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Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit

Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit

Titel: Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Orgel
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schulterte sein Gepäck und nickte dem Oger zu.
    Der Hüne rührte sich nicht vom Fleck. Mit geblähten Nasenflügeln starrte er auf die Rücken der letzten Menschen, schien jedoch nicht willens zu sein, auch nur einen Schritt in Richtung Treppe zu tun.
    »Was ist?«
    »Die Höhe«, sagte der Rechte leise.
    »Der Große hat’s nicht so mit Höhen«, erklärte sein Bruder, und der andere Korrach nickte.
    »Überhaupt nicht, um genau zu sein.«
    »Jedes Mal dasselbe.« Der Linke ging bis an die Kante und beugte sich vor, um hinunterzusehen. »Dabei ist überhaupt nichts dabei.«
    Sein Bruder trat neben ihn. Geräuschvoll sammelte er Schleim im Mund und spie ihn in den Abgrund. »Genau. Das sind gerade mal zwanzig oder fünfundzwanzig Mannslängen. Ein Katzensprung.«
    »Gut, eine bescheuerte Katze vermutlich, und …«
    »… unten ziemlich tot. Aber trotzdem.«
    Die Korrach nickten einander zu und verschwanden so schnell über die Kante die Treppe hinab, als wäre das alles nur ein Spiel für sie.
    »Ich hasse sie«, stellte Modrath mit einem düsteren Seitenblick auf die Bergkrieger fest. Er rieb sich den Nacken. »Ich hasse Treppen. Sie sind nicht für solche wie mich gemacht. Vielleicht gibt es noch einen anderen …«
    Krendar verdrehte die Augen. »Ich hab doch gerade gesagt, du bist dran. Bin ich der Scheiß-Broca hier oder du?«
    »Ich mein’ ja nur …«
    »Du sollst nicht meinen, sondern deinen Arsch da runterbewegen.« Dem jungen Aerc wurde bewusst, dass er bissig klang. Aber so war das nun mal. »Hast du bei Ragroth auch ständig diskutiert? Was sollen wir deiner Meinung nach tun? Eine Pause machen, bis du’s dir überlegt hast? Oder sollen die Zwillinge dir die Hand …« Weiter kam er nicht, denn die narbige Visage des Ogers schwebte plötzlich so dicht vor seinem Gesicht, dass er den fauligen Atem auf seinem Gesicht spüren konnte. Ein dumpfes Grollen drang aus dem Brustkorb des Kolosses.
    »Ganz vorsichtig, kleiner Broca«, knurrte er. »Zieh besser den Kopf ein, bevor ich ihn dir abreiße. Wage es nicht, dich mit Ragroth zu vergleichen. Dazu solltest du noch ein paar Winter älter werden, bevor du dir dieses Recht verdient hast. Und das gilt auch für den Versuch, mich zu beleidigen.« Der Oger zog die Oberlippe hoch und entblößte seine gelben, rissigen Hauer. »Du bist Broca, ja. Aber dort«, er deutete auf die Felskante, »kann ein vorlautes Arschloch schnell einen Unfall haben. Dann brauchen wir einen neuen Broca. Aber das wär’ ja nicht das erste Mal.«
    Krendar verspürte das dringende Bedürfnis zu schlucken. Sein Mund war allerdings zu trocken dafür. Er war sich nicht sicher, dass es nur Schweiß war, der ihm warm die Beine hinabrann, als ihm bewusst wurde, dass ihn ein Fausthieb des Riesen vermutlich töten würde. Irgendwie gelang es ihm dennoch, Modraths Blick standzuhalten. Seine Stimme klang heiser in seinen Ohren, als er antwortete. Immerhin zittert sie nicht. Das ist doch schon mal was. »Nein, Modrath. Ich bin nicht Ragroth. Wir haben keine Zeit für diesen Scheiß, also halt keine Reden. Tu es, oder aber scher dich dort runter.«
    Der Oger fletschte die Zähne, und Krendar brauchte einen Moment, um sich darüber klar zu werden, dass der Oger tatsächlich grinste. »Du hast tatsächlich Eier, Kleiner. Hab ich glatt vergessen«, sagte der Riese leise. Er wandte sich ab und hob sein Gepäck auf. »Wenn ich mir den Hals breche, dann könnt ihr sicher sein, dass mein Geist euch alle heimsuchen wird. Drecksäcke.« Mit einem Knurren machte er sich an den Abstieg.
    Krendar wartete vorsichtig, bis sich die Angstwürmer in sei nen Eingeweiden etwas beruhigt hatten, dann atmete er vorsichtig aus und begegnete dem Blick Sekeshs. Etwas wie Bewunderung lag darin, wie er verblüfft feststellte. »Was?«
    Ein Lächeln umspielte die Lippen der Ayubo, als sie leicht den Kopf schüttelte und wortlos dem Oger folgte. »Was?«
    Nur zwanzig oder fünfundzwanzig Mannslängen hatten die Korrach gesagt. Hintereinander mochte das nicht viel sein – übereinander war es beängstigend, selbst wenn man kein Oger war. Krendar ertappte sich dabei, wie Modrath eng an der rauen Felswand zu gehen, eine schmierige, schiefe Stufe nach der anderen. Darüber hinaus war der Abstieg deutlich länger, als er erwartet hatte. Immer wieder zog sich der Pfad eine Weile halbwegs eben an der Wand entlang, bevor die nächste Treppenflucht folgte. Warum, das entzog sich Krendars Verständnis. In seinem Heimatdorf gab es

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