Darmstadt-Krimis) (German Edition)

Titel: Opfergrube: Kriminalroman (Darmstadt-Krimis) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kibler
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Feldberg – und auf die Skyline von Frankfurt. Was für ein Witz.
    Daher hatte sie gestern Abend noch mit Jonne Hansen telefoniert. Hatte ihn gefragt, ob er mit ihr persönlich sprechen würde.
    Er war freundlich gewesen, hatte sich sofort bereit erklärt. Gern für Samstag. Das war Margot sehr recht, denn sie hatte in Hansens Akte noch ein interessantes Detail entdeckt. Mal sehen, was der Bruder dazu sagen würde.
    So saß sie nun im Zug nach Hamburg. Großraumwagen. Der IC war in Darmstadt gestartet – und sie musste nicht umsteigen. Der Zug war voll. Margot nahm ihr Tablet aus der Tasche. Und warf einen Film an. Pilcher. Irgendwie passend.
    Am späten Mittag kam sie in Hamburg an. Mit dem Taxi ließ sie sich zu ihrem Hotel fahren. Sie legte sich ein halbes Stündchen hin, dann rief sie wieder einen Wagen. Der fuhr sie in die Hafencity unweit der Speicherstadt – und der noch fertigzustellenden Elbphilharmonie. Am Sandtorkai hatte die Reederei Hansen und Söhne ihren Sitz. Das Taxi hielt vor einem modernen Glaskasten.
    Margot betrat das Gebäude. Jonne Hansen hatte sie gegen sechzehn Uhr in sein Büro gebeten.
    Sie ging zur Rezeption. Dahinter saß eine junge Frau mit dunkelblauem Kostüm, kurzem schwarzem Haar und schicker Brille. Aus den Lautsprechern, die nicht zu sehen waren, drang leise Jazzmusik.
    »Guten Tag«, grüßte Margot.
    »Guten Tag, was kann ich für Sie tun?«
    »Ich habe einen Termin bei Herrn Jonne Hansen. Von der Reederei Hansen und Söhne.«
    »Einen Moment bitte«, sagte die Dame. Ihr Namensschildchen wies sie als Susanne Jork aus. Sie hatte ein kleines, edles Bluetooth-Headset am Ohr klemmen. Dementsprechend griff sie auch nicht zu einem Telefonhörer, sondern klickte nur mit der Maus ein wenig umher.
    Margot sah sich um. Es gab einen großen Loungebereich. Einen Kaffeeautomaten. Einen Snackautomaten. Beide so edel gestylt, dass man sie eher in einem Designmuseum vermutet hätte.
    »Wenn Sie bitte Platz nehmen wollen, Sie werden gleich abgeholt.«
    Margot nickte. Ihr war nicht danach, in einem der riesigen schwarzen Ledersessel zu versinken.
    Sie ging zu der Wand neben dem Aufzug und betrachtete zahlreiche Bilder von Schiffen.
    Bereits eine halbe Minute später kündigte sich der Aufzug durch einen leisen Gongton an. Aus dem Aufzug trat eine junge Dame in grünem Kostüm. Ihr Namensschild wies sie als Teresa Osborn aus. »Frau Hesgart?«
    Margot nickte.
    Die Frau strahlte sie an, als wäre Margot eine Freundin, die sie nach drei Jahren endlich einmal wiedersah. Sie reichte Margot die Hand. »Schön, dass Sie hier sind. Ich begleite Sie nach oben zu Herrn Hansen.«
    Im neunten Stock verließen sie den Aufzug wieder. Frau Osborn gab einen vierstelligen Code in die Zahlentastatur am Türrahmen einer Milchglastür ein. In das Glas war der Schriftzug Hansen graviert.
    Die ganze dahinterliegende Etage war ein einziges Großraumbüro. Nur am Rand des Gebäudes zog sich eine Reihe geschlossener Büros entlang, ebenfalls mit Milchglastüren. Milchglas schien zur Corporate Identity zu gehören.
    Teresa Osborn klopfte an die Tür am hinteren Ende.
    »Herein«, hörte Margot eine sonore Stimme auf der anderen Seite. Frau Osborn öffnete die Tür und ließ Margot an sich vorbei eintreten.
    »Frau Hesgart«, sagte die Stimme. Sie gehörte zu einer imposanten männlichen Erscheinung. Margot hatte den Eindruck, der Bruder von Arnold Schwarzenegger stünde vor ihr – wegen der Größe und des imposanten Brustkorbumfangs. Die sanften Gesichtszüge erinnerten eher an Simon Baker. Hansens Stimme passte zum Erscheinungsbild.
    Das Büro war vielleicht dreißig Quadratmeter groß. Vor dem Schreibtisch war noch eine Sitzecke untergebracht, bestehend aus vier mit weißem Leder bezogenen Sesseln und um einen Milchglastisch gruppiert. Der Blick über Elbe und Hafen war phantastisch. Das Gebäude war so gebaut, dass es sich im Süden über dem Wasser des Hafenarms befand. Auch die Aussicht auf die Kräne der Elbphilharmonie hatte etwas.
    »Ich bin sehr erfreut, dass Sie den Weg zu mir gefunden haben.« Jonne Hansen trat um den Schreibtisch herum. Ein Wunderwerk der Leichtigkeit, das auf den ersten Blick nur aus Glas zu bestehen schien. Auf der Tischplatte befanden sich eine Tastatur und ein Monitor, die beide im Wesentlichen aus gebürstetem Aluminium zu bestehen schienen. Daneben standen tatsächlich zwei aufgeschlagene Leitzordner, die in der Hightech-Umgebung nicht minder fremd wirkten als ein paar

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