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Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition)

Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition)

Titel: Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roy Ebstein
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herein. Nach einem kurzen
Smalltalk mit Bent folgte er dem Beamten in die Küche.
    „Sie
können übrigens jetzt Feierabend machen. Ich werde Sie ablösen.“, teilte Keßler
seinem Kollegen mit.
    Dieser
bedankte sich, trank seinen Kaffee und verließ dann das Apartment. Keßler
setzte einen frischen Kaffee auf und füllte dann zwei Kaffeebecher damit. Dann
griff er in die Innentasche seines Sakkos. Es kam ein kleines bräunliches
Fläschchen zum Vorschein. Er warf kurz einen prüfenden Blick darauf. Auf dem
Etikett stand die Aufschrift Fluninoc .
    Mit
der kleinen Pipette, die auch als Flaschenverschluss diente, träufelte er eine
kleine Menge der Substanz - auch K.-o.-Tropfen genannt in einen der Becher.
Keßler wusste, dass der zu erwartende Effekt sieben- bis zehnmal stärker war
als bei anderen handelsüblichen Substanzen. Bents Körper würde sehr schnell und nahezu vollständig
den Wirkstoff aufnehmen. In 15 bis 20 Minuten würde er in einen tiefen Schlaf
fallen, der mindestens vier Stunden dauern würde. Er nahm die beiden Becher und
ging damit ins Wohnzimmer.
    „Ich habe frischen Kaffee gemacht.“, eröffnete er das
Gespräch und überreichte Bent einen der beiden Becher.
    „Oh!“, antwortete dieser. „Das ist eine gute Idee!“
    „Ja, es geht doch nichts über einen frischen Kaffee am
Morgen.“
    Bent schlürfte genüsslich seinen Kaffee und wunderte sich
über die Gesprächigkeit Keßlers. Er konnte nicht ahnen, dass ihn dieser nur in
Sorglosigkeit wiegen und ablenken wollte. Bald begann der völlig geschmack- und
geruchlose Stoff zu wirken. Bent bemerkte zunächst, wie seine Augenlider immer
schwerer wurden und es ihm schwerfiel, Keßlers Ausführungen zu folgen. Die
Farben auf dem großen TFT-Display des Fernsehers verschwammen zu einem bunten
Gemisch. Er wollte Keßler danach fragen, was denn los sei, doch da versagte ihm
seine Stimme bereits den Dienst. Noch einmal bäumte er sich auf. Dann fiel sein
Körper nach hinten und er blieb regungslos auf dem Sofa liegen. Keßler lächelte
zufrieden.
    *
    Verena fragte sich, warum sie Keßler telefonisch nicht
erreichen konnte. Vor einigen Tagen hatte er ihr aus Sicherheitsgründen für Sie
und sich selbst jeweils ein neues Handy mit einer neuen SIM-Karte und Rufnummer
besorgt. Dieses Gerät schien komplett ausgeschaltet zu sein, genauso wie sein
Diensthandy. Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. Es war kurz nach zehn und
sie entschied sich dafür, Bent zu einer weiteren Vernehmung selbst im Hotel
abzuholen. Um 10.23 Uhr stand sie vor der Tür des Apartments 251 und klopfte
energisch an die Tür. Sie wartete einen Moment. Nichts passierte! Verena
klopfte erneut, jetzt noch heftiger. Wieder tat sich nichts!
    Ein Zimmermädchen verließ in diesem Moment ein benachbartes
Zimmer.
    „Mein Name ist Sonnenberg, Kripo München!“
    Sie hielt dem Mädchen ihren Ausweis entgegen.
    „Sie haben sicher einen Universalschlüssel. Öffnen Sie bitte
sofort die Tür!“
    Verena deutete auf die Tür mit der Nummer 251.
    „Ich weiß nicht, ob ich das darf.“, antwortete das dunkelhaarige
Mädchen mit osteuropäischem Akzent.
    „Ich aber!“, entgegnete Verena.
    „Wenn Sie keinen Ärger bekommen wollen, öffnen Sie jetzt
sofort die Tür!“
    Das Zimmermädchen hatte verstanden. Schnell lief sie zur Tür
und zog ihre Karte durch den Kartenleser. Eine grüne Leuchtdiode leuchtete kurz
auf und die Tür sprang auf.
    „Danke! Sie können jetzt gehen.“
    Verena schob vorsichtig die Tür auf und betrat den Raum. Der
Fernseher lief. Bent lag auf dem Sofa und schien zu schlafen. Aber wo waren die
beiden Beamten? Sie ging ein Stück weiter in den Raum und sah, dass die Tür zum
Bad geöffnet war. Dann fiel die Tür hinter ihr ins Schloss. Sie drehte sich
blitzartig um. Da stand Keßler, der die Tür geschlossen hatte. Er hatte eine
Pistole auf sie gerichtet.
    „Was soll das, Keßler?“, fragte sie. „Nehmen Sie das Ding
runter oder wollen Sie mich erschrecken? Wo sind die beiden Kollegen?“
    „Nicht da. Ich muss Sie übrigens bitten, die Hände hoch zu
nehmen.“
    „Keßler, es reicht jetzt! Mir ist nicht nach Spaß zumute!“
    „Mir auch nicht!“, fuhr Keßler sie an. „Also bitte, hoch
damit!“
    Instinktiv spürte Verena, dass etwas nicht stimmte und er es
wirklich ernst meinte. Als sie den Pistolenlauf von Keßlers Waffe im Rücken
spürte, streckte sie zögerlich die Hände bis auf Kopfhöhe nach oben. Dann
schaute sie noch einmal in Richtung des Sofas. Bent

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