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Orchideenhaus

Orchideenhaus

Titel: Orchideenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Riley
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und Zucht- und Kreuzungsversuche zu unternehmen.
    »Sind Sie morgen auch hier?«, fragte Bill, der überlegte, wie er all die Pflanzen nach Hause schaffen und wo er sie in Wharton Park lagern würde.
    »Jeden Tag, Sir.«
    »Ich möchte die Orchideen, die ich kaufe, nach England verschiffen.«

    »Ja, Sir. Ich organisiere. Wir schicken Kiste an Dock für Ihr Schiff.«
    »Und ich sehe zu, wie Sie sie einpacken und verladen«, erklärte Bill, weil er nicht in See stechen und feststellen wollte, dass er fünf Kisten mit Gänseblümchen erworben hatte. »Ich komme morgen wieder, um die Pflanzen auszuwählen und Ihnen die Einzelheiten mitzuteilen.«
    »Okay, Sir. Bis morgen.«
    »Ja. Danke.« Bill wandte sich, in seine Gedanken an die Orchideen versunken, zum Gehen.
    »Sir! Sir! Sie vergessen Foto!«, rief der Mann und lief ihm mit dem Bild hinterher.
    »Danke.« Als Bill die Hand danach ausstreckte, bemerkte er, wie der Mann das Foto betrachtete.
    Der Verkäufer hob den Blick. »Sie sehr schön. Ich kenne.«
    Bill schluckte. »Tatsächlich?«
    »Ja. Lidia. Gute Kundin. Wohnt hier.« Der Mann deutete in Richtung der Straße, aus der Bill gekommen war. »Aber ich sehe nicht mehr. Vielleicht ist weg.«
    Bill versuchte, ruhig zu bleiben und so zu sprechen, dass der Mann ihn verstand. »Können Sie herausfinden, wo sie jetzt ist?«
    »Ja, leicht. Meine Cousine ihre Freundin viele Jahre. Ich frage.«
    »Bitte. So bald wie möglich. Ich muss sie unbedingt finden. «
    »Warum?« Der Mann runzelte die Stirn. »Sie Problem? Will kein Problem.«
    »Nein, nein.« Bill, dem klar war, dass es keinen Sinn hatte, ihm die ganze Geschichte zu erzählen, bat ihn: »Sagen Sie Ihrer Cousine, dass Harry hier ist und nach Lidia sucht. Dann weiß sie Bescheid.«

    Der Mann dachte kurz nach. »Okay. Aber ich muss Cousine besuchen und Zeit haben für finden …«
    Bill holte einen Geldschein aus der Tasche und reichte ihn dem Mann. »Morgen bekommen Sie mehr, wenn Sie Informationen für mich haben.«
    »Okay, Sir. Ich tue Bestes.«
    »Danke.«
    Bill entfernte sich. Er wagte kaum zu hoffen, dass der Zufall ihm zu Hilfe kam.

47
    »Ich finde Miss Lidia, Sir«, teilte der Blumenverkäufer Bill am nächsten Morgen mit.
    »Wo ist sie?«
    Der Mann betrachtete schweigend seine schmutzigen Zehen. Bill zog zwei Geldscheine aus der Tasche und gab sie ihm.
    »Ich bringe Sie.« Der Mann pfiff den Jungen vom nächsten Stand heran, damit der auf den seinen aufpasste, und signalisierte Bill, dass er ihm folgen solle.
    »Miss Lidia umgezogen«, erklärte der Blumenmann, während er Bill durch ein Labyrinth aus schmutzigen Straßen führte. »Ihr Leben … nicht gut. Cousine sagt, sie sehr krank. Kann nicht arbeiten, kann nicht zahlen Wohnung.«
    »Was ist mit ihr passiert?«, fragte Bill.
    »Glaube, Sie wissen, Sir«, antwortete der Mann. »Ich sage, Harry hier, und sie sehr glücklich. Sie sagt, Sie sollen kommen. Sie helfen, ja? Ich denke, sie sterben.«
    Der Mann blieb vor einem Haus stehen, dessen Holztür halb verrottet und mit Brettern ausgebessert war. Als Bill eintrat,
stolperte er fast über einen einbeinigen Bettler, der auf der Schwelle saß. Bill hielt den Atem an, weil ihm aus dem stickigen Innern der Gestank von ungewaschenen, kranken Menschen entgegenschlug. Der Blumenmann führte ihn eine schmale, knarrende Treppe hinauf und klopfte an einer Tür.
    Von drinnen erklang eine leise Stimme. Der Verkäufer sagte in Thai etwas, worauf wieder Murmeln zu hören war.
    »Okay, Mister Harry. Ich gehe. Sie krank. Ich will nicht anstecken. Kommen Sie wieder, wenn Sie Blumen verschiffen.«
    Der Mann eilte die Treppe hinunter, bevor Bill etwas erwidern konnte. Bill holte tief Luft, drückte die Klinke herunter und trat ein. In dem Raum war es drückend heiß und dunkel; lediglich schmale Lichtstreifen, die durch die Lamellen der Läden drangen, spendeten Licht.
    »Harry?«, hörte Bill, dessen Augen sich erst an die Dunkelheit gewöhnen mussten, eine matte Stimme aus einer Ecke des Zimmers. Auf dem Boden lag eine Matratze, darauf eine kleine Gestalt.
    »Harry, bist du das? Oder träume ich?«
    Bill machte wortlos einen Schritt auf die Matratze zu, weil er sie nicht erschrecken wollte.
    »Harry?«
    Sie hatte die Augen geschlossen, und ihr Kopf war zur Seite gedreht. Bill beugte sich vor, um sie genauer zu sehen. Er hatte Harrys Lidia gefunden.
    »Harry, Liebling …«, murmelte sie. »Ich wusste, du kommst … zurück zu mir.«
    Bill war klar, dass er nichts

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