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Orcs ante Portas

Orcs ante Portas

Titel: Orcs ante Portas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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Tisch vor dem Kamin und setze mich, um über meine Ermittlungen nachzugrübeln. Es ist ein sehr bequemer Stuhl. Nach einigen Sekunden des Grübelns schlafe ich ein.

10. KAPITEL
    Zwei Wochen später hat der Winter die Stadt fest in seinen Klauen. Überall liegt Schnee, und der Wind fegt bitterkalt aus dem Norden heran. Es verspricht, eine harte Zeit zu werden. Aber vielleicht ist das gar nicht schlecht. Die Orks können bestimmt nicht losmarschieren, bis der Winter vorbei ist, auch wenn sich Lisutaris immer noch Sorgen deswegen macht. Allerdings scheint kein anderer Zauberer oder Politiker diese Möglichkeit auch nur im Geringsten für wahrscheinlich zu halten. Habe ich jedenfalls gehört. Da meine Anwesenheit im Niederen Kriegsrat nicht mehr erwünscht ist, erfahre ich die neuesten Nachrichten nicht mehr aus erster Hand. Und die paar Fetzen von dem Klatsch, der unter den Zauberern die Runde macht, erzählt mir meistens Astral Trippelmond weiter. Mein alter Freund Astral wurde für immer wegen einiger Unregelmäßigkeiten geächtet, die sich in seiner Zeit als Zauberer im Stadion Superbius zugetragen haben. Astral war wohl nicht ganz so unbestechlich, wie diese Position es verlangt. Trotzdem wurde er nicht von der Zaubererinnung ausgeschlossen, also hört er wenigstens noch ein bisschen Tratsch.
    Ich glaube, der alte Astral freut sich geradezu auf diesen Krieg. In dem Fall erhält er vielleicht die Chance, sich zu rehabilitieren. Falls er einen oder zwei Drachen vom Himmel holt. Im Krieg sind Zauberer zu wertvoll, als dass man auf ihre Dienste einfach verzichten könnte. Es wird sogar gemunkelt, dass man Kemlath Ork-Schlächter zurückrufen will. Er wurde wegen eines Mordes ins Exil geschickt. Doch im letzten Krieg hat er unschätzbare Dienste geleistet.
    Laut Astral steht Lisutaris mit ihrer Theorie, dass Prinz Amrag schon im Winter losmarschieren könnte, ganz allein da. Offenbar ist durch ihr Beharren auf ihrem Standpunkt auch ihr Einfluss im Kriegsrat merklich geschwunden. Ovinian der Wahre hat ihr vor dem König in diesem Punkt nachdrücklich widersprochen. Prinz Dös-Lackal, der im Kriegsrat den Vorsitz innehat, wurde mit den Worten zitiert, dass Lisutaris offenbar allmählich die Kontrolle verliert.
    Wenigstens laufen die Kriegsvorbereitungen einigermaßen zufriedenstellend. Der ganze Weite Westen befindet sich in einer Art Alarmzustand, und die Antworten auf unseren Hilferuf sind keineswegs so dürftig ausgefallen, wie die Pessimisten unter uns befürchtet hatten. Simnia, der größte Staat westlich von Turai, will nach Ende des Winters eine Armee senden. Selbst die Liga der Stadtstaaten hat es geschafft, ihre kleinlichen Differenzen für eine Weile hintanzustellen, und trifft entsprechende Vorkehrungen. Die Liga will eine Armee unter dem Oberbefehl von General Hiffier aufstellen, der von allen wegen seiner Verdienste im letzten Krieg respektiert wird. Truppen aus dem weiter entfernten Westen, aus Hadassa, Kamara und anderen Ländern, sollten nicht lange nach der Armee der Simnianer eintreffen. Sogar Nioj gibt sich kooperativ. Die Ostgrenze von Nioj liegt nicht allzu weit von den orkischen Ländern entfernt. Allerdings wird unser nördlicher Nachbar von einem Gebirgsmassiv geschützt, das keine Armee überwinden kann. Sollten die Orks allerdings Turai nehmen, könnte sie nichts mehr hindern, sich nach Norden zu wenden und Nioj anzugreifen. Aus diesem Grund möchten die Niojaner lieber ihre erste Verteidigungslinie auf turanianischem Boden errichten als auf ihrem eigenen.
    Die Elfen haben Botschafter geschickt, die uns versicherten, ihre Armee würde von den Südlichen Inseln lossegeln, sobald die See ruhiger geworden ist. Turai unterhält sehr gute Beziehungen zu den meisten Elfennationen, und wir können uns auf sie verlassen. Im ganzen Westen und Süden rüsten sich die Staaten für den Krieg. Gute Nachrichten für Turai. Denn unser Stadtstaat ist der natürliche Brennpunkt für jeden Angriff aus dem Osten. Sobald die Orks den schmalen Landstrich genommen haben, den Turai kontrolliert, können sie den ganzen Westen überfluten. Aus diesem Grund sind selbst die Simnianer, die uns nicht sonderlich leiden können, bereit, hier eine Front zu errichten. Dank Lisutaris’ früher Warnung könnte es uns gelingen, den Feind zurückzuschlagen.
    Die stehende Armee Turais ist sehr klein. In Zeiten nationaler Krisen ist jeder Mann, der eine Waffe tragen kann, zum Kriegsdienst verpflichtet. Wenn das Wetter es erlaubt,

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