Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit
immer blieben die Dalkar nicht stehen. Klingen hoben und senkten sich und zerhackten die Monster eines nach dem anderen, ohne auf ihre Verluste zu achten.
Glond stolperte keuchend voran, wurde von der stählernen Flut fortgerissen, und sein einziger Gedanke war die absurde Hoffnung, irgendwo am anderen Ende mit dem Leben wieder herauszukommen. Im Tempel in Derok hatte er zwar den Großteil seiner Angst verloren, aber an das Schlachten und Morden würde er sich wohl nie gewöhnen. Ganz in seiner Nähe schrie jemand unnatürlich hoch und langgezogen, ob Skrag oder Dalkar war im Getümmel nicht auszumachen.
Ein haariger Arm griff nach Glond; eine Axtklinge blitzte neben ihm auf und durchtrennte die Gliedmaße, bevor sie ihn erreichte. Bresch rannte wieder neben ihm, deutete auf den Fuß des Steinkegels und brüllte weitere Befehle, von denen Glond über all dem Kreischen, Schreien, Brüllen, dem Klirren, Hacken, Zischen und Krachen, vor allem aber über dem Rauschen in seinen Ohren nicht einen einzigen verstand.
Dann brach die Schlachtenreihe abermals auseinander, und ein riesiger, geifernder Skrag walzte durch die Lücke. Mit seltsam losgelöster Faszination nahm Glond die unzähligen roten Bänder wahr, die seine Arme umwanden und in die Mähne geflochten waren. Kleine, beschnitzte Knochen waren in einzelne Fellsträhnen geknüpft, und ein Gürtel aus der Haut irgendeines Reptils hielt mehrere Dolche mit schwarzen Steinklingen. Das Maul hatte er so weit aufgerissen, dass bis auf seine Zähne kaum noch etwas von seinem Gesicht zu erkennen war. Seine mächtigen Pranken hoben sich zum Schlag, und Glond riss sein Schwert hoch mit der schrecklichen Gewissheit, dass es ihm gegen diesen Koloss rein gar nichts nützen würde. »Bleibt standhaft«, murmelte er und stemmte die Füße in den Dreck. Was für ein bescheuerter Spruch . Standhaftigkeit brachte einem nur den Tod.
Brüllend rempelte ihn ein Clankrieger von der Seite an, drängte sich an ihm vorbei und prallte so heftig mit dem heranstürmenden Skrag zusammen, dass sie in einem Gewirr aus Armen und Beinen zu Boden stürzten und Augenblicke später zwischen den Stiefeln der vorrückenden Dalkar verschwunden waren. Ein zweiter Skrag wurde von einem Armbrustbolzen in den Bauch getroffen und krümmte sich jaulend zusammen. Sofort sprangen zwei Clankrieger auf ihn zu und stachen mit den Spitzen ihrer Stieläxte so lange unermüdlich auf ihn ein, bis nicht mehr viel übrig war als ein durchlöchertes, zuckendes Bündel Fell.
»Armbrustschützen: Bereit.« Breschs Brüllen übertönte den Kampflärm. Die Gepanzerten stoppten ihren Lauf und duckten sich hinter ihre Schilde.
»Schuss!«
Krachend lösten sich die Armbrüste, und ein zweiter tödlicher Bolzenhagel jagte mit zornigem Summen in die angreifenden Monster. Überall schrien und kreischten getroffene Skrag, stoben auseinander wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen, und plötzlich war der Ansturm vorbei.
Bellend verschwanden sie in den Gassen und zwischen den Ruinen der Häuser, während die Clankrieger johlend und mit klappernden Rüstungen voranmarschierten und niedermähten, was nicht schnell genug oder zu verletzt war, um noch fliehen zu können.
Glond sank keuchend auf die Knie und stellte voller Verwunderung fest, dass er keinen einzigen Streich getan hatte und immer noch am Leben war. Sein Hemd war blut- und schweißgetränkt, und der kalte Wind ließ ihn frösteln. Der Platz war übersät mit Toten und Verwundeten, und grimmig dreinblickende Clankrieger stapften mit erhobenen Hämmern über den Platz, drehten verletzte Skrag auf den Rücken und gaben ihnen mit gezielten Schlägen den Rest.
»Glond!« Dvergat kam herangehumpelt, von Kopf bis zu den Füßen mit Blut und Schlimmerem bespritzt und mit einem Grinsen im Gesicht, als wäre das Gemetzel eine Überraschung zu seinem Ehrentag gewesen. »Hab mindestens vier von diesen Mistkerlen erwischt, vielleicht sogar fünf. Wie viele waren es bei dir?«
»Weiß nicht«, murmelte Glond. Angewidert wischte er sich das klebrig warme Blut aus dem Gesicht und schob seine saubere Klinge zurück in die Scheide. »Tote zählen ist nicht so meine Sache.«
»Du konzentrierst dich lieber auf das Wesentliche, wie?« Dvergat klopfte ihm auf die Schulter. »Nicht so wie der alte Dvergat, der mit Zahlen prahlt wie ein junger Anwärter. Aber lass mir doch die Freude, es kommt nicht alle Tage vor, dass so ein alter Sack wie ich noch einmal Schulter an Schulter mit den
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