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Opfergrube: Kriminalroman (Darmstadt-Krimis) (German Edition)

Opfergrube: Kriminalroman (Darmstadt-Krimis) (German Edition)

Titel: Opfergrube: Kriminalroman (Darmstadt-Krimis) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kibler
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Pluspunkt.
    Margot folgte Nick. Der geleitete sie zu einem Tisch im Hintergrund. Wusste der Teufel, wie er den für sich reserviert hatte. Sicher war nur: Auch dieser Mann war nicht zum ersten Mal im Schuppe’ .
    Er kam mit einem Bier und der Cola zurück. Setzte sich ihr gegenüber, grinste breit. Noch ein Stetson, und der Kerl mochte als Cowboy durchgehen. »Neu hier?«
    »Durchreise«, sagte Margot knapp.
    »Oh. Also bald wieder weg?«
    »Ja.«
    »Schade.«
    Nick Nummer zwei war nicht unsympathisch, besonders die tiefe Stimme und diese verdammt schönen Hände gefielen Margot. Bauarbeiter war der Kerl auf jeden Fall nicht.
    »Wieso reisen Sie denn hier durch?«
    Margot erzählte die gleiche Geschichte, die sie auch Wanda schon offeriert hatte. Zeigte ihre Bilder.
    »Emil. Das glaub ich ja nicht. Auf den haben Sie mal gestanden?«
    Schon wieder jemand, der Emil Sacher erkannte. »Hmmm«, grummelte Margot undefinierbar.
    »Gehen wir zu mir?«, fragte Nick.
    »Jetzt?«
    »Äh – ja? Oder willst du erst übermorgen?« Da war es hin, das »Sie«.
    »Was weißt du noch über Emil?«
    »Ey, wenn du mit Emil poppen willst, dann such ihn doch!«, sagte Nick, erhob sich und war verschwunden. Dass er nicht das Geld für die Cola verlangte, war alles.
    Das Singlefrauen-Leben im Schuppen war nicht einfach, stellte Margot fest. Es war bereits nach Mitternacht. Wenn sie noch etwas herausfinden wollte, dann musste sie sich ranhalten. Um eins machte der Laden dicht.
    Mit einem Auge sah sie, wie Wanda mit Mr Anker-Tattoo knutschte. Irgendwie hatte sie das Gefühl, die beiden zusammengebracht zu haben.
    Mit den Bildern in der Hand befragte sie nun etwas ungenierter auch den DJ und die Bedienungen, die älter als vierzig waren. Aber niemand mehr erkannte Emil oder Philipp.
    Das letzte Lied war von Chaka Khan: Ain’t Nobody.
    Das Licht ging an. Und alles strömte zum Ausgang. Als sie die Treppe nach unten ging, hielt sie ein Mann auf, der sicher schon über sechzig war. Er war ihr zuvor schon aufgefallen, weil er bereits zu Beginn des Abends anwesend gewesen war. Aber aufgrund seines Alters war er durch Margots Raster gefallen.
    »Margot Hesgart?«
    Margot zuckte zusammen. Dass sie jemand mit ihrem richtigen, vollständigen Namen ansprach, hätte sie hier nicht erwartet. »Wer will das wissen?«
    »Jemand, der die Personen kennt, deren Bilder Sie hier überall herumzeigen.«
    »Woher kennen Sie meinen Namen?« Margot sah den Mann an. Er trug einen grauen Dreitagebart, der kunstvoll in Form gebracht worden war, Hemd, Jeans, auf dem Kopf nicht mehr viel Haar. Ein wenig erinnerte sie dieser Mann an den Schauspieler Claus Dieter Clausnitzer, Frank Thiels Papa im Münster-Tatort.
    »Sie waren schon mal in Bensheim, bei einer Mordermittlung vor zehn Jahren. Ich war einer der Tatzeugen. Die Schlägerei vor dem Bahnhof, mit dem Messerstecher. Und ich bin in der glücklichen Lage, dass ich nicht nur Gesichter nicht vergesse, sondern mir auch Namen merken kann.«
    »Sehr schön – und wie ist Ihr Name?«
    »Wolfgang Wuttke.«
    »Und Sie sind?«
    Wuttke griente: »Musikliebhaber und Nostalgiker – ganz wie Sie.«
    »Und Sie kennen Emil Sacher und Philipp Kaufmann?«
    »Ja. Beide.«
    »Woher? Wieso?«
    Wuttke sah auf seine Armbanduhr. »Frau Hesgart, ich bin jetzt sehr müde. Darf ich Sie morgen zum Frühstück einladen? Dann erzähle ich Ihnen gern mehr.« Er hielt ihr ein Visitenkärtchen hin.
    Margot griff danach. Der Mann wohnte auch in Fränkisch-Crumbach. »Gut. Gern. Wann?«
    »Zehn Uhr?«
    »Ich werde pünktlich sein«, sagte Margot.
    Auf dem Weg zu ihrem Auto sah sie Wanda und den Ankermann eng umschlungen die Straße entlanggehen. Auch Nick hatte offensichtlich noch eine Einladung zu einem Getränk erfolgreich in die weitere Gestaltung der Nacht ummünzen können. Die Dame in Rot klebte an seinen Lippen.
    Wörtlich.

SAMSTAG, 30. JUNI
    Margot hatte geschlafen wie ein Stein. Es war gut gewesen, dass sie an den beiden vergangenen Abenden keinen Alkohol getrunken hatte. Da sie pünktlich in Fränkisch-Crumbach sein wollte, huschte sie nur kurz unter die Dusche und saß bereits um Viertel nach neun am Steuer ihres Mini.
    Das Haus von Wolfgang Wuttke lag in der Allee, wie die Straße hieß, auch wenn statt Bäumen nur alte Fachwerkhäuser die Straßenränder säumten. Es war eine winzige Einbahnstraße, die auf die Hauptstraße stieß. Margot stand nun vor der Entscheidung, fünfzehn Meter gegen die Einbahnstraße zu fahren, um in

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