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Opferspiel: Thriller (German Edition)

Opferspiel: Thriller (German Edition)

Titel: Opferspiel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niamh O'Connor
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Dann schicken Sie ihn in die Wüste, sobald es nicht nach Ihrer Nase geht, und drücken hier auf die Tränendrüse, damit alle denken, Sie stürzen sich zum Trost in die Arbeit. Sie tun mir leid. Aber wenn Sie glauben, Sie könnten mir was anhängen, sind Sie schief gewickelt. Lassen Sie mich untergehen, reiße ich alle anderen mit.«
    »Soll heißen?«
    Mac fuhr sich mit den Fingern über die Lippen, als wollte er sie verschließen.
    »Wenn das eine Anspielung auf Sextons Autounfall sein soll – davon hat er mir erzählt.«
    Mac zuckte nicht mit der Wimper.
    »Sie trainieren viel, weil Sie auf sich aufpassen müssen, stimmt’s?« Sie ging zu ihm hin, zog das Band des Skapulier-Anhängers heraus und betrachtete das auf Filz gestickte Heiligste Herz Jesu. »Hätte Sie nicht gerade für die fromme Sorte gehalten«, sagte sie mit gekräuselter Oberlippe.
    »Das beschützt mich«, höhnte Mac.
    Auf einmal klopfte es an der Tür, und Jenny Friar kam unaufgefordert herein. »Wir müssen miteinander reden«, sagte sie zu Jo und zeigte auf die Straße. »Was zur Hölle ist da draußen los?«
    Jo stand auf. »Ich bin hier sowieso fertig.« Sie warf Sexton sein Adressbuch zu. »Besorgen Sie ihm seinen Anwalt, und mir besorgen Sie einen Mundhöhlenabstrich.«
    Zu Mac sagte sie: »Ich will Ihre DNA .«

38
    Jos Armbanduhr zeigte halb drei an, als sie Mac und Sexton im Vernehmungsraum zurückließ. Sie rieb sich hektisch übers Gesicht. Das kam nicht hin. Wenn Mac von den Skids bestochen wurde, damit er ihnen Verhaftungen und Anzeigen ersparte, warum sollte er dann anfangen, sie abzumurksen? Vielleicht wollte er aussteigen, weil die Skids ihn erpressten, aber würde er dann wirklich vier Leute umbringen? Und warum sollte er sich so viel Mühe mit den Morden geben, wenn eine Kugel in den Hinterkopf viel effektiver wäre?
    »Das ist eine üble Situation«, sagte Jenny Friar. »Hier wimmelt es von Presseleuten, ein Journalist von der Sun ist gerade aus einer Kabine in der Männertoilette aufgetaucht, wo er sich versteckt hatte …«
    »Gibt es schon irgendwelche Vermisstenanzeigen?«, fragte Jo, nicht darauf eingehend, als sie nach rechts zur Treppe abbog.
    Friar war geradeaus zur Einsatzzentrale weitergegangen und musste sich umdrehen. »Nicht schon wieder dieses Gequatsche von dem Heiligentag … Wo wollen Sie hin?«
    »Zu meinem Fototermin.«
    »Soll das heißen, Sie haben die hierherbestellt?«, brüllte Friar, als die schwere Feuertür zwischen ihnen zuschlug. »Das ist eine ungeheuerliche Kompetenzüberschreitung!«
    »Ich leite immer noch die Ermittlungen«, entgegnete Jo und lief weiter die Treppe hinunter.
    »Sie brauchen das Okay von der Pressestelle für so was!«
    »Nein, brauche ich nicht aufgrund meines Dienstgrades.«
    »Und was wollen Sie denen sagen, Jo?«, fragte Friar. »Der Mörder hält sich für den ungläubigen Thomas und hat einen Hass auf die moderne christliche Gesetzgebung, weshalb er seine Opfer verstümmelt, um uns daran zu erinnern, wie früher gerichtet wurde? Er betäubt sie mit derselben Methode, wie Jesus betäubt wurde, und, ach ja, er ist noch nie mit dem Gesetz in Konflikt geraten, das er in- und auswendig kennt? Was soll das bringen? Haben Sie vor, den einfachen Mann von der Straße zu fragen, ob er zufäl lig jemanden kennt, auf den Ihre Beschreibung zutrifft?«
    Jo blieb stehen und sah zu ihr hinauf. »Vielleicht.« Sie richtete sich gerade auf und marschierte am Empfang vorbei, vorbei an dem Ölgemälde von den Dächern der Stadt, und trat hinaus ins Tageslicht auf die Stufen der geschwungenen Granittreppe.
    Jemand rief etwas, als sie auftauchte, und sofort gab es ein Blitzlichtgewitter, dass bunte Pünktchen vor ihren Augen zerbarsten. Blinzelnd stieg sie weiter hinunter auf das runde Dutzend Reporter zu, das sich sogleich um sie drängte und ihr Aufnahmegeräte vors Gesicht hielt. Zwei Mikro-Angeln mit plüschigem Windschutz erschienen über ihrem Kopf, gehalten von Tontechnikern, die nach dem günstigsten Winkel suchten. Ein paar Fotografen standen auf Trittleitern und richteten lange Objektive auf sie, obwohl der Abstand nur etwa zwei Meter betrug.
    Jo sorgte mit einer Handbewegung für Ruhe. »Ich entschuldige mich für die Verzögerung, und der Nächste von Ihnen, der ein Ding abzieht wie der Typ von der Sun auf dem Klo, bekommt einen schönen Gerichtstermin von uns zugestellt …«
    Ein Hagel nicht zu verstehender Fragen prasselte auf sie nieder. Jo hob erneut die Hand. »Ich

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