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Ordnungszahl 120

Ordnungszahl 120

Titel: Ordnungszahl 120 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Aus­bau wird noch ge­ar­bei­tet. Durch die lu­na­ren Ver­hält­nis­se ist das nicht ein­fach. Wir un­ter­hal­ten ei­ne mo­der­ne Trans­port­flot­te von ato­mar an­ge­trie­be­nen Raum­schif­fen, die be­reits se­ri­en­mä­ßig her­ge­stellt wer­den. Die For­schungs­sta­ti­on Hun­tris ist die größ­te auf dem Mond. Es steht fest, daß un­se­re Geg­ner längst her­aus­ge­fun­den ha­ben, was dort ge­spielt wird. Das ist es, was wir hun­dert­pro­zen­tig wis­sen! Ich neh­me stark an, daß die Spio­na­ge­or­ga­ni­sa­ti­on in dem Ge­heim­werk nicht we­gen des zu­fäl­lig ent­deck­ten Ele­ments auf­ge­zo­gen wor­den ist, son­dern we­gen der Fa­bri­ka­ti­on der Ko­balt­bom­be. Sie wer­den nach­her Fil­me se­hen, da­mit Sie über die Werk­an­la­gen ge­naues­tens in­for­miert sind. Gleich­zei­tig er­hal­ten Sie noch Son­deran­wei­sun­gen.«
    Ich nick­te nur. Sol­che Fil­me kann­te ich. Es ge­hör­te zum Prin­zip der GWA, daß ein Schat­ten »ZBV« ein­ge­hend über sein Ar­beits­ge­biet in­for­miert wur­de.
    Als der Chef wei­ter­sprach, merk­te ich, daß er doch nicht so ah­nungs­los war, wie ich an­ge­nom­men hat­te. Es wa­ren schon Vor­be­rei­tun­gen ge­trof­fen wor­den, die mir den Weg eb­nen soll­ten.
    Als der Film ab­ge­lau­fen war, sag­te Re­ling be­stimmt:
    »Das Ele­ment hun­dertzwan­zig ist zwei­fel­los wich­ti­ger als wir an­neh­men. Es scheint, als wä­ren die un­ge­be­te­nen Gäs­te in Werk Hun­tris zu­fäl­lig auf den rich­ti­gen Ge­dan­ken ge­kom­men. Lo­gisch be­trach­tet, dürf­te fest­ste­hen, daß ei­ner un­se­rer Phy­si­ker sei­ne Hän­de im Spiel hat. Viel­leicht hat er zu­fäl­lig be­son­de­re Ei­gen­schaf­ten ent­deckt, die das neue Trans­uran äu­ßerst wert­voll ma­chen. Sie wer­den das er­mit­teln müs­sen, in­dem Sie den Weg der Ein­si­cke­rungs­tak­tik ein­schla­gen.«
    Ich biß mir auf die Lip­pen, da ich er­kann­te, daß Re­ling wie­der ein­mal aufs Gan­ze ging.
    »Sie wer­den mor­gen nach Ne­va­da flie­gen. Ih­re Pa­pie­re sind vor­be­rei­tet. Bei even­tu­el­len Nach­for­schun­gen in der Per­so­nal­ab­tei­lung des Mi­nis­te­ri­ums für Raum­ab­wehr wird man fest­stel­len kön­nen, daß Sie straf­ver­setzt wur­den. Der Dienst auf dem Mond ist durch­aus nicht an­ge­nehm. Man reißt sich des­halb nicht dar­um. Se­hen Sie sich die Un­ter­la­gen in Ih­rem Bü­ro an. Ich wer­de da­für sor­gen, daß der mi­li­tä­ri­sche Chef des Atom­werks um­ge­hend über Oberst Per­mont ori­en­tiert wird. Ih­re Per­so­nal­ak­te wird klei­ne Schön­heits­feh­ler auf­wei­sen. Das wird Ih­nen Ih­re Ar­beit er­leich­tern.«
    Dies be­deu­te­te mit an­de­ren Wor­ten, daß ich be­strebt sein muß­te, mit den uns un­be­kann­ten Leu­ten in Ver­bin­dung zu tre­ten. Bis­her war das im­mer ge­lun­gen; al­ler­dings hat­ten wir die­se Er­fol­ge nur den weit­rei­chen­den Mög­lich­kei­ten un­se­rer Or­ga­ni­sa­ti­on zu ver­dan­ken. Dies­mal schi­en es aber ent­schie­den schwie­ri­ger zu sein, da wir kaum An­halts­punk­te hat­ten. Von dem Ge­dan­ken be­wegt, warf ich ein:
    »Ich wä­re Ih­nen sehr ver­bun­den, Sir, wenn Sie mir noch ei­ni­ge An­halts­punk­te ge­ben könn­ten. Bis­her sind nur drei­tau­send­vier­hun­dert Gramm ei­nes neu­ar­ti­gen Stof­fes ent­wen­det wor­den – und das be­sagt nicht viel. Was hal­ten un­se­re Phy­si­ker von den An­deu­tun­gen des Chi­ne­sen? Was mei­nen sie zu dem Be­griff ›sta­bi­le Me­so­nen‹?«
    Re­ling zuck­te mit den Schul­tern.
    »Aus­ge­zeich­ne­te Fra­ge, Kon­nat! Sie wis­sen von Ih­ren phy­si­ka­li­schen Stu­di­en her, daß wir kei­ne sta­bi­len Me­so­nen ken­nen. Die­se Ele­mentar­teil­chen sind nicht sta­bil, son­dern zer­fal­len sehr rasch in leich­te­re Teil­chen. Im­mer­hin hat uns die Aus­sa­ge des Chi­ne­sen zu den­ken ge­ge­ben. Viel­leicht kann ich Ih­nen mor­gen nä­he­re An­ga­ben ma­chen. Ei­ne Pro­be des neu­en Trans­ur­ans ist mit dem Mond­schiff ge­kom­men. Un­se­re Wis­sen­schaft­ler ar­bei­ten fie­ber­haft dar­an. Wir wis­sen noch nicht viel über das zu­fäl­lig er­zeug­te Ele­ment. Ge­hen Sie nun und se­hen Sie

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