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Optimum - Kalte Spuren

Optimum - Kalte Spuren

Titel: Optimum - Kalte Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika Bicker
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wenig helleren Schnee. »Bist du dir sicher ?«
    Nathan antwortete nicht, sondern sprintete vorwärts. Im nächsten Moment kauerte er neben dem Schemen und hob ihn vorsichtig hoch.
    »Das ist Simon « , rief er Rica zu. »Schnell, komm her !«
    Rica rannte zu ihm. Tatsächlich konnte sie jetzt auch die kleine, schmale Gestalt in Nathans Armen erkennen. Simon war nur in Schlafanzug und Skijacke gekleidet und hatte Hausschuhe an den Füßen. Seine braunen Haare hingen ihm wirr und nass ins Gesicht, und seine Augen waren geschlossen. Rica konnte sehen, dass er am ganzen Körper zitterte, obwohl er nicht bei Bewusstsein zu sein schien.
    »Was ist passiert ?« , fragte sie, wurde sich jedoch gleich bewusst, dass das jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für so eine Frage war. Hastig zog sie ihren Parka aus und reichte ihn Nathan. »Bring ihn wieder rein, und mach Feuer im Kamin !« , meinte sie. »Ich lauf zur Heizung. Wir brauchen Wärme. Und heißes Wasser .«
    Nathan widersprach nicht. Er wickelte Simon in Ricas Parka und hob ihn hoch, als wöge er nicht viel mehr als ein Kätzchen. Dann stapfte er ohne ein weiteres Wort in Richtung der Hintertür.
    Rica drehte sich um und rannte, so gut es ging, den Weg zum Schuppen entlang. Der tiefe Schnee ließ es allerdings mehr wie ein Stolpern aussehen, und die ganze Zeit biss der Wind sich unangenehm durch ihr Pyjamaoberteil. Schneeflocken schmolzen auf ihrer Haut, und als sie den Schuppen erreichte, war sie vollkommen durchnässt und klamm. Als sie jedoch die schwere Metalltür aufstieß, schlug ihr dankbare Wärme entgegen. Offensichtlich war hier noch alles in Ordnung.
    Das Licht im Schuppen brannte, ein eindeutiges Zeichen, dass vor Kurzem noch jemand hier gewesen sein musste. Simon vielleicht? Hatte er es schon geschafft, die Heizung wieder anzustellen? Rica sah sich um. Sie brauchte einen Moment, um die verschiedenen Elemente der Heizung erkennen zu können. Da gab es den Ofen und einen Heizkessel – und glücklicherweise gleich daneben ein digitales Bedienungsfeld. Rica trat heran, und scrollte sich durch eine lange Liste von Einträgen wie »Warmwasser « , »Heiztemperatur « , »Urlaubseinstellung « und solchen Kram. Ganz schlau wurde sie nicht daraus, vor allem, weil sie keine Ahnung hatte, was da eingestellt sein sollte. Kurzerhand stellte sie alles, was sie auf »Aus « fand, auf »Ein « um und schloss das Bedienungsmenü wieder. Neben ihr erwachte der Brenner brummend zum Leben. Vermutlich hatte sie schon irgendwas richtig gemacht. Ohne weiteres Nachgrübeln drehte sie sich um und rannte zum Haus zurück.
    Aus dem Aufenthaltsraum schlugen ihr Licht und angenehme Wärme entgegen. Das Knacken von Holz und ein leichter Geruch nach Harz und Rauch sagten ihr, dass Nathan den Kamin angemacht hatte. Als sie eintrat, sah sie Simon auf einer Decke auf dem Boden ausgestreckt direkt vor dem Kamingitter liegen. Nathan hatte ihm Ricas Jacke wieder ausgezogen und war gerade dabei, seine Arme und Hände mit einem Handtuch abzureiben.
    »Sollen wir ihn nicht einfach unter eine heiße Dusche stellen? Wir müssten jetzt gleich warmes Wasser bekommen « , meinte Rica.
    Nathan sah kurz auf und schüttelte den Kopf. »Ich habe mal gehört, dass man das nicht machen sollte. Ist ein zu großer Schock für den Körper. Lieber abreiben und so. Und versuchen, ihn wach zu bekommen .«
    Wie auf ein Kommando hin flatterten Simons Augenlider. Er blinzelte, sah verwirrt von Nathan zu Rica und versuchte sich an einem schwachen Lächeln.
    »Hey « , sagte er. »Was ist passiert ?«
    »Das wollten wir eigentlich dich fragen « , meinte Nathan. »Warum warst du draußen im Schnee ?«
    Simon blinzelte wieder und versuchte, die Hand zu heben, war aber offensichtlich zu schwach dazu. »War ich das ?« Er runzelte die Stirn. »Stimmt. Ich bin aufgewacht. Die Heizung war aus. Also habe ich mir gedacht, dass sie vielleicht jemand abgestellt hat. Ich bin runter und wollte in den Heizungsschuppen sehen .« Ein jämmerlicher Hustenanfall schüttelte ihn, und einige Augenblicke lang konnte er überhaupt nicht sprechen. Als er sich schließlich wieder beruhigt hatte, standen ihm Tränen in den Augen, und er sah sehr blass und abgekämpft aus. »Ich bin raus. War schweinekalt, aber ich dachte, ich bin ja gleich beim Schuppen. Aber dann ist hinter mir die Tür zugeknallt. Ich hab sie ins Schloss fallen hören .« Er schauderte, und die Tränen in seinen Augen drohten, über seine Wangen zu laufen. Energisch

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