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Titel: Organic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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sie, Mr. Sidel.“
    William Sidel kam aus Dwight Lansiks Büro, das Handy am Ohr. Die anderen waren überrascht gewesen, als Sabrina auftauchte, aber Sidel musste erst zweimal hinsehen. Ihre Blicke trafen sich, aber er wirkte weniger überrascht als entgeistert. Ohne sich zu verabschieden, beendete er das Telefonat. Sein sonst immer rosiges jungenhaftes Gesicht wirkte etwas blass. Und Sabrina fand, er starrte sie an, als habe er gerade ein Gespenst gesehen.

37. KAPITEL
    Washington D. C.
    Natalie Richards winkte Colin Jernigan, der zögernd vor der Tür wartete, in ihr Büro. Sie nahm den Hörer in die andere Hand und drückte ihn ans Ohr. An diesem Morgen hatte sie noch nichts zustande gebracht. Ohne Pause hatte das Telefon geklingelt, allesamt sogenannte „Notfallanrufe“ oder irgendetwas „Dringendes“, das angeblich nur sie selbst regeln konnte. Ihre Assistentin kümmerte sich um die Details, aber Natalie musste für die Außenwirkung sorgen – als Sprecherin ihres Chefs.
    Colin lehnte am Fenster gegen die Wand und sah auf die Straße. Natalie beobachtete ihn, während sie den weitschweifigen Ergüssen ihres Gesprächspartners lauschte. Der Ordner unter Colins Arm war zweifellos der Grund dafür, dass er sie ohne Termin zu stören wagte. Außer ihrem Chef war er der Einzige, der damit bei ihr durchkam. Und da er dieses Privileg erst zum zweiten Mal nutzte, hatte das schlechte Nachrichten zu bedeuten. Aber was konnte denn eigentlich noch schiefgehen?
    Endlich musste der Mann am anderen Ende der Leitung mal Luft holen, und Natalie nutzte die Gelegenheit. „Wir sind uns der Problemlage voll bewusst, aber seien Sie versichert, dass wir nichts unversucht lassen werden, die Angelegenheit zu regeln.“
    „Mehr verlangen wir ja auch gar nicht.“
    Sie verabschiedeten sich höflich, und Natalie legte mit einem entnervten Seufzer auf.
    „Paranoide Idioten“, sagte sie mehr zu sich selbst als zu Colin, der am anderen Ende des Büros stand. Als er vielsagend die Augenbraue hob, erklärte sie: „Noch so ein Ölscheich, der sich um die Sicherheit seines Privatjets Sorgen macht.“
    „Die sind nun mal ihre persönlichen Landebahnen gewohnt“, meinte er.
    „Die sind es gewohnt, dass alles nach ihrer Nase läuft.“ Sabrina stemmte die Hände in die Hüften. „Wenn ich etwas zu sagen hätte, wären sie nicht einmal eingeladen worden.“
    Immerhin lächelte er jetzt. Zufrieden wollte sie zum Geschäftlichen zurückkehren, auch wenn sie nicht gleich zu dem Ordner unter seinem Arm kommen wollte.
    „Übrigens, wie sind wir denn auf all die reinkommenden Flüge vorbereitet?“, wollte sie wissen und deutete auf einen der Stühle vor ihrem Schreibtisch. Sie stand am liebsten als Einzige, wenn sie in ihrem Büro redete. Mit ihren gut ein Meter sechzig und dem, was sie gerne als üppige Figur bezeichnete, war ihr bewusst, dass ihr die natürliche physische Präsenz zur Unterstützung ihrer Autorität fehlte.
    „Soviel ich weiß, ist die Tyndall Air Force Base bereit und völlig ausreichend.“ Er setzte sich, schlug die Beine übereinander und machte es sich bequem. Oder tat zumindest so. Sie kannte ihn gut genug, um die Anspannung in seinem Gesicht zu sehen, die er zu verbergen suchte – ein gewisser Zug um den Mund, das Blinzeln aus müden Augen. „Um die Kontrollen im Hintergrund kümmert sich natürlich der Secret Service“, fuhr er fort. „Auch um den Fahrdienst und die Wegrouten für die VIPs. Die Behörde für Heimatverteidigung hat ihre eigenen Leute, darunter die Küstenwache, die sich um die Sicherheit im Gebäude, auf dem Anwesen und außerhalb kümmert.“
    „Ich frage mich immer noch, warum das Ganze nicht hier in Washington stattfindet.“ Natalie schüttelte den Kopf. „Ich mag nicht, was ich nicht kenne, und die Küste am Golf von Florida kenne ich nicht.“
    „Ob Sie’s glauben oder nicht, vom Standpunkt der Sicherheit macht ein Privatanwesen weniger Arbeit als eine Großstadt. Als Bush 2001 seinen Energiegipfel in Crawford abgehalten hat, lachte die ganze Welt darüber, aber glatter ist ein Gipfel noch nie gelaufen.“
    „Waren Sie damals schon dabei?“
    Er nickte. Vielleicht würden sie eines Tages dazu kommen, ein paar Anekdoten über ihre berufliche Vergangenheit auszutauschen.
    „Dann werden Sie ja sicher nichts dagegen haben, auch bei diesem dabei zu sein“, meinte sie, nahm einen dicken Umschlag und wedelte damit. „Ich brauche Sie dort als meine Augen und meine Ohren.“
    „Sie

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