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Organic

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Titel: Organic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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zur Seite wippte.
    „Lassen Sie sie gehen, sonst breche ich Ihnen jeden Finger einzeln.“
    „Das ist doch lächerlich.“ Aber O’Hearn ließ sie los, versetzte ihr aber noch einen Stoß.
    Sabrina knallte gegen das Geländer. Es traf sie am Hinterkopf, stark genug, um sie das Gleichgewicht verlieren zu lassen. Sie griff nach dem Geländer, um Halt zu finden. Ein etwas festerer Stoß, und sie wäre über das Geländer gefallen. Sie wusste nicht, ob sie dem Killer wirklich trauen konnte. Immerhin hatte sie zugesehen, wie er Anna hineingestoßen hatte, als sie weggeschaut hatte. Würde er mit ihr dasselbe machen, sobald sie ihm den Rücken zuwandte?
    Sie sah dem Mann in die Augen, und dann sagte er, als wäre es ihm gerade noch eingefallen: „Sagen Sie Ihrer Nachbarin, dass ich in der nächsten Zeit ganz sicher nicht wieder nach Florida kommen werde.“
    Miss Sadie, natürlich. Sie musste ein Geschäft mit dem Mann gemacht haben. Aber wie hatte sie das angestellt?
    Diesmal zögerte Sabrina keinen Augenblick. Sie umklammerte das Geländer und arbeitete sich zum Ende des Metallstegs vor, ohne sich umzusehen. Eilig kletterte sie die Metallleiter nach unten, verpasste dabei die letzte Stufe und erreichte stolpernd den Boden. Irgendwo weit weg hörte sie eine Alarmsirene losjaulen. Das musste ihre Einbildung sein, weil es beim letzten Mal auch so gewesen war, als sie von hier weggerannt war.
    Wer immer sie jetzt sah – und nach und nach fuhren immer mehr Autos auf das Gelände –, musste denken, dass sie vor der Arbeit noch ein wenig joggte. Allerdings blieb sie nicht auf den Gehwegen oder Straßen. Sie nahm den kürzesten Weg über bepflanzte Böschungen, zwischen parkenden Autos hindurch und um Tanklaster herum. Und sie blieb nicht stehen, bis sie das hohe Gras erreicht hatte.
    Sie fand die Watstiefel da, wo sie sie zurückgelassen hatte, und kämpfte, bis sie sie über ihre Turnschuhe und die verschwitzten Beine gezogen hatte. Die ganze Zeit schaute sie mit klopfendem Herzen in die Richtung, aus der sie gerade gekommen war, während ihr Atem stoßweise ging. Sie erwartete, dass irgendjemand ihr nachrannte, um sie aufzuhalten, zumal sie jetzt den Alarm tatsächlich hörte. Sie hatte sich das nicht eingebildet.
    Sabrina stolperte zwischen den Bäumen entlang, weil ihre Füße plötzlich schwer und unbeholfen waren. Am Flussufer blieb sie kurz stehen und wäre fast ohnmächtig geworden, als sie einen wunderbaren Blick auf das Boot erhaschte, auf dem Howard wie wahnsinnig winkte. Sie war so erleichtert, dass sie nur leicht zusammenzuckte, als sie eine Hand auf der Schulter spürte. Sie schloss die Augen und wollte gar nicht hinsehen, weil sie viel zu erschöpft war, um jetzt noch zu kämpfen.
    „Ich musste irgendwas tun“, hörte sie Russ’ Stimme und machte die Augen wieder auf. Er stand neben ihr. Er war tropfnass, und sein rasierter Schädel glänzte, aber er lächelte. Er legte seinen Arm um ihre Schulter, und sie lehnte sich an ihn, um ihr Gleichgewicht wiederzufinden. Er roch nach Fluss und Schweiß.
    „Du hast irgendwo einen Alarm ausgelöst“, sagte sie.
    „Genau, also sehen wir jetzt besser zu, dass wir hier wegkommen.“
    Etwas später galt ihre Sorge wieder den Schlangen. Und als sie endlich an Bord des Bootes kletterte, war sie sich ziemlich sicher, dass sie auf der Fahrt zurück nicht seekrank werden würde.

110. KAPITEL
    Tallahassee, Regionalflughafen
    Nur ein paar Meter vom Eingang zum Flughafengebäude musste Natalie Richards zu der wartenden Limousine laufen, aber trotzdem hatte sie das Gefühl, dass ihr Haar sich in der feuchtheißen Luft kräuselte. Colin Jernigan erwartete sie im Inneren des Wagens. Er lächelte, als sie sich über den Kopf strich.
    „Nehmen Sie das hier.“ Er reichte ihr ein beschlagenes Glas mit einer hellgrünen Flüssigkeit und einem Stück Obst auf dem Glasrand.
    „Sie wissen, wie man ein Mädchen stilvoll aufreißt.“
    Sie stieg ein und setzte sich ihm gegenüber. Dann legte sie vorsichtig einen langen schmalen Karton in Geschenkpapier neben sich, bevor sie nach dem Cocktail griff. Sie nahm einen Schluck von dem weichen, würzigen Getränk. Wenn alles glattlief, so hoffte sie, würde sie es sich ein oder zwei Tage mit so was am Strand gut gehen lassen.
    „Sie hätten mir aber wirklich kein Geschenk mitbringen müssen.“
    „Das hier?“ Sie hielt das Paket mit ihrer freien Hand vorsichtig hoch, fast ehrfürchtig. „Das ist der eigentliche Grund für meine Reise

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