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Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit

Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit

Titel: Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Orgel
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leise mit dem Kuttenträger, als Krendar an ihn herantrat.
    »Du«, setzte der Aerc an, und die beiden sahen zu ihm auf. Unwillkürlich zuckte Krendar zurück. Er hatte schon während der Nacht gesehen, dass sich unter der Kapuze des Sprechers ein Gesicht verbarg, das selbst für einen Menschen außergewöhnlich hässlich war. Doch erst jetzt im Licht der Mittagssonne wurde ihm das ganze Ausmaß der Entstellungen bewusst. Kraterartige Narben zerfurchten seine Haut, und sein Mund war eingefallen, so als fehlten ihm die meisten Zähne. Vor allem aber gähnten dort, wo die anderen Menschen schmale, spitze Nasen hatten, lediglich zwei schleimige Löcher. Dem Menschen war seine Reaktion nicht entgangen, doch er sah Krendar nur wartend an.
    Der Aerc riss sich zusammen. »Du«, wandte er sich an den Jungen. »Wie nennt man dich?«
    Der Menschenjunge kratzte sich das Kinn. »Man nennt mich viele Dinge, Ork. Aber mein Name ist Navorra von Andrien.« Er wartete, bis sein Sprecher übersetzt hatte, bevor er auf den Nasenlosen deutete: »Und meine treue Stimme hier trägt den Namen Kettwych, falls das zu unserer Verständigung beiträgt.«
    Der Kuttenmann deutete eine leichte Verbeugung an.
    Krendar konnte nicht an sich halten. »Was ist …« Er deutete auf sein Gesicht. »Ist es eine Krankheit?«
    Kettwych zuckte unbestimmt mit den Schultern. »Nicht, was euch betrifft, Ork. Das ist nur etwas, das die Götter mit ihrem Diener zu machen beliebten.«
    »Du dienst den Göttern der Menschen?« Was für Götter beten die Menschen an, die ihnen so etwas antun?
    Wieder das Schulterzucken. »Zur Belustigung, nehme ich an. Im Moment diene ich Navorra als Stimme. Es erscheint mir die sinnvollere Aufgabe. Du hattest eine Frage an ihn?«
    Krendar riss den Blick los und ließ ihn über die restlichen Menschen schweifen. Sie sahen nicht so aus, als seien sie es gewohnt, stundenlang zu marschieren. Aber was weiß ich schon, wie ein Mensch auszusehen hat. »Wie kommt ihr zurecht?«
    Navorra musterte ihn ungerührt. »Wir halten durch.«
    »Und die Welpen? Die … eure Jungen?« Er nickte zu den beiden Kindern.
    Navorra erwiderte seinen Blick ernst. »Wir kommen aus einer Stadt. Wanderungen durch die Wildnis sind für sie eine neue Erfahrung. Aber da unser Leben davon abzuhängen scheint, würde ich sagen: Wir werden laufen, solange es notwendig ist. Wie lange wird das sein?«
    Krendar zögerte. »Das Land meines Stamms liegt etwa zwei mal zehn Tage von hier.«
    Der Junge wirkte nachdenklich. »Ich glaube nicht, dass uns noch so viel Zeit bleibt«, sagte er leise. Seine Augen wanderten zu der dunklen Wolkenfront am Horizont.
    »Was weißt du, was wir nicht wissen?«
    Der Junge lächelte schmal. »Mehr, als du dir vorstellen kannst, Ork«, übersetzte der Kapuzenmann mit unbewegter Stimme, doch auch Navorras Worte hatten nicht wie eine Beleidigung geklungen. »Was die Dunkelheit betrifft, vor der sich euer Zauberweib fürchtet, so glaube ich, dass sie recht hat. Sie ist nah. Wir können uns beeilen, so viel wir wollen, wir werden ihr nicht davonlaufen können. Und wir werden uns auch nicht verstecken können.«
    Krendar fletschte die Zähne. Eigentlich sollte ich jetzt etwas davon erzählen, dass ein Aerc nicht davonläuft, oder? Dass wir uns nicht verstecken. Aber wenn er dem Menschenjungen in die Augen sah, brachte er es nicht über sich, zu lügen. »Was macht dich da so sicher?«
    Täuschte er sich, oder lag im Lächeln des Jungen eine Spur von Spott? »Hast du schon mal versucht, dich vor der Dunkelheit zu verstecken, Ork?«
    Der Kapuzenmann sah an Krendar vorbei. »Navorra, ich fürchte, ihr müsst eure Unterhaltung später fortsetzen. Sparen wir uns die Luft für den Marsch und das, was uns folgt.«
    Krendar sah sich um. Prakosh schien nicht vorzuhaben, eine ausgedehntere Mittagspause einzulegen. Er schnalzte mit der Zunge. »Dann verschieben wir das besser. Und denkt daran …«
    »Nicht zurückbleiben«, sagte der Narbige grimmig. »Wir haben es schon verstanden.«
    Einen Moment lang suchte Krendar nach einer passenden Antwort. Schließlich jedoch beschränkte er sich auf ein Nicken und ging zu Modrath zurück.
    »Erleichtert, Broca?«, brummte der Hüne.
    »Wie man’s nimmt«, murmelte Krendar und nahm sein Bündel auf. Er straffte die Schultern und kehrte der Dunkelheit am Horizont den Rücken zu. Nachdenklich musterte er die grüne Wand der Bäume. »Modrath, erzähl mir etwas über den Wald dort.«
    Erst als die Sonne hinter dem

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