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Ophran 3 Die entflohene Braut

Titel: Ophran 3 Die entflohene Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karyn Monk
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und sah, wie ihre Mutter mit wild über dem Kopf wackelnder Straußenfeder und völlig ungewohnter Hemmungslosigkeit aus Leibeskräften kreischte. Um nicht ins Hintertreffen zu geraten, stimmten andere Frauen in den Chor ein. Einige zogen es vor, in Ohnmacht zu fallen, was ihre Begleiter zwang, sie aufzufangen und von der Tanzfläche zu zerren.
    „Er entführt meine Tochter! Haltet sie auf! “ brüllte Amelias Vater, der noch immer versuchte, sich durch die Menschenmenge zu kämpfen.
    Als sie den zur Küche führenden Gang erreicht hatten, sahen Amelia und Jack sich plötzlich einer Parade von Dienstboten gegenüber, die mit Speisen und Erfrischungen beladene Silbertabletts in den Händen trugen.
    Jack griff nach einem Tablett mit Champagnergläsern und schleuderte es auf die sich nähernden Verfolger.
    Ein Regen aus Champagner und Kristall ging auf den erlesen gekleideten Pöbel nieder und hielt ihn wirkungsvoller auf, als eine Feuerwaffe es vermocht hätte. Auf das Klirren splitternden Kristalls folgten Gekreisch und Geschrei, als die Ballbesucher auf dem gefährlich schlüpfrigen Boden auszurutschen begannen.
    „Dieser alte Bursche ist ziemlich flink“, lallte Lord Sullivan und genehmigte sich einen weiteren Whisky. „Erinnert mich an mich selbst, als ich sechzig war. Niemals aufgeben lautet die Devise! “ Er hob sein Glas und prostete Jack zu.
    „Sieht nicht so aus, als ob diese kleine Belford entführt wird, wenn Sie mich fragen“, stellte Lord Chesley fest, der sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. „Warum würde sie sonst so mit dem Essen herumwerfen? “ „Fünfhundert Pfund darauf, dass sie und der alte Bursche es schaffen“, wettete Lord Beardsley.
    „Tausend Pfund darauf, dass sie nicht den Hauch einer Chance haben“, entgegnete Lord Dunlop und klopfte energisch mit seinem Gehstock auf den Boden. „Sie sind nur zu zweit und noch dazu völlig umzingelt. “
    „Ich nehme die Wette an und verdopple den Einsatz. “ Lord Sullivan betrachtete Amelia voller Bewunderung. „Die Chancen mögen schlecht stehen, doch das Mädchen hat wahrhaftig Mut! “
    „Lassen Sie mich los! “ tobte Amelia und strampelte wild mit den Beinen, als jemand sie um die Taille packte und emporhob.
    Jack wandte sich um und sah, wie ein Lakai tapfer versuchte, Amelia fortzuschleppen. Er schlug dem Unglücklichen ein Tablett über den Kopf und begrub ihn unter einer Lawine aus Kokosnusskuchen mit Schlagsahne.
    Mit einem Male wieder frei, rannte Amelia den schmalen Korridor hinunter. Sie stieß hastig die Tür auf und lief in die Küche, wo zwei Dutzend Köche und Küchenmägde eifrig mit Rühren, Schneiden, Schöpfen und Anrichten beschäftigt waren und nichts von dem Inferno ahnten, das jenseits ihres von Kochdünsten durchwehten Heiligtums ausgebrochen war.
    „Hier entlang! “ Jack führte Amelia durch das Labyrinth von Arbeitstischen, Spülen und Kochherden zum Hintereingang der Küche und warf dabei Schüsseln, Pfannen und beladene Tabletts hinter sich zu Boden.
    „Oliver! “ rief er, als er zur Hintertür hinausstürmte. „Los, weg hier! “
    „Sie haben angekündigt, dass Sie ruhig und gesittet herauskommen würden“, murrte Oliver und lenkte die Kutsche aus dem Schatten heraus. „Stattdessen scheinen Sie um Ihr Leben zu laufen und schreien dabei wie ein Wilder... “ „Amelia! “ brüllte William, als er ins Freie stürmte. „Halt! “ Er packte seine Schwester mit eisernem Griff am Arm. „Hast du völlig den Verstand verloren? “
    „Nehmen Sie die Hand von ihr“, befahl Jack barsch, „oder ich... “
    „Nein, Jack! “ Obwohl sie fest entschlossen war zu flüchten, konnte Amelia nicht zulassen, dass ihrem Bruder etwas zustieß. „Sie dürfen ihn nicht verletzen. “
    „Lass sie los, William. “ Ihr Bruder Freddy trat über die Türschwelle, das Champagnerglas noch immer in der Hand. „Es ist offensichtlich, dass sie gehen will. “
    „Es kümmert mich einen feuchten Dreck, was sie will! “ erwiderte William schroff. „Sie hat uns alle zum Narren gemacht. Es ist an der Zeit, dass sie an die Familie denkt statt nur an sich selbst, Herrgott noch mal! Du solltest dich schämen“, meinte er wütend an Amelia gewandt, „Vater und Mutter solche Schande zu bereiten! “
    „Bitte, William, lass mich gehen! “ Amelia blickte ihren Bruder eindringlich an. „Ich weiß, dass du es nur schwer begreifen kannst... dich zwingt niemand, etwas gegen deinen Willen zu tun... “
    „Wir alle müssen

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