Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit
verdrehte die Augen. Deine Laune ist ja nicht zum … Sein Blick fiel auf die Empore über ihnen, wo der Zwergenschütze gerade erneut angelegt hatte. »Groshakk!«
Ohne nachzudenken schleuderte Krendar seinen Speer. Der Schütze sah seinen Wurf und wehrte das schlecht gezielte Geschoss mit seinem Pfeilwerfer ab. Der Kurzpfeil löste sich und verschwand durch das offene Tor in der Dunkelheit über dem Fluss. Mit zwei schnellen Sprüngen war Krendar bei der Leiter und hangelte sich nach oben. Noch bevor es dem Schützen klar geworden war, stand er auf der Plattform unter den Dachsparren und zog seinen Dolch. Krendar ließ dem Wühler keine Zeit, sich zu erholen. Mit schnellen Hieben drang er auf den bärtigen Soldaten ein, der die Klinge mit dem nutzlosen Pfeilwerfer abzuwehren versuchte. Zwei Finger fielen zu Boden, als der Dolch seine Hand traf. Der Bärtige heulte auf, und der Pfeilwerfer polterte zu Boden, als der Zwerg seine Hand umklammerte. Einen Strom abgehackter Worte ausstoßend, stolperte er rückwärts, um aus der Reichweite von Krendars Dolch zu kommen.
Krendar zuckte unwillkürlich zusammen, als der Zwerg einen weiteren Schritt machte, auf eine Seilrolle trat und das Gleichgewicht verlor. Mit einem erschreckten Aufschrei und rudernden Armen trat der Bärtige ins Leere und verschwand. Dumpfes Krachen kündete davon, dass er unten angekommen war. »Hoppla.«
Die Menschenweiber kreischten schon wieder. Der junge Aerc sah vorsichtig nach unten. Der abgestürzte Zwerg lag reglos auf den Bohlen am Rand des Beckens. Auf der anderen Seite der Wasserfläche verschwand ein weiteres Boot voller Menschen nach draußen auf den nächtlichen Fluss. Er knirs chte mit den Zähnen. Wenn es der Plan der Wühler war, den Menschen Zeit zur Flucht zu erkaufen, dann ging das wohl auf. Nur neun oder zehn der Menschen waren jetzt noch übrig – und auch das nur, weil ihnen die kleinen Boote ausgegangen waren und sie Probleme zu haben schienen, das verbliebene große aus seiner Vertäuung zu lösen. Prakosh würde wirklich ganz und gar nicht begeistert sein.
Fluchend riss er sich los und wandte sich wieder dem naheliegenden Problem zu. Dem Gepanzerten. Dem Hauptproblem, das zwischen ihnen und den Flüchtlingen stand. Der Zwerg schien entschlossen, seinen Platz nicht zu verlassen, und auch von hier oben konnte Krendar keinen Weg an ihm vorbei sehen. Außer vielleicht mit einer Axt durch die Außenwand, aber auch das würde Zeit brauchen. Und keiner von ihnen hatte die Waffen, um den gepanzerten Zwergenkrieger schnell aus dem Weg zu schaffen. Ein Spieß in die richtige Fuge der eisernen Rüstung würde helfen – aber der Wühler war erfahren genug, um ihnen keine Gelegenheit dazu zu geben. Vielleicht, wenn er …
In diesem Moment hörte er ein leises Singen. Wobei er es weniger »hörte«. Es war mehr ein Gefühl, das tief in seinem Magen zu vibrieren begann und seinen Hals hinaufstieg, wie eine Welle von Übelkeit. Unverständliche melodische Worte kamen aus Sekeshs Mund und reihten sich zu einem monotonen Gesang, der Krendars Haut jucken ließ. Für einen Augenblick glaubte er, ferne Trommeln zu hören, bevor er erkannte, dass es das Klopfen seines eigenen Herzens war, das in seinen Ohren dröhnte. Nur am Rande nahm er wahr, dass unter den Menschen erschrockene Rufe laut wurden. Der Zwerg schrie auf, und Krendar musste die Worte nicht verstehen, um es als äußerst unflätigen Fluch zu erkennen. Einen Augenblick darauf fluchte der Zwerg nochmals, schwankte und stieß ein seltsames Gurgeln aus. Der Kopf seiner Axt fiel dumpf auf den Boden, als der Wühler mit der Linken versuchte, sich den Helm vom Kopf zu reißen. Im nächsten Moment ließ er seine Waffe vollends fallen, zerrte mit beiden Händen an seinem Helm, sackte auf die Knie, kippte nach vorn und schlug mit einem misstönenden Scheppern hin. Schlagartig ließ der Druck auf Krendar nach. Gierig sog er die Luft ein. Sekesh sah zu ihm hinauf und hob eine Augenbraue.
Oder so. Krendar nickte. Aus einem Nasenloch Sekeshs rann ein dunkler Tropfen Blut.
Waffenklirren ließ ihn herumfahren. Durch die offene Dachluke fiel jetzt Feuerschein herein, und von draußen näherten sich gedämpfte Kampfgeräusche. Die restlichen Menschen am Langboot stellten ihre verzweifelten Versuche ein, die Seile zu lösen. Einige sprangen ins Wasser, während sich zwei oder drei Männer mit dem Mut der Verzweiflung vor die verbliebenen Weibchen und Welpen stellten. Nur einer von ihnen hielt
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