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Orchideenhaus

Orchideenhaus

Titel: Orchideenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Riley
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tragen, dachte sie, als sie die Highstreet entlangging. Sofort schalt sie sich für diese Überlegungen. Schließlich handelte es sich nicht um eine Verabredung.… Oder doch? Nun, die Jeans und das Sommertop, die sie während der Fahrt von
Frankreich nach England getragen hatte, sowie die Sachen, die sie sich in der Folgezeit von Alicia geborgt hatte, waren nicht gerade eine üppige Garderobe.
    Als sie den Parkplatz betreten wollte, hörte sie jemanden ihren Namen rufen. Sie drehte sich um und sah, wie Alicia ihr zuwinkte.
    »Hallo, Julia«, begrüßte ihre Schwester sie. »Du ersparst mir eine Fahrt zum Cottage. Ich wollte dich gerade besuchen.« Sie warf einen Blick auf Julias Tüten. »Warst du beim Einkaufen? «
    »Ja.«
    »Dann geht’s dir also wieder besser?«
    »Ja, viel besser. Danke.«
    »Gut.« Alicia nickte. »Julia, hättest du Lust, morgen Abend zum Essen zu kommen? Wir haben Freunde eingeladen. Du könntest ein paar Leute aus der Gegend kennenlernen.«
    »Danke, aber ich kann nicht.«
    Alicia musterte ihre Schwester argwöhnisch. »Du kannst oder du willst nicht?«
    »Ich kann nicht.«
    »Warum?«, hakte Alicia nach.
    Julia seufzte. »Weil ich bereits eine andere Einladung angenommen habe.«
    »Ach.« Soweit Alicia wusste, kannte Julia niemanden und war seit ihrer Ankunft nicht aus dem Cottage herausgekommen. »Von wem?«
    »Alicia!«, herrschte Julia ihre Schwester an. »Kit hat mich zum Abendessen nach Wharton Park eingeladen, okay?«
    »Ist ja schon gut. Entschuldige die Neugier. Ich …« Sie deutete schmunzelnd auf Julias Einkaufstüten. »Hast du vor, dich in Schale zu werfen?«
    »Könnte sein.« Julia hoffte, dass sie nicht rot wurde. »Alicia,
ich muss jetzt wirklich los und einen Fernseher kaufen, bevor die Läden um fünf zumachen. Ich ruf dich an.«
    »Versprochen?«, fragte Alicia Julia, die bereits in Richtung Wagen verschwand.
    »Ja. Tschüs.«
    »Viel Spaß morgen Abend«, rief sie ihr nach, bevor sie sich auf den Weg zur Reinigung machte, um Max’ Hemden abzuholen.

27
    Julia stellte den Wagen vor den bröckelnden Steinstufen zu der prächtigen Eichenholztür von Wharton Park ab. Das Haus war dunkel, die Tür geschlossen. Erst jetzt fiel Julia ein, dass sie Kit nicht gefragt hatte, welchen Eingang sie benutzen solle. Sie stieg, die Flasche Wein in der Hand, aus, sperrte das Auto zu und ging um das Gebäude herum zu dem ihr vertrauteren Dienstboteneingang. Julia war froh, Licht dahinter zu sehen. Sie holte tief Luft und klopfte.
    Wenige Sekunden später tauchte Kit auf.
    »Hallo, Julia«, begrüßte er sie und küsste sie auf beide Wangen. »Komm doch rein.«
    Julia folgte ihm durch den Vorraum in die Küche. »Ich habe Wein mitgebracht«, sagte sie und stellte die Flasche auf dem Kiefernholztisch ab, den sie aus Kindertagen kannte.
    Kit bedankte sich. »Du siehst schon viel besser aus. Und die Farbe, die du heute trägst, steht dir ausgesprochen gut«, fügte er mit einem bewundernden Blick auf ihre neue Bluse hinzu. »Offenbar haben Dr. Crawfords Behandlungsmethoden Wunder gewirkt. Weiß oder rot?«, fragte er auf dem Weg zur Vorratskammer.

    »Egal«, antwortete Julia, die Kit mit den Augen verfolgte, wie er zum Kühlschrank ging, die langen Beine mit einer Jeans bekleidet, dazu ein frisch gebügeltes rosafarbenes Hemd.
    »Dann fangen wir mit Weiß an.« Er nahm eine Flasche aus dem Kühlschrank und kehrte in die Küche zurück, um sie zu öffnen. »Ich fürchte, das wird für dich eine Reise in deine Wahlheimat, denn der Keller ist voll mit französischen Weinen, manche schon ziemlich alt. Einige Flaschen haben die Zeit besser überdauert als andere. Was heißt, dass wir hier entweder Nektar oder Essig haben.« Er zog den Korken aus der Flasche und roch daran. »Weder noch, aber immerhin trinkbar.«
    »Du solltest einen Fachmann bitten, sich den Weinkeller anzusehen. Möglicherweise befinden sich da unten Schätze. Xavier – mein Mann – hat einmal bei einer Auktion eine Flasche für zweitausend Euro ersteigert.«
    »Hat der Wein auch nach zweitausend Euro geschmeckt?«, erkundigte sich Kit und reichte ihr ein Glas.
    »Gut, aber nicht außergewöhnlich. Wahrscheinlich hatte er einen Schwips, als er ihn gekauft hat«, erzählte Julia schmunzelnd.
    »Meiner Meinung nach ist das wie bei des Kaisers neuen Kleidern«, erklärte Kit und nippte an seinem Wein. »Oder wie bei Kaviar und Trüffeln. Du magst mich für einen Banausen halten, aber ich begreife einfach nicht, was Fischeier

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