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Orchideenhaus

Orchideenhaus

Titel: Orchideenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Riley
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Thaifrau wegen sein Erbe, die Liebe seiner Eltern und seiner Frau aufzugeben, hätte er ihm nicht geglaubt. Doch nun stand sein Entschluss fest.
    Giselle saß an ihrem Schreibtisch, als er eintrat.

    »Sie haben eine Entscheidung getroffen?«
    »Ja. Ich fahre nach Hause.«
    Giselle seufzte. »Schade, Harry.«
    Harry stützte beide Hände auf den Tisch. »Giselle, ich möchte nach England, weil ich persönlich erklären muss, was hier geschehen ist. Dann komme ich, so bald es geht, zurück. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie die Stelle des Pianisten für mich freihalten könnten. Ich werde nicht länger als drei Monate weg sein.«
    Giselle nahm ihre Lesebrille ab und sah ihn erstaunt an. »Sind Sie sicher? Sie geben ziemlich viel auf.«
    »Ich liebe sie, Giselle, und kann Ihnen versichern, dass der Verzicht auf mein Erbe eine Erleichterung für mich sein wird. Ich bin ohnehin nicht für dieses Leben geschaffen.«
    »Und Ihre Frau?«, erkundigte sie sich.
    »Ich kann keine Lüge leben. Wäre das ihr gegenüber fair? Wie soll ich ihr das geben, was sie verdient, wenn ich eine andere liebe?«
    »Sie wollen ihr die Wahrheit sagen?«
    »Ja. Ich muss.«
    »Sie sind sich schon im Klaren darüber, wie schwierig das sein wird?«
    »Ja. Aber ich werde es tun.«
    »Dann freue ich mich darauf, Sie wieder hier begrüßen zu dürfen.«
    »Danke. Und jetzt muss ich mit Lidia darüber reden.«
     
    Als Lidia am Abend mit der Arbeit fertig war, passte Harry sie vor dem Hotel ab.
    »Liebes, wir müssen miteinander reden. Unter vier Augen.« Lidia schüttelte den Kopf. »Nein, Harry, das geht nicht. Meine Mutter fährt morgen nach Japan. Heute Abend muss
ich Abschied nehmen von ihr und meinen Brüdern und Schwestern.«
    »Dann morgen?«
    »Ja, von morgen an wohne ich im Hotel.« Lidia seufzte. »Ach, Harry, meine Geschwister denken immer noch, ich komme mit nach Japan. Meine Mutter will es ihnen nicht sagen.«
    »Ich werde für dich da sein«, versuchte Harry, sie zu trösten. »Aber wir müssen uns unterhalten.«
    »Du willst mir etwas Schlimmes sagen?«
    »Ja, aber es ist gleichzeitig sehr gut, das verspreche ich dir. Lidia, bitte komm in mein Zimmer. Ich habe mit Giselle geredet, sie drückt ein Auge zu, weil ich jetzt bei ihr angestellt bin«, erklärte er.
    »Du bist angestellt?«, wiederholte sie verblüfft. »Wir sprechen morgen. Auf Wiedersehen, Harry.« Sie winkte ihm zum Abschied zu. »Spiel gut heute Abend.«
    »Das tue ich«, murmelte er, als er hineinging. Er konnte nur hoffen, dass er sie nicht verlor, wenn sie die Wahrheit erfuhr.

40
    Als Harry am folgenden Abend nach dem Auftritt in der Bar in sein Zimmer zurückgekehrt war, klopfte es leise an der Tür.
    Er öffnete, und Lidia schlüpfte hastig herein, schloss die Tür hinter sich und schlang die Arme um ihn.
    »Liebes, wie mir das gefehlt hat …«, sagte er. Als er spürte, wie sie tief aufseufzte, trat er einen Schritt zurück, um ihr in die Augen zu sehen. »Ist deine Familie weg?«
    »Ja«, antwortete sie mit leiser Stimme.
    »War es schlimm?«

    »Ja. Meine Brüder und Schwestern können nicht verstehen, warum ich nicht mitkomme. Sie klammern sich an mich und weinen. Es ist eine schwere Entscheidung.«
    »Ich weiß, ich weiß. Komm, legen wir uns hin.«
    Während er sie auf dem Bett streichelte, erzählte sie ihm alles.
    »Harry, ist es richtig, dass ich meine Großeltern weiter anlüge? «
    »Manchmal verletzt man mit der Wahrheit und schützt den anderen mit einer Lüge. Doch man trägt die Last des Geheimnisses. « Ihm wurde immer klarer, dass er ihr seine Ehe im Moment verschweigen musste. Möglicherweise brauchte sie auch gar nichts davon zu erfahren …
    » … und schützt den anderen mit einer Lüge … «
    Er konnte nach Hause fahren, erledigen, was zu erledigen war, und als freier Mann zu ihr zurückkehren …
    Harry versuchte, die richtigen Worte zu finden.
    »Glaubst du mir, dass ich dich liebe?«
    Sie hob den Blick. »Ja, Harry.«
    »Und weißt du, dass ich bereit bin, alles aufzugeben, um mit dir zusammen zu sein? Für immer?«
    Ihr Blick wurde traurig. »Nein, weiß ich nicht. Aber ich habe nicht nach Zukunft gefragt, weil ich die Antwort vielleicht nicht hören möchte. Ich versuche, Schönheit jeden Tag zu genießen. So machen es Buddhisten. Wenn du mir etwas Trauriges sagen willst, Harry, bitte nicht heute Abend«, bat sie ihn.
    Er drückte sie an sich. »Tut mir leid, wenn ich jetzt davon anfange. Uns bleibt nicht viel Zeit. Es ist ein bisschen

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