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Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit

Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit

Titel: Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Orgel
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eingeschlagen und sie anschließend versenkt. Auch hier waren Spuren von Kämpfen zu erkennen. Eine lange Blutspur zog sich quer über den Bretterboden bis hin zum Rand eines Bootsstegs, wo eine Leiche kopfüber im Wasser hing.
    Der Wolfmann durchwühlte die Trümmer nach Spuren, zuerst langsam und gewissenhaft, dann mit zunehmender Wut. Zerrte an Balken, trat auf Holzbretter ein, die ihm den Weg versperrten, und wühlte sich durch Berge von Schutt, bis sein Pelz ganz grau war von Ruß und Schmutz und er nicht mehr weiter konnte. Schwer atmend blieb er stehen und drehte sich um. »Ich kann ihn nicht finden«, krächzte er.
    Glond nickte. Das ist doch noch nicht einmal das schlechteste Zeichen, oder? Er könnte auch dort draußen an einem Baum hängen oder mit eingeschlagenem Schädel am Flussufer liegen. Dann gäbe es gar keine Hoffnung mehr. »Ich schau mich mal hinter den Palisaden um.«
    Eine Menge Spuren führten in das Unterholz rund um die Niederlassung, und eine Menge weiterer Toter lagen in den Büschen. Die Orks hatten gründliche Arbeit geleistet und sich offenbar alle Mühe gegeben, niemanden lebendig entkommen zu lassen. Mit sinkender Hoffnung stapfte Glond durch ein schlammiges Rübenfeld, bis er den Waldrand erreichte.
    »Ist da jemand?«, rief er. Nein, natürlich nicht.
    Unter einem Gebüsch fand er einen dreckverkrusteten H olzschuh, neben dem ein rostiges Küchenmesser im Schlam m steckte. Es war ein trostloser Anblick, und Glonds Hoffnung sank noch ein Stück weiter. Er schlug einen Bogen um das Gebüsch und tauchte in das Halbdunkel des Waldes ein.
    Und dort fand er doch noch ein paar Überlebende. Als er einen niedrig hängenden Ast zur Seite bog, starrte ihm ein halbes Dutzend bleicher Gesichter entgegen. Zwei uralte Menschen und vier Kinder. Sie standen dicht zusammengedrängt, die Augen aufgerissen und die zitternden Hände mit Stöcken und Steinen bewaffnet, die einen Ork zum Lachen gebracht hätten.
    »Keinen Schritt weiter«, zischte der Menschenmann und richtete die Spitze eines lächerlich dünnen Speers auf ihn.
    »Ich sehe keine Veranlassung dazu«, sagte Glond und hob langsam die Hände.
    Der Alte musterte ihn misstrauisch von oben bis unten. »Du bist kein Ork, oder?«
    Glond schüttelte den Kopf. »Sehe ich etwa so aus?«
    »Das hat nichts zu sagen. Manche dieser Mistkerle können sich verdammt gut verstellen.«
    »Mein Name ist Glond. Ich komme aus Derok.«
    Der Alte kniff die Augen zusammen und leckte sich mit der Zunge über die Lippen. Schließlich nickte er und senkte den Speer. Vermutlich konnte er sich nicht vorstellen, dass sich ein Ork so gut verstellen konnte, dass er einem Dalkar ähnlich sah und auch genauso sprach. »Sie kamen mit der Dunkelheit«, sagte er. »So leise, dass keiner sie bemerkt hat. Erst haben sie die Wachen überrumpelt und danach jeden getötet, der nicht schnell genug fliehen konnte. Als sie damit fertig waren, haben sie jedes Gebäude angezündet und mit den Booten über den Fluss gesetzt.« Seine Schultern sackten nach vorn, und die rotgeränderten Augen füllten sich mit Tränen. »Wir haben nur überlebt, weil wir mit den Enkeln zum Flussufer hinuntergegangen sind, um Aale zu angeln. Nachts sind sie am leichtesten zu erwischen, musst du wissen.«
    Glond fand, dass sie sich darin nicht unbedingt von anderen Lebewesen unterschieden. »Wir sind auf der Suche nach einem Jungen«, sagte er. »Einem Flüchtling aus Derok. Sein Name ist Navorra …«
    Der Alte schüttelte traurig den Kopf. »Sie sind alle tot und verbrannt.«
    »Kennst du ihn? Hast du gesehen, wie er gestorben ist?
    Der Alte zuckte mit den Schultern. »Nein. Der Name sagt mir nichts. Es sind so viele Flüchtlinge gekommen in letzter Zeit. Es werden täglich mehr. Die Welt geht ihrem Ende entgegen.«
    »Aber ich kenne ihn«, sagte eines der Kinder, ein Mädchen mit dunklem Wuschelkopf und einem langen Kratzer im Gesicht. »Er ist mit einer Gruppe von Krüppeln gekommen, und sie mussten im Bootshaus schlafen, weil sie so seltsam waren. Er hatte einen Priester bei sich, dem die Nase fehlte. Die Erwachsenen haben gesagt, wir sollen uns von diesen Menschen fernhalten, aber wir haben uns nicht darum gekümmert. Wir haben ihnen Essen mitgebracht, Navorra hat uns Zaubertricks gezeigt, und der Priester hat Geschichten über seine Götter erzählt.«
    »Weißt du, was mit ihnen geschehen ist, als die Orks gekommen sind?«
    »Sie haben sie entführt. Wir haben ganz in der Nähe in einem Gebüsch

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