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Organic

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Titel: Organic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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Schüsse. Leon hätte sie vielleicht nicht einmal als Revolverschüsse erkannt, so leise und gedämpft waren sie, aber sie erwischten beide Männer schwer.
    Leon sah, wie O’Hearns Grimasse gefror – hochgezogene Augenbrauen, immer noch weit aufgerissene Augen. Der Kampf hörte auf. O’Hearn entglitt Leon seitlich, und sein Oberkörper fiel einfach über das Geländer. Es gab keinen verzweifelten Griff, keine Anstrengung, keinen Schrei. Leon stand nur da und sah zu, wie wieder ein Wissenschaftler in die brodelnde Biomasse fiel.
    Erst als Leon seine Beine über den Metallsteg schwang, um auf die Leiter zu kommen, merkte er, dass das Blut auf seinem Hemd nicht nur von O’Hearn stammte. Bei jedem Schritt fühlte er den Schmerz in seiner Seite.
    Am Boden waren die Sirenen noch lauter. Er würde es nie bis zum Parkplatz schaffen, wo sein Wagen stand. Und mit all dem Blut konnte er hier nicht einfach durch die Gegend laufen. Was für ein beschissenes Ende war das? Die Wahrsagerin lächelte wahrscheinlich jetzt gerade irgendwo.
    Leon war sich schon sicher, dass nichts mehr zu machen war, bis er den Getränkewagen sah. Der Fahrer machte gerade die Ladeklappe zu und wollte losfahren. Leon beeilte sich, zu dem Wagen zu kommen, rannte zwischen den Förderbändern entlang, bis er die Beifahrertür erreichte, ohne dass es irgendjemandem auffiel. Das hoffte er jedenfalls. Er machte die Tür auf und schob sich auf den Sitz, als der Fahrer gerade die andere Tür öffnete. Leon zeigte ihm die Waffe.
    „Los, rein.“
    Der Kerl gehorchte, kletterte hinter das Lenkrad und schaute dabei auf das Blut auf Leons Hemd.
    „Ich tu dir nichts“, sagte Leon und versuchte das Brennen in seinen Eingeweiden zu ignorieren. „Ich muss nur irgendwie hier wegkommen.“
    Der Kerl starrte ihn noch einen Moment lang an. Leon überlegte, ob er ihn einfach aus dem Wagen befördern und selber fahren sollte. Normalerweise wurden Mitarbeiter und Lieferanten auf dem Weg vom Gelände nicht angehalten. Aber dann griff der Kerl nach dem Sicherheitsgurt und ließ den Motor an. Doch bevor er den Gang einlegte, sah er Leon an.
    „Willst du die Stones oder die Doobie Brothers hören?“

112. KAPITEL
    Tallahassee, Florida
    Jason ging alle Optionen durch und musste sie allesamt verwerfen. Er hatte nur ein paar Kleider zum Wechseln und seinen Computer. Aber dann fiel ihm ein, dass er noch etwas anderes hatte – eine Aktentasche voller Dokumente und auf dem Computer jede Menge Dateien. Die Verbindung zwischen William Sidel und Zach Kensor hatte er schon entdeckt. Was konnte er noch finden, wenn er Senator Adams genauer unter die Lupe nahm? Natürlich würde auch die Polizei die Sachen überprüfen, aber vielleicht fand Jason etwas, das sie nicht erkannten oder ihnen nicht aufgefallen war.
    Er holte seinen Laptop heraus. Der Flughafen hatte WLAN, sodass es nur ein paar Minuten dauerte, bis Jason die Bankunterlagen und Kreditkartenkonten von Senator Adams aufgerufen hatte. Mit ein paar Tricks dauerte es nur wenige Minuten mehr, und er hatte sich in das E-Mail-Programm des Senators eingeloggt – sowohl dienstlich als auch privat. Als er den Zwischenspeicher mit den gelöschten E-Mails fand, wusste er, dass er ins Schwarze getroffen hatte.
    Er brannte alles auf ein paar CDs. Der Trick – ja, Trick war das passende Wort – bestand darin, die Informationen in die richtigen Hände gelangen zu lassen. Die Bullen würden darüber nur lachen, aber es musste doch jemanden geben ...
    Dann packte er seinen Computer wieder ein und ging zu einem Geschenkeladen. Er kaufte eine Baseballmütze mit der Aufschrift „Florida“ und einen großen Briefumschlag mit der Aufschrift „DRINGEND“ in roten Lettern. Aus seiner Zeit als Bote wusste er, dass das Wort allein Aufmerksamkeit erregte, ganz egal was es für ein Paket war. Er schob die Kopien und CDs hinein, klebte den Umschlag zu und schrieb den Empfänger darauf.
    Unten in der Gepäckausgabe lag sein Kleiderbeutel mit ein paar anderen Sachen unbeaufsichtigt herum. Ein paar Flüge waren gerade angekommen, und es war voll. Jason gab einem Collegejungen zehn Dollar, damit er den Kleiderbeutel holte. Und noch mal zehn Dollar, damit er ihm ein Taxi besorgte. Die ganze Zeit beobachtete Jason aus einer Menschengruppe heraus, ob irgendjemand dem Jungen folgte. Aber niemand tat es.
    Er bat den Taxifahrer, ihn ein paar Häuser vor dem Hotel abzusetzen und einmal um den Block zu fahren, bevor er Jasons Gepäck in der Lobby abgab. Das

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