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Orks vs. Zwerge

Orks vs. Zwerge

Titel: Orks vs. Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Orgel
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Gesicht zurück und stieß den Broca von sich.
    »Ich hätte mich doch vergewissern sollen«, knurrte er.
    Ragroth nickte. »Das hättest du schon beim ersten Mal.« Irgendwoher tauchte ein brüllender Zwerg auf und hieb mit einer Axt nach Gorotak, doch Ragroth rammte ihm den Dolch ins Auge. Noch bevor der Fette reagieren konnte, hatte er seine Klinge wieder befreit. »Jetzt ist es wohl zu spät, sich darüber Gedanken zu machen, Bruder.«
    Gorotak zog eine Grimasse. »Mit einem Bruder wie dir war ich schon immer gestraft.«
    Der Broca grinste humorlos. »Schon immer klingt hart. Ich würde sagen, erst als du beschlossen hast, mich umzubringen.«
    »Hätte ich schon viel früher tun sollen.« Gorotak machte einen Ausfall, den Ragroth gerade noch parieren konnte. »Im Wanst unserer Mutter hätte ich dich erwürgen sollen.«
    »Du warst eben schon immer ein unfähiger, fettiger Haufen Schweinescheiße«, sagte Ragroth und kniff die Augen zusammen. Jeder Herzschlag donnerte wie eine Trommel in seinen Ohren. Wurden die Schmerzen wieder schlimmer? Er ließ den Dolch vorschnellen, doch Gorotak parierte den Angriff mit Leichtigkeit. Die Faust, die sein zerfetztes Ohr traf, erwischte ihn dagegen mit voller Wucht. Grunzend taumelte er gegen den Rücken eines Stammeskriegers und stieß sich gerade noch rechtzeitig ab, um Ragroths nächstem Dolchstoß zu entgehen. Die Klinge verfehlte seinen Hals nur um Haaresbreite und hinterließ einen klaffenden Schnitt in seinem Doppelkinn.
    Sein Ellbogen schnellte nach oben und traf seinen Bruder mit voller Wucht im Gesicht. Ragroth fühlte sein Nasenbein splittern. Wasser schoss ihm in die Augen, und er glitt auf etwas aus, das einmal ein Krieger gewesen war. Im nächsten Moment umarmte Gorotak ihn und presste ihn an sich.
    Für einen langen Moment starrten sich die Brüder in eiserner Umarmung in die Augen.
    Beiläufig registrierte Ragroth, wie um sie herum Jubel aufbrandete. Gilt das mir oder ihm?
    Dann wurde ihm klar, dass niemand sie beachtete. Die Verteidigung der Zwerge war endgültig zusammengebrochen, und die Aerc pressten vorwärts, rempelten sie an, schoben sich an ihnen vorbei.
    Gorotak und Ragroth rührten sich nicht. Der eiserne Brustpanzer des Raut drückte gegen Ragroths ledernen Harnisch. Als der Fette seinen Klammergriff verstärkte, bog er sich nach innen, und Ragroth fühlte eine Rippe brechen. Sein Herz stolperte und setzte aus. Einen Schlag, zwei. Dann kehrte es zurück, und Ragroth bäumte sich auf. Sein Dolch fand den Spalt hinter Gorotaks Panzer und glitt bis zum Heft hinein. Mit einem Grunzen verstärkte der Ohrensammler nochmals den Druck, und der Schmerz in Ragroths Brust explodierte, als eine weitere Rippe brach und noch eine. Wieder blieb ein Schlag aus. Diesmal kehrte er nicht zurück. Das kommt … ungelegen. Ein Ächzen glitt über seine Lippen.
    Gorotak musste es in seinen Augen gesehen haben, denn plötzlich ließ er los, und Ragroths Knie gaben unter ihm nach. Haltlos sackte er zusammen, als hätte ihm jemand die Sehnen durchtrennt. Nach Luft schnappend lag er auf dem Rücken und fühlte, wie sich der Schmerz in seiner Brust ausbreitete und sich bis in Arme und Beine fraß. Die Krieger der Stämme strömten jetzt in vollem Lauf an ihnen vorbei auf die Brücke zu, doch weder er noch Gorotak beachteten sie. Noch immer starrten sie sich in die Augen. Dann zog der fette Aerc Ragroths Dolch aus seiner Seite und sank neben ihm auf die Knie. Er ließ eine schwere Pranke auf Ragroths eingedrückten Brustpanzer fallen und hob die Klinge. »Dieses Mal beenden wir es richtig«, keuchte er.
    Ragroth lauschte auf einen weiteren Schlag in seiner Brust, doch wie es aussah, sollte keiner mehr kommen. »Ist egal«, murmelte er. »Du hast verloren.«
    Der Ohrensammler runzelte die Stirn. »Das bezweifle ich.«
    »Überraschung«, flüsterte Ragroth und grinste schwach. Regen fiel auf sein Gesicht. Er schien nachzulassen, aber das mochte eine Täuschung sein. Sein Gesichtsfeld verdunkelte sich, und in seiner Brust herrschte Stille.
    D as südliche Ende des Fischerplatzes war komplett von den Königlichen abgeriegelt worden. Direkt hinter den Rücken der Gepanzerten spannte sich die Ewige Brücke in einem eleganten Bogen über den Fluss. Unzählige Fackeln steckten in den schmiedeeisernen Halterungen entlang der steinernen Brüstung und tauchten den Weg in ein gespenstisch flackerndes Licht. So weit sie es erkennen konnten, war kein Dalkar mehr auf ihrer Mitte

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