Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit
auf Dalkar verlassen kann.
So eine Dalkar-Armee war schon ein beeindruckender Anblick, wenn sie in die Schlacht marschierte. Ein stählernes, waffenstarrendes Ungetüm, mit gefletschten Zähnen und zu allem entschlossenen Augen, die nur ein Ziel sahen: vorwärts.
Brüllend und fauchend stürzte sich das Ungetüm auf die Masse der schwarzpelzigen Monster, die sich in diesem Moment anschickten, den rechten der Steinkegel zu erklimmen. Die gleichen Kreaturen, die einige Nächte zuvor noch das Lager der Dalkar in ein panisches Durcheinander verwandelt hatten, wurden nun selbst durcheinandergewirbelt wie Blätter im Sturm. Im freien Feld war die dalkarische Kriegsbestie in ihrem Element.
Die gepanzerten Nahkämpfer marschierten unaufhaltsam voran, während die Armbrustmeister aus dem Schutz ihrer hoch erhobenen Schilde einen tödlichen Bolzenschauer auf die dicht gedrängten Rücken der Skrag niederprasseln ließen. Kalt und routiniert begannen die Schützen, ihre Waffen nachzuladen, ohne auch nur ihre Schritte zu verlangsamen. Sie verließen sich voll und ganz auf den Wall der sie umgebenden Nahkämpfer, der im nächsten Moment unter die verwirrten, verwundeten, kreischenden Monster fuhr und alles in Fetzen hackte, was sich ihm entgegenzustellen versuchte oder nicht schnell genug ausweichen konnte.
Mittendrin marschierte Bresch, dem Furcht so fremd zu sein schien, dass er noch nicht einmal die Bedeutung dieses Wortes verstand, den Streithammer hoch über den Kopf erhoben und mit einem seltsamen Glanz in den Augen, vor dem man sich nur fürchten konnte.
»Linke Flanke vorrücken! Nehmt sie in die Zange! Schließt die Schildreihe!« Sein Streithammer deutete mal hierhin, mal dorthin, und die Clankrieger befolgten die Befehle mit der Präzision eines Uhrwerks, trieben die Kreaturen auseinander und mähten nieder, was ihnen unter die Äxte kam.
Glond verstand nicht viel vom Krieg. Genau genommen bestanden seine einzigen Schlachterfahrungen aus Augenblicken größten Entsetzens, gefolgt von panischer Flucht, an deren Ende meist noch viel größeres Entsetzen auf ihn gewartet hatte. Doch selbst er konnte erkennen, dass Bresch bei allen sonstigen Defiziten sein Handwerk beherrschte und die Männer nach Lehrbuch führte.
Dann war das Überraschungsmoment vorbei.
Die Skrag erholten sich schnell von ihrem anfänglichen Entsetzen und brandeten vor der Reihe der Dalkar zurück. Si e waren schneller und wendiger als die Clankrieger, und schon gingen die ersten der muskelbepackten Schwarzpelze zum Gegenangriff über. Die Lehrbücher der Kriegsmeister schienen sie dabei wenig zu interessieren.
Glond nahm aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahr und stolperte instinktiv einen Schritt beiseite. Das rettete ihm vermutlich das Leben. Zwei riesige Skrag waren mit einem unmöglich weiten Satz von einer der Ruinen zu ihrer Linken gesprungen und mitten unter den Dalkar gelandet. Der Knochendolch in der Pranke des einen verfehlte Glonds Gesicht nur um Haaresbreite und bohrte sich stattdessen in den Nacken eines der Schildträger. Der andere Skrag packte den Helm des Kriegers daneben und riss ihn mit brutaler Gewalt nach hinten. Der Kinnriemen des Helms hielt, was man von den Nackenwirbeln des unglücklichen Dalkar nicht sagen konnte. Mit einem hässlichen Krachen brachen Knochen, und der Mann sackte wie vom Blitz getroffen zusammen. Der Skrag stieß ein Triumphgeheul aus. Eine Axt, die sich in sein Gesicht fraß, beendete es abrupt. Ihr Träger riss die Waffe wieder heraus und tränkte Glond mit einem Schauer aus heißem Blut und klebrigen Stückchen.
Bresch war plötzlich neben ihm, packte den anderen von hinten am Pelz, riss ihn von seinem Opfer fort und schlug ihm mit einer einzigen, fließenden Bewegung den Schädel ein. Gerade so, als wären zweihundert Pfund Skrag nur eine haarige Lumpenpuppe.
Dennoch genügte den übrigen Skrag diese Lücke. Ein halbes Dutzend weiterer drängte sich hindurch, fiel mit Klauen, Zähnen und steinernen Klingen über die dahinter marschierenden Armbrustschützen her. Der Schütze zu Glonds Rechter schob seine halb gespannte Waffe in das aufgerissene Maul eines Angreifers, um ihn auf Abstand zu halten, doch die langen Arme der Kreatur reichten mühelos an dem Hindernis vorbei, und scharfe Krallen zerfetzten dem Schützen Gesicht und Kehle. Noch im Fallen betätigte der Mann den Auslöser seiner Waffe. Der Bügel schnellte nach vorn und zertrümmerte seinem Mörder Oberkiefer und Schädel.
Doch noch
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