Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit

Titel: Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Orgel

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in einer Imitation der aercischen Unterwerfungsgeste. »Ich habe ›Halt‹ gesagt.«
    Krendar stellte fest, dass ihm der Mund offen stand, und schloss ihn. »Du sprichst Frakra?«
    Navorra nickte und sah ihn von unten herauf an. »Ich spreche. Nicht richtig, aber genug.«
    »Aber … warum hast du das nicht … ich meine, warum tust du es?«
    »Kettwych, der alte Mann, war mein Lehrer. Habe ich doch gesagt. Er sprach eure Sprache. Er sagte, es kann nie schaden, andere Sprachen zu lernen. Ich habe nicht immer auf ihn gehört, aber wohl genug.«
    Inzwischen schwiegen alle Aerc und starrten den kleinen Menschen an. Lediglich das Heulen des nahenden Sturms war zu hören.
    »Ich meine, warum tust du es jetzt erst?«, fragte Krendar schließlich. »Warum nicht früher?«
    Krendar konnte dem Jungen ansehen, dass er sorgsam nach Worten in der Aercsprache suchte, die ihm nur holperig von der Zunge kamen. »Weil es jetzt nützt. Hätte ich vorher sprechen sollen? Hätte euer Anführer mich dann auch erstochen, wie Kettwych?«
    Damit könntest du vermutlich sogar recht haben. Prakosh ist ein unberechenbarer Arsch. Da kann man wohl nie wissen.
    Navorra schüttelte den Kopf. »Wir waren Gefangene. Es ist nützlich, Geheimnisse zu haben, wenn man gefangen ist, oder?«
    Und auch da könnte was dran sein. Krendar bedeutete dem Jungen, sich aufzurichten. »Und warum hast du’s dir jetzt anders überlegt?«
    »Du hast uns freigelassen. Wir sind keine Gefangenen mehr. Wir kämpfen um unser Leben. Und ich kämpfe besser mit dem hier.« Navorra grinste schief und tippte sich an den Kopf. Dann hielt er Krendar sein Messer hin: »Besser als hiermit. Wenn ihr kämpfen wollt, bin ich euch im Weg. Wenn ihr reden wollt, kann ich helfen.«
    »Du?« Ronkh musterte den kleinen Menschen so abfällig, als würde er einen frischen Haufen Gnarra-Dung inspizieren. Krendar sah auf, und Modrath legte dem massigen Broca wortlos die riesige Pranke auf die Schulter. Die Geste wirkte ebenso gut, als hätte er Ronkh niedergeschlagen. Krendar nickte dem Oger zu.
    »Ich bin gut mit Worten. Und ich spreche die Sprache der Menschen und verstehe die der Dalkar. Besser als sie.« Mit einer Kopfbewegung deutete Navorra auf Corsha. »Vor allem bin ich ein Mensch. Ich verstehe sie besser als ihr.«
    »Mal davon abgesehen, dass er Leuten in den Kopf sehen kann«, warf Corsha ein.
    »Das auch.« Der Junge nickte ernst. »Ich kann helfen, Missverständnisse zu vermeiden.«
    Krendar sah die schmächtige Gestalt eine Weile an. Missverständnisse vermeiden? Wenn du dieses Wunder beherrschst, dann könntest du der Schlüssel zum Ende dieses Kriegs sein. Aber andererseits – was haben wir schon zu verlieren. Außer unsere Leben natürlich. Aber die sind, wenn man es genau betrachtet, ohnehin nicht mehr viel wert. Wenn uns die Wühler nicht erschlagen, dann fressen uns die Skrag. Gut angebraten, wenn uns hier vorher ein Blitz erwischt. Er wandte den Blick hinaus in die von Wetterleuchten durchzuckte Finsternis. Eine Wolkenbank machte sich gerade daran, die beiden Monde zu verschlingen. Bald würde die Dunkelheit endgültig da sein. Die Zeit, um davonzulaufen, war verronnen.
    Er seufzte und hob die Schultern. »In Ordnung. Du bist dabei«. Wie es aussieht, nehme ich im Moment alles, was auch nur glaubhaft so tut, als sei es eine Chance, lebend von diesem groshakk Steinhaufen herunterzukommen. »Aber heul nicht herum, wenn die Wühler dir den Schädel einschlagen.«
    Der Junge schluckte unauffällig, straffte jedoch die schmalen Schultern und nickte.
    Krendar schnaufte. Dann trat er an die steile Treppe und sah hinunter. Unten löste sich jetzt eine Vierergruppe aus dem dicht geschlossenen Pulk der Zwerge und begann, die Treppe hinaufzusteigen. Einer von ihnen hielt sich den Speerschaft mit dem weißen Tuch hoch über den Kopf.
    Missverständnisse. Was für die Wühler ein Zeichen für Unterhändler war, war für die Aerc der Weststämme die Farbe des Todes und konnte nur zu leicht als Drohung oder Spott aufgefasst werden. Wenn ich’s in Derok nicht schon mal gesehen hätte … Kein Wunder, dass sich Wühler und Aerc so schwertun, wenn sie sich selbst auf diese Kleinigkeiten nicht einigen können. Derok – der Gedanke gab Krendar Mut. Dort hatte es tatsächlich funktioniert, mit den Wühlern zu verhandeln. Und es waren nicht die Zwerge gewesen, die am Ende ihr Wort nicht gehalten hatten. Er konnte nur hoffen, dass sich das nicht herumgesprochen hatte.
    »Also