Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit
widersprechen, Broca!«, donnerte P rakosh. »Oder fordere mich zum Zweikampf! Ansonsten halt dein Maul! Du unterstehst mir, also habe ich jedes Recht zu tun, was ich für richtig halte, du kleiner Scheißer! Danke den Ahnen, wenn ich dir den Rest dieser Kreaturen überlasse.«
Er funkelte Krendar an, und der junge Aerc fühlte plötzlich die Augen aller Aerc auf sich ruhen, gespannt, ob er eine Herausforderung wagen würde. Für einen Moment war nur das leise Zischen der verbrennenden Wühlerhaare zu hören. Ich könnte … Nein. Er konnte nicht. Prakosh konnte ihn vermutlich einhändig zerreißen. Die Angstwürmer in Krendars Bauch schienen hämisch zu kichern, als er sich eingestand, dass er eine Herausforderung nicht wagte. Er senkte die Augen und entblößte den Nacken.
»Dachte ich mir«, stellte Prakosh fest, plötzlich so ruhig wie zuvor. »Steh auf und sag deinem Menschen, er soll übersetzen, bevor ich ihm die Gedärme herausschneide.«
Krendar rappelte sich auf die Füße. Sein Blick traf die Augen des Kapuzenmanns. Dieser nickte kaum merklich und sprach leise einige Sätze in der harten, unangenehmen Sprache der Zwerge. Allerdings zeigten auch diese keine Wirkung auf dem Gesicht des Wühlers. Der sah den Raut lediglich stumm an.
Prakosh erwiderte den Blick. »Keine Wahl? Dann werde ich sie für dich treffen.« Er legte die jetzt schwarze Klinge an den Hals des Kinds, das panisch wimmerte. »Das Blut dieses kleinen Scheißers hier geht auf dich.«
Eine der Menschenfrauen schrie erstickt auf.
Der Zwerg zuckte mit keiner Wimper.
Schließlich seufzte der Raut und nickte abermals. Er senkte das Messer. »Nein, ich denke, damit kommen wir nicht weiter. Ihr Erdmaden betrachtet Menschen ja nicht anders als Vieh, das für euch arbeiten und sterben darf.« Er tätschelte den Kopf des kleinen Menschen, der daraufhin umso lauter schluchzte. »Dabei ist diese kleine Blassnase hier so viel mehr wert als du. Siehst du, was sie für eine Angst hat? Und trotzdem versucht sie, dagegen anzukämpfen. Daraus erwächst Mut. Das kann ich respektieren. Du dagegen …« Er schüttelte verächtlich den Kopf. »Du dagegen bist lediglich störrisch und verurteilst damit Wesen, die mehr wert sind als du, zum Tod.« Ohne hinzusehen hob er die Hand und zog die schwarze Klinge mit einer heftigen Bewegung über den Hals des Kapuzenmanns.
Krendar zuckte zusammen, und die Menschen schrien auf. Kettwych stieß ein seltsam pfeifendes Röcheln aus. Blut schoss ihm aus dem Mund und den grotesken Nasenlöchern, lief über sein Kinn und mischte sich mit dem, was aus der klaffenden Wunde in seiner Kehle strömte. Dann schwankte er und fiel auf die Knie. Sein verwunderter Blick suchte den Krendars, als könne er nicht begreifen, was soeben geschehen war. Für einen endlos scheinenden Augenblick versuchte er Luft durch seinen durchtrennten Hals zu saugen, und das feuchte Gurgeln versprühte feine Blutstropfen über die Füße der Umstehenden. Dann kippte er langsam nach vorn und blieb auf dem Gesicht liegen.
Erst als das Zucken seines Körpers aufhörte, erhob Prakos h seine Stimme wieder. »Wie ich sagte: Wir werden heute viel voneinander lernen, Wühler. Wir wissen jetzt, dass du keine Angst vor mir hast und dass es dir wichtiger ist, verstockt zu sein und mir einfache Antworten auf einfache Fragen vorzuenthalten, als deine Ehre zu behalten. Ihr scheint also tatsächlich keine Ehre zu haben.« Er sah auf den Toten zu seinen Füßen hinab. »Außerdem wissen wir jetzt alle, dass euch Erdmaden eure Verstocktheit wichtiger ist als das Leben von Menschen. Selbst das von Kindern. Die Menschen haben das gesehen, Zwerg, und sie werden es nicht vergessen.« Er entblößte seine mächtigen Hauer zu einem düsteren, humorlosen Grinsen, wischte das blutige Messer an der Schulter des Zwergs sauber und steckte es in seinen Gürtel. Auf einen Wink ließ der Krieger neben ihm das Menschenkind los, das schluchzend zu einem der Weiber lief. »Und außerdem«, fügte er leise hinzu, »hast du ebenfalls etwas gelernt. Erstens: Ich mache keine leeren Drohungen. Niemals. Und zum Zweiten: Ich bin bereit, auch wertvolle Dinge zu opfern, um zu bekommen, was ich will. Selbst einen so wertvollen Menschen wie diesen. Deswegen bin ich Raut, und deshalb bekomme ich immer, was ich will.«
Prakosh sah dem Zwerg tief in die blutunterlaufenen Augen, und diesmal glaubte Krendar, ein winziges Flackern darin zu sehen. Falls ihm der Widerschein des Feuers keinen Streich
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