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Opferspiel: Thriller (German Edition)

Opferspiel: Thriller (German Edition)

Titel: Opferspiel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niamh O'Connor
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wirst es nicht glauben, wem du ab jetzt in der Sache Rede und Antwort zu stehen hast.«
    Sexton runzelte die Stirn.
    »Der Chef hat die Ermittlungen im Mordfall Rita Nulty gerade Jo Birmingham übertragen«, sagte der Polizist.
    Sexton lächelte schief. »Tatsächlich?« Als der Kollege wieder zurück in den Vernehmungsraum gehen wollte, versperrte er ihm den Weg. »Brauchst nicht mehr rein, ich schicke ihn gleich nach Hause.«
    Die Hand am Geldbeutel machte Sexton sich daran, mit Skinny allein zu sprechen. Es war nichts Persönliches. Er mochte Jo Birmingham, sie hatte einen der besten Riecher in der ganzen Truppe. Aber Ryan Freeman war ein enger Freund von ihm, und er wollte ihm helfen herauszufinden, was mit seiner Tochter geschehen war. Und wenn er dazu so einen kleinen Widerling bestechen musste, der die Typen kannte, die ihr wehgetan hatten, dann würde er das eben tun.

13
    Jo lehnte am Tisch des Einsatzraums, die Füße gekreuzt, die Arme verschränkt, und trommelte mit den Fingern auf die hochgeschobenen Manschetten ihrer schlichten weißen Bluse. Ein dumpfes Pochen hatte sich in ihrem Hinterkopf bemerkbar gemacht, sobald sie in die Haut des Mörders geschlüpft war, aber das war nicht der Grund für ihren zunehmenden Unmut. Sie hatte den Raum für das Briefing vorbereitet, die Tische einigermaßen ordentlich zusammengerückt, das Whiteboard sauber gewischt und posthume Aufnahmen von den anderen beiden Opfern organisiert, die sie neben Ritas aufgehängt hatte, doch von ihrem Superteam war immer noch nichts zu sehen, obwohl sich schon ein gutes Dutzend uniformierter Beamten hier drängte und auf ihre Befehle wartete.
    Zwanzig Minuten nach der festgesetzten Zeit kam Mac ohne ein Wort der Entschuldigung hereingeschlendert, schlüpfte lässig aus seiner Fleecejacke und warf sie auf einen Tisch. Jo war nicht zu übersehen, aber er würdigte sie keines Grußes, drehte nur einen der Stühle mit der Lehne nach vorn und setzte sich rittlings darauf. Dann packte er ein Sandwich mit Russischem Salat überaus sorgfältig aus seiner Plastikhülle, bevor er herzhaft hineinbiss, um deutlich zu machen, dass es seiner Ansicht nach mehr Respekt verdiente als sie.
    Jo rief Jeanie an und fragte, ob sie allen Bescheid gesagt hatte. Jeanie bejahte und fügte hinzu, dass Foxy sich krank gemeldet habe und nach Hause gegangen sei.
    »Danke, dass Sie mir das jetzt schon mitteilen«, sagte Jo und knallte den Hörer auf.
    Kurz darauf tauchte auch Sexton auf, der gar nicht erst seinen Trenchcoat auszog und sich neben Mac setzte. Er verschränkte die Arme und ließ das Kinn auf die Brust sinken, als wollte er gleich ein Nickerchen halten. Nachdem er jedoch die drei Fotos an der Tafel bemerkt hatte, stieß er Mac neugierig mit der Schulter an.
    Als Jo die Tür zumachen ging, murmelte Mac hörbar in Sextons Richtung: »Du wolltest diesen Fall selbst, stimmt’s? Das wäre zehnmal besser gewesen. Eine Morduntersuchung dafür, dass man mit dem Boss vögelt, das ist schon ’ne feine Sache.«
    Jo knallte die Tür zu. »Handys auf Stummalarm bitte«, befahl sie und kehrte zur Tafel zurück.
    Mac kramte umständlich sein Mobiltelefon hervor, hielt es blinzelnd in das Stroboskopdeckenlicht und ließ die Zun genspitze sehen, als müsste er sich auf eine diffizile Aufgabe konzentrieren.
    Sexton schob seines in die Manteltasche.
    »Okay, Sie fragen sich wahrscheinlich, was eine tote Prostituierte, ein toter Junkie und ein toter Drogenboss miteinander gemeinsam haben«, begann Jo und zeigte auf die Bilder.
    Mac nahm das zum Anlass, mögliche Antworten mit Sexton zu besprechen und hörte auch nicht auf, als sie mit der Faust auf den Tisch schlug. »Hey! Irgendwelche Ideen, was diese drei verbinden könnte?«
    Sie hätte genauso gut nicht vorhanden sein können. Mac machte einfach weiter, während Sexton laut seufzte und seine Schuhe betrachtete.
    Jo baute sich vor Mac auf und starrte ihm aus nächster Nähe ins Gesicht. »Sehr komisch. Es freut mich, dass Sie noch zu Scherzen aufgelegt sind, obwohl ich nur auf eine Gelegenheit warte, Sie aus dem Team zu werfen. Also machen Sie bitte unbedingt so weiter …«
    Sie ging zurück zur Tafel und sprach mit Nachdruck. »Ich möchte Ihnen unsere Opfer vorstellen. Was sie verbindet, ist zunächst einmal ein und derselbe Täter.«
    »Wie bitte?«, fragte Mac mit vollem Mund.
    Jo zeigte auf das Foto von Stuart Ball. »Der Skid, vor zwei Wochen ermordet.« Sie nahm den Stapel Fotokopien von ihrem Tisch und

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